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Tagesgeld deutsche Idealanlage!

Tagesgeld ist für den statistisch ermittelten deutschen Durchschnittssparer die ideale Anlage. Das geht aus den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes hervor.
Von den 2000 Befragten legten drei Viertel unter dem Eindruck der Finanzkrise und der wackligen Börsen besonders großen Wert auf die Sicherheit ihrer Anlagen. Mit gut 40% und damit in weitem Abstand folgten die Kriterien Verfügbarkeit, also Liquidität der Anlage, und Hinterbliebenenschutz. Die nackte Rendite landete abgeschlagen auf dem 11. Platz. Weniger als ein Fünftel der Bundesbürger hielt sie für besonders wichtig. Das Risiko, den hart erarbeiteten Notgroschen wieder zu verlieren, wollen die Sparer in wirtschaftlich schwierigen Zeiten offensichtlich nicht mehr eingehen.

Für die Sparer, die sich mit diesen Zielen identifizieren können, dürfte ein Tagesgeldkonto eine Überlegung wert sein. Die im Vergleich mit risikoreichen Anleihen und langfristigen Versicherungsverträgen etwas niedrigeren, aber bei den Spitzenanbietern immer noch ordentlichen Zinserträge gleicht das Tagesgeld aus durch seine dank Einlagensicherung konkurrenzlose Verlustsicherheit und banktägliche Verfügbarkeit. In Verbindung mit den üblichen Versicherungen ist man für die meisten Eventualitäten gewappnet. Gebührenfreiheit und Zinseszinseffekt lassen die Rücklagen langsam aber sicher ansteigen, ohne dass schlaflose Nächte zu befürchten sind.

Die Zinssätze gleich mehrerer Anbieter liegen teils deutlich über dem Garantiezins der ebenfalls beliebten Riesterrentenverträge, deren schöne staatliche Förderraten durch hohe Verwaltungsgebühren der Banken angeknabbert werden. Auch wenn man auf höhere Renditen nicht verzichten möchte lohnt sich ein Tagesgeldkonto: 100 Prozent minus das Lebensalter in Jahren, mehr sollte nicht in Aktien gehalten werden, empfehlen Experten. Für irgendeinen Notfall braucht man immer eine Geldreserve, und je älter man wird, desto weniger kann man es sich leisten, z.B. nach einem Börsenkrach wieder jahrelang aufs Ansteigen der Kurse zu warten.
Redaktion (25.11.2009)

 

Warnung vor der Kehrseite der Medaille

Die im Weihnachtsgeschäft 2009 und zu „20 Jahren Mauerfall-Deutsche Einheit“ offerierten Medaillen taugen wenig. Angebote an Sachwerten wie Edelmetalle haben zwar Konjunktur, solange am Kapitalmarkt noch Krisenzeiten herrschen und der Wert des Geldes angezweifelt wird.
Leider eignet sich nicht jedes der angebotenen Gold- oder Silberstücke für die Kapitalanlage oder Wertsicherung. Vor allem Sonderaugaben in Form von Medaillen für Sammler, die oft in verlockenden Angeboten als „nur kurzfristig erhältliche Sonderprägungen“, „streng limitierte Auflage“ oder „in höchste Prägequalität“ per Anzeige in Programmzeitschriften beworben werden, ist zu warnen.

Im Gegensatz zu Münzen sind Medaillen keine vom Staat ausgegebenen gesetzlichen Zahlungsmittel. Jedermann darf und kann Medaillen herstellen. Einen funktionierenden Markt, auf dem An- und Verkauf weitgehend geregelt und garantiert sind, gibt es für die meisten Medaillen nicht.
Für eine spätere Verwertung spielt die große Lücke zwischen Kaufpreis und Metallwert eine schmerzliche Rolle. Sollte das Sammlerstück in der Not veräußert werden, ist die Enttäuschung bei den Verkaufswilligen meist sehr groß. Denn oftmals bleibt dem Verkäufer nur der Materialwert abzüglich der Einschmelzkosten und der liegt bei Medaillen meistens deutlich unter dem Anschaffungspreis.

Bei Medaillen ist zwar einiges Gold und Silber was glänzt, aber als Wertsicherung oder alternative Kapitalanlage sind diese ungeeignet. Da ist das Preisverhältnis bei verarbeitetem hochwertigen Gold und Silber, in Form von Schmuck, meistens besser und ein willkommener Anlass sich selbst oder dem geliebten Partner eine Kette um den Hals oder Arm zu legen.
Bei einer exzellenten Meisterleistung im Design und Verarbeitung, muss nur noch der Preis stimmen, im Verhältnis zum Marktpreis für Gold- und Silber. Die besten Schnäppchen finden sich im Ausverkauf nach Weihnachten oder im Frühjahr im Pfand- und Leihhaus.
Wer sein Geld bis zum Schlussverkauf oder einer Pfandauktion im Frühjahr verzinst aufbewahren will, sollte dafür sein Tagesgeldkonto nutzen.

Dietmar Braun (20.11.2009)

 

Sorgenkind Ruhestand

Auch wenn die neue Bundesregierung die Steuern senken sollte, was derzeit noch wenig sicher erscheint, wollen über vier Fünftel der Deutschen ihren Konsum nicht steigern. Das ergab eine gemeinsame Umfrage des Finanzportals fimf.de und des Marktforschungsinstitutes Skopos. Diejenigen Befragten, die sich vorstellen konnten, eventuelle Steuerersparnisse in Konsum zu investieren, wollten vor allem Möbel oder ein Auto anschaffen oder in den Urlaub fahren. Die meisten sparen allerdings lieber führ ihren Ruhestand.

Gründe für diese Konsumzurückhaltung gibt es viele. Die staatliche Altersvorsorge dürfte in Zukunft wesentlich schmaler ausfallen als früher. Alexander Gunkel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Bund, hält eine Nullrunde bei den Renten aufgrund der Wirtschaftskrise nicht nur 2010 für wahrscheinlich, auch in den folgenden Jahren dürften die dann aufgrund der Wirtschaftserholung wieder möglichen Rentensteigerungen nicht vollständig bei den Rentnern ankommen.

Die Hälfte der Steigerungen werde voraussichtlich einbehalten, um die nur durch die Rentengarantie der Bundesregierung verhinderte Rentenkürzung um 0,5% für 2010 auszugleichen und damit die Renten wieder mit der Entwicklung der Löhne zur Deckung zu bringen. Gunkel sah sogar einen Korrekturbedarf von bis zu vier Prozent, der von den Rentenerhöhungen bis 2016 abgezogen werden müsse. Ein Verzicht auf diesen Ausgleich sei nicht möglich, da sonst der Beitragssatz zur Rentenversicherung angehoben werden müsse.

Demografische Entwicklung drückt staatliche Rente

Angesichts der demografischen Entwicklung und des selbst in guten Jahren langsamen Wirtschaftswachstums in Deutschland sind große Anstiege beim Rentenniveau auch in Zukunft nicht zu erwarten. Immer weniger Kinder und immer längere Lebenserwartungen bedeuten im umlagefinanzierten Rentensystem dass es immer weniger umzulegen gibt. Die Rürup-Kommission erwartet für das Jahr 2040 ein Rentenniveau von nur noch 38% des letzten Bruttoeinkommens.

Bei der Vorsorge fürs Alter muss sich der Sparer also mehr und mehr auf sich selbst verlassen, insbesondere wenn er vorhat, auch im Alter auf Annehmlichkeiten wie Urlaube nicht zu verzichten. Den Sparern ist das auch bewusst: Laut einer Umfrage von J.P. Morgan Asset Management glauben nur noch etwas mehr als 11% der Deutschen, mit der staatlichen und betrieblichen Rente ausreichend abgesichert zu sein. Der Anteil derer, die gar nichts sparen, sank auf den niedrigsten von J.P. Morgan bisher gemessenen Wert.

Wie am besten privat vorsorgen?

Aber wie sparen? Die Möglichkeiten sind zahlreich, und noch zahlreicher sind die Haken. Wie der Bundesverband Investment und Asset Management in einer Untersuchung über Fondssparpläne feststellte, hatten nach zehn Jahren beispielsweise 85% aller international investierenden Aktienfonds das Geld ihrer Anleger nicht vermehrt, sondern sogar Geld verloren. Selbst nach 20 Jahren hatten viele Fonds immer noch eine negative oder nicht über dem Tagesgeldzins liegende Rendite.

Und wenn der Sparer nach 20 Jahren merkt, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat, ist schon viel wertvolle Zeit verstrichen. Und wie die Aktienkurse gerade stehen werden wenn man in Rente gehen will, das kann niemand vorhersagen. Einfach stoisch jeden Monat seine Sparraten zu investieren und zu hoffen, dass der Kurs am Ende gut aussieht, kann leicht schief gehen. Der Anleger muss also neben Geld auch Zeit und Mühe investieren, um sich zu informieren. Er muss seine Gewinne realisieren wenn die Kurse hoch stehen und einkaufen, wenn die Kurse niedrig sind.

Jetzt, bei sehr hohen Ständen, noch auf den Gold- oder Aktienzug aufspringen zu wollen, kann leicht ins Auge gehen. Nachzügler in der Anlegerherde werden schnell gefressen. Wer seine Anlagen dagegen diversifiziert, sich andauernd über die aktuellen Nachrichten auf dem Laufenden hält und freigewordenes Geld lieber ein paar Monate auf dem Tagesgeldkonto lässt bis sich durch eine Marktkorrektur eine Einstiegsgelegenheit bietet, wer Angebote vergleicht, Trends nicht hinterherhechelt, Gebühren spart und die Sparpotentiale bei der Steuer nutzt, der sieht voraussichtlich einem angenehmen Ruhestand entgegen.
Redaktion (16.11.2009)

 

Trendwende an der Zinsfront?

Der weltwirtschaftliche Notfall ist vorbei, die Wachstumsraten steigen wieder. Um nun Inflation zu vermeiden, müssen die Notenbanker demnächst die Zinsen erhöhen. Die ersten Notenbanken heben die Leitzinsen schon wieder an. Vorerst allerdings sind es nur kleinere Staaten wie Israel, Norwegen und Australien.
Die großen Akteure EZB und Fed dürften noch bis Sommer 2010 abwarten. Bundesbankchef Weber kündigte aber schon an, dass die der Wirtschaft und den Finanzmärkten „verabreichten Medikamente“ schon bald wieder abgesetzt werden könnten. Das bedeutet: Zinserhöhungen nicht nur beim Tages-, sondern auch beim Festgeld kommen wieder in Sicht. Sparer, die jetzt Geldbeträge verfügbar bekommen, sollten sich also nicht voreilig für längere Zeit festlegen, sondern das Geld auf dem Tagesgeldkonto lassen, bis nächstes Jahr bessere Zinsen zu holen sind. Selbst wenn man bereit ist, sich auf zehn Jahre festzulegen, bekommt man derzeit höchstens vier Prozent Zinsen geboten. Die besten Zinssätze für täglich verfügbares Tagesgeld liegen bei über 2,5%. Da lohnt es sich, abzuwarten.
Wackeln die Börsen?
Am Aktienmarkt könnte es, anders als bei den Zinsen, erst einmal wieder abwärts anstatt aufwärts gehen. Bundesbankchef Weber bezeichnete am Rande einer Tagung der Notenbankchefs und Finanzminister der G20-Staaten die wirtschaftliche Erholung als weiterhin fragil. Die im Vergleich mit den Fundamentaldaten der Wirtschaft sehr starke Erholung der Aktienmärkte ist nicht zuletzt auch durch das viele billige Geld der Notenbanken zustandegekommen. Kleinanleger tendieren dazu, erst in den Markt einzusteigen, wenn eine lange Periode steigender Kurse ihnen das Gefühl gibt, es könne absolut nichts schief gehen.
Kleinanleger: Immer zu spät?
Dadurch geht es aber dann erst recht schief: so kaufen sie sich oft genug teuer am oder nahe dem Gipfel des Anstiegs ein und stehen dann bei der Talfahrt vor der Wahl, mit Verlust zu verkaufen oder lange warten zu müssen, nur um ihren Einsatz wieder herauszubekommen. Natürlich steigen die Kurse der meisten Aktien auch wieder an, aber die Rendite wird bei so einem schlecht gewählten Einstiegszeitpunkt natürlich nicht mehr begeistern können. Oft genug stellen sie dann fest, dass man mit Fest- oder Tagesgeld mehr verdient hätte. In der aktuellen Lage ist ein Einstieg in das Investment in Aktien risikoreich.
Redaktion (10.11.2009)

 

Großer Test: Der beste Tagesgeld-Anbieter 2009

Für Anleger, die Geld kurzfristig, unkompliziert und sicher anlegen wollen, ist das Tagesgeldkonto die Lösung. Im Gegensatz zum Sparbuch ist das gesamte Geld jederzeit verfügbar, die Einlagensicherung haftet aber dennoch: Bis zu 50.000 Euro sind in EU-Ländern garantiert, einige Länder garantieren sogar 100.000 Euro.
Viele Banken aus Deutschland gehören darüber hinaus freiwilligen Einlagensicherungsfonds an, die auch größere Beträge abdecken können. Das Tagesgeldkonto eignet sich dadurch sehr gut dafür, Geldbeträge „zwischenzulagern“, wenn man sich – wie im Moment wegen der schwankenden Aktienmärkte und niedrigen Zinsen aufs Festgeld – noch nicht auf eine Anlage festlegen will. Auf dem Tagesgeldkonto bleibt das Geld verfügbar.

Die Beliebtheit von Tagesgeld als Anlage schlägt sich in der großen Zahl an Anbietern nieder. Der Nachrichtensender n-tv hat zusammen mit den Experten von FMH-Finanzberatung die vielen Tagesgeldangebote gesichtet und über neun Monate lang verfolgt und nun die Ergebnisse vorgestellt.

Tagesgeldtest 2009 – die Ergebnisse

Sieger bei den Inlandsbanken war die Direkt-Tochter der Frankfurter Sparkasse, die 1822direkt Bank. Auf Platz zwei landete die Ziraat Bank, eigentlich eine türkische Bank, die aber, da sie der deutschen Einlagensicherung unterliegt, für die Zwecke des Tests eine „deutsche“ Bank ist. Auf dem dritten Platz landete die SKG Bank, die als einzige der drei Spitzenreiter einen Mindestbetrag als Anlage verlangt: 5.000 Euro. Bei den anderen beiden gibt es ein Konto schon ab einem Euro.

Die ausländischen Banken zeichneten sich verglichen mit den deutschen durch höhere Zinsen aus. Sieger war hier wieder eine Direktbank, die NIBCdirect aus den Niederlanden. Die Direktbanken sparen durch den Verzicht auf Filialen Kosten und geben das gesparte Geld über die Zinsen an die Kunden weiter, um sich einen Wettbewerbsvorteil im Kampf um Kunden zu verschaffen. Auf den Plätzen folgten die Bank of Scotland und die Akbank N.V. Von den ausländischen Banken verlangte keine eine Mindesteinlage.
Redaktion (06.11.2009)

 

Wirtschaft auf der Kippe?

Die Nachrichten aus der Wirtschaft sind derzeit noch widersprüchlicher als gewohnt. Das Anleger-Stimmungsbarometer der US-Bank J.P. Morgan erreichte einen neuen Höchststand. Fast die Hälfte der Privatanleger rechnet demnach nun mit weiterhin steigenden Aktienkursen, was einem Anstieg von über zehn Prozent entspricht. Auch die Zahl derjenigen, die mit sinkenden Kursen rechnen, ging weiter zurück.

Und nicht nur Aktien steigen: Öl, Gold, überall geht es aufwärts. Nun kann man ja aus unterschiedlichen Gründen mit steigenden Aktienkursen rechnen, und ein Grund, der für steigende Aktienkurse spricht, ist die Liquiditätspolitik der Zentralbanken, die darauf ausgerichtet ist, eine Deflation und Depression zu verhindern.

Dies scheint gelungen, die Wirtschaft läuft langsam wieder an. Der sinkende Dollar deutet allerdings auf einen Vertrauensverlust in die Stabilität der US-Währung hin. Die Fed macht noch keine Anstalten, das billige Geld wieder einzusammeln, und riskiert damit möglicherweise starke Inflation und Blasenbildung auf den ansteigenden Aktien-, Gold- und Rohstoffmärkten. Wie lange das gut geht weiß man nicht.

Euro stabil

Die gute Nachricht: der steigende Eurokurs relativ zum Dollar scheint darauf hinzudeuten, dass Vertrauen in die Stabilität des Euro dagegen noch besteht. Haar in der Suppe hier: ein hoher Eurokurs verteuert Exporte und bremst damit tendenziell das Wachstum.

Auch vom Bankensektor kommen gemischte Signale. Dieses Wochenende gingen sechs amerikanische Banken pleite, in den Abgrund gerissen von faulen Krediten. Damit liegt die Zahl nun schon bei über hundert und damit bei über dem vierfachen des Gesamtwertes für das Jahr 2008. Experten sprechen von hunderten weiteren „Zombie-Banken“, die noch abstürzen könnten. Der Druck auf die amerikanische Einlagensicherungsagentur FDIC steigt.

Die gute Nachricht: die meisten der gescheiterten Banken sind kleine und winzige Institute mit Bilanzsummen im Millionen- statt im Milliardenbereich, von denen es am amerikanischen Markt eher zu viele gibt. Eine heilsame Marktbereinigung also? Man wird sehen.

Abwarten?

Die Anleger sind jedenfalls noch nicht bereit, in ungebremsten Optimismus zu verfallen, im Gegenteil: die populärste Anlageform war lt. J.P. Morgan-Umfrage das Tagesgeld, das sich vor Aktienfonds, Einzelaktien und Sparbücher schieben konnte. Man kann das in Anbetracht der widersprüchlichen Tendenzen der Wirtschaft wohl als abwartende Haltung einstufen – die Liquidität des Tagesgeld- Guthabens macht es leicht, auf sich ändernde Bedingungen zu reagieren.

 

Verbraucher schwanken zwischen Sparen und Konsum

Wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in einer Ende letzten Monats veröffentlichten Studie mitteilte, wird der Anteil des verfügbaren Einkommens, den die Deutschen im Durchschnitt auf die hohe Kante legen, im Jahr 2009 gleich hoch bleiben wird wie im Vorjahr: etwa 11,2 Prozent.

Die Vermögen der Deutschen summierten sich auf die beeindruckende Summe von 4,6 Billionen Euro, ein Anstieg von über viereinhalb Prozent gegenüber dem Vorjahr, was auch dadurch ermöglicht worden sei, dass die Wertverluste an den Aktienmärkten angelegten Kapitals wieder aufgeholt seien. 2008 hatte das Vermögen der Deutschen – bei gleicher Sparquote – noch um 3 Prozent abgenommen.

Ein deutscher Durchschnittshaushalt verfügte um den Jahreswechsel 2008/2009 über ein Vermögen von rund 111.000 Euro. Allerdings stand dieser Durchschnittshaushalt auch mit fast 39.000 Euro in der Kreide, ein Wert, der nach Angaben des BVR in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken sei. Der größte Teil der aufgenommenen Darlehen diente der Immobilienfinanzierung.

Auf der Suche nach sicheren Anlagen flüchteten die Bundesbürger um den Jahreswechsel in Sparbriefe und Tagesgeldkonten, während Lebensversicherungen und Aktien deutlich verloren.

Eintrübung der Sparstimmung?

Für die nächsten sechs Monate zumindest scheint die Sparleidenschaft der Deutschen sich einzutrüben. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) befragte diesen September 2000 Privatpersonen und stellte fest, dass ein Drittel der Befragten ankündigte, im nächsten halben Jahr weniger als bisher sparen zu wollen. Die niedrigen Zinsen, Misstrauen gegenüber der Stabilität der Entwicklung an den Finanzmärkten und Versuche des Einzelhandels, über Preisnachlässe die Konsumlaune der Verbraucher anzukurbeln, trugen dazu bei.
Ihr Geld stecken einige Verbraucher demnach lieber in Anschaffungen wie Autos oder Einrichtungsgegenstände. Nur 16 Prozent der Befragten gaben an, mehr als bisher sparen zu wollen. Immerhin die Hälfte wollte ihre Sparquote halten. Ein knappes Drittel der Befragten wollte lieber Anschaffungen tätigen. Eine solide Zweidrittelmehrheit hält das Sparen allerdings weiterhin grundsätzlich für eine gute Idee.

Von diesen Sparern wählt wiederum eine Mehrheit ein sicheres Tagesgeldkonto, aber auch Immobilien und Bausparen sind beliebt.

 

Tagesgeld: Ende der Zins-Durststrecke in Sicht?

Angesichts der starken Erholung der Aktienmärkte bei im Vergleich immer noch unentschlossen-schwachem Wachstum der Volkswirtschaften sprechen viele ein halbes Jahr nach den vorläufigen Tiefpunkten an den Aktienmärkten schon wieder von einer Aktienblase. Steuern nun die Zentralbanken mit Zinserhöhungen dagegen?

Das Verhältnis von Aktienkursen zu Unternehmensgewinnen ist jedenfalls bereits wieder besorgniserregend hoch, und erst letzte Woche korrigierte das DIW Berlin seine Wachstumsprognose für mehrere Sektoren der Wirtschaft leicht nach unten. Die Börsen drohen der Realwirtschaft davonzulaufen.

Grund für die Diskrepanz zwischen Aktienmärkten und Realwirtschaft ist vor allem die als Wachstums- und Stabilisierungshilfe gedachte Niedrigzinspolitik der Notenbanken, die jetzt ihre Nachteile in Form neuer Blasen- und Inflationstendenzen offenbart. Bei einer „ungesunden“, von Liquidität und Euphorie getragenen Entwicklung kann ein Stimmungsumschwung etwa durch einen Konjunkturrückschlag eine sich selbst verstärkende Verkaufslawine in Gang setzen.

Zinserhöhung absehbar

Die gute Nachricht für die vielen Deutschen, die dem Spuk an den Börsen weiter misstrauen und lieber auf sichere Anlagen wie Tages- oder Festgeld setzen ist, dass diese Entwicklung die Notenbanken tendenziell wieder mit dem Ausstieg aus der Liquiditätspolitik, also mit Zinserhöhungen liebäugeln lässt. Australien erhöhte nun als erster der G20-Staaten die Zinsen. Die Wachstumsraten hätten sich wieder normalisiert, die Inflationsrate bewege sich am Rand des Erwünschten, die Bedingungen für eine Fortsetzung der Niedrigzinspolitik seien damit nicht mehr gegeben, teilte der Gouverneur der Reserve Bank of Australia mit.

Wie lange es dauert, bis andere Banken diesem Beispiel folgen und die zunehmend zu einer Überhitzung der Finanzmärkte beitragende Liquiditätspolitik zurückfahren, bleibt abzuwarten. Für deutsche Tagesgeldbesitzer bedeutet dies jedenfalls zumindest einen Schimmer an Hoffnung auf eine Trendwende an der Zinsfront.

Redaktion (12.10.2009)

 

Rürup-Rente – attraktive Anlage?

Gerade ältere Arbeitnehmer, die jetzt schnell hohe Beiträge einzahlen müssen, um bis zur Rente noch auf die nötige Rentensumme zu kommen, müssen teils biblische Langlebigkeit entwickeln, wenn sie am Ende mit einer anständigen Rendite dastehen wollen. Das Magazin Impulse kommt in einer Serie von Beispielrechnungen für einen 45-jährigen männlichen Beispielkunden mit Vertragsbeginn 2005 und Rentenantritt 2025 auf teils sehr unattraktive Werte. Bei einer monatlichen Prämie von immerhin 500 Euro schneiden die unterschiedlichen Modelle – fondsgebundene ebenso wie klassische Modelle wurden untersucht – eher mäßig ab.

Abhängig von der genauen Höhe der variablen Verzinsung – wird nur der Garantiezins erreicht, oder erreicht der Versicherungsanbieter eine höhere Rendite mit den angelegten Kundengeldern – oder der Entwicklung der Aktienkomponente bei einem fondsbasierten Vertrag, fällt das Ergebnis sehr unterschiedlich aus. Im worst case ermittelt Impulse eine Verzinsung von null Prozent selbst wenn der Kunde das 80. Lebensjahr erreicht.

2,5 Prozent – also den derzeitigen Zinssatz eines guten Tagesgeldkontos – erreicht der Kunde in diesem Fall im Alter von 94 Jahren und liegt damit nicht sehr weit über dem Inflationsziel der EZB. Selbst im absoluten best case unter den berechneten Szenarien erreicht der Kunde erst mit 88 Jahren eine Verzinsung von nicht gerade atemberaubenden 4,5 Prozent.

Die Vorteile des Rürup-Vertrages, etwa die Nichtanrechenbarkeit als Vermögen im Falle einer längeren Arbeitslosigkeit, die den Bezug von ALG II erforderlich macht, sowie die positive steuerliche Anrechenbarkeit der Beiträge und sogar eventueller Einmalzahlungen, fließen in diese Rechnung nicht ein. Die Rürup-Rente sollte also auf keinen Fall „abgeschrieben“ werden.

Aber vor der Entscheidung sollte gut über die möglichen Alternativen, die spezifischen Vor- und Nachteile etwa in Bezug auf die zu erwartende Entwicklung der eigenen Steuerlast und nicht zuletzt auch über sehr unangenehme Themen wie die Wahrscheinlichkeit, dass vor dem Rentenalter eine Phase des Bezugs von ALG II eintritt, oder den eigenen Gesundheitszustand und die daraus zu vermutende eigene Lebenserwartung nachgedacht werden.

Redaktion (05.10.2009)

 

Deutsche Sparsamkeit: Eine Bestandsaufnahme

Bei der Entscheidung für die richtige Anlage spielen persönliche Faktoren eine große Rolle. Alter, Familienstand, persönliche Lebenseinstellung und sogar Herkunft beeinflussen, wie viel Vermögen der Anleger besitzt und mit welcher Art Anlage er sich am wohlsten fühlt. Wie legen die Deutschen an?

Die wohlhabendsten Deutschen sind, wie der gesunde Menschenverstand erwartet und die Statistik bestätigt, die Personen im „besten Alter“ zwischen 55 und 65 sowie ledige oder verheiratete Personen ohne Kinder. Dies stellte der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken anhand von Zahlen des Statistischen Bundesamtes fest. Die Unterschiede sind beträchtlich: Während ein durchschnittlicher Kinderloser über 30.000 Euro Vermögen verfügte, besaßen Familien mit Kindern pro erwachsenem Familienmitglied nur zwei Drittel und Alleinerziehende sogar nur etwas über ein Drittel dieser Summe. Mit steigendem Alter wächst das Vermögen an, um kurz vor dem Rentenantritt einen Höhepunkt zu erreichen und während der Rentnerzeit wieder abzufallen, allerdings nur langsam. Die meisten Rentner ziehen es vor, ihr Vermögen zu vererben anstatt es zu verprassen.

Große Unterschiede zwischen Ost und West

Aber nicht nur die Familiensituation wirkt sich – wenig überraschend – aus, sondern auch die Herkunft. Zwanzig Jahre nach der Wende sind Deutsche aus Ost und West in mancherlei Hinsicht immer noch sehr verschieden, wie eine Forsa-Studie für die Comdirect Bank herausfand. Während die Menschen im Osten häufiger als sparsam bezeichneten und also für den Vermögenszuwachs auf Ausgabendisziplin setzten, verlassen sich die Westdeutschen lieber auf besondere Bankprodukte. Doppelt so viele Westdeutsche wie Ostdeutsche besitzen Aktien, und ein Drittel der Ostdeutschen, aber die Hälfte der Westdeutschen besitzt einen Bausparvertrag. Sogar das schlichte Sparbuch ist im Westen verbreiteter, knapp 60% der Ostdeutschen, aber über 70% der Westdeutschen besitzen eines. Nur Termingeld und Riester-Sparpläne fanden in Ost und West gleichermaßen Abnehmer: rund ein Viertel aller Deutschen „riestert“, und nur ein Fünftel kann sich für Termingeld erwärmen.

Bund, Länder und Gemeinden können nicht sparen

Während die Deutschen also sparen, sieht es bei ihrer Regierung anders aus: Bund, Ländern und Kommunen fehlten infolge der Wirtschaftskrise im ersten Halbjahr 2009 fast 60 Milliarden Euro. 2008 waren es nicht einmal zehn Milliarden gewesen. Die Ausgaben für die Stabilisierung von Banken und Finanzmärkten sowie Investitionsprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft trieben die Defizite nach oben. Nachdem in der ersten Hälfte 2008 noch Schulden hatten getilgt werden können, mussten im selben Zeitraum dieses Jahres über 60 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen werden. Die Gesamtschulden der öffentlichen Kassen belaufen sich damit auf über 1,6 Billionen Euro.

Redaktion (05.10.2009)