Wie sicher ist Tagesgeld?
Beim Thema Sicherheit gibt es eine ganze Reihe verschiedener Aspekte, die Anleger bedenken sollten. Zum einen ist dabei die Sicherheit des angelegten Kapitals wichtig, die in der Regel durch die gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung gewährleistet wird. Zum anderen muss die Sicherheit beim Zahlungsverkehr beachtet werden. Immer mehr Tagesgeldkonten werden zudem per Online-Banking über das Internet verwaltet. Dabei gibt es einige spezielle Punkte, die Kontoinhaber beachten sollten.
Besonders leicht zu erläutern ist die Einlagensicherung. In der gesamten Europäischen Union sind Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Person gesetzlich abgesichert. Darüber hinaus gehören viele Kreditinstitute freiwilligen Einlagensicherungsfonds an und bieten ihren Kunden somit eine noch höhere Sicherheit. Gerade Kleinanleger müssen sich um ihr Geld also selbst bei einer Insolvenz der Bank keine Sorgen machen.
Sicherheit wird ständig weiterentwickelt
Das Thema Online-Banking ist hingegen deutlich vielschichtiger. Allgemein haben Banken in den vergangenen Jahren ihre Techniken stetig weiterentwickelt, so dass Transaktionen über das Internet heute sehr sicher sind. Allerdings funktionieren sämtliche Lösungen nur dann, wenn sich auch die Kunden entsprechend verhalten, da die Betrugsversuche von Kriminellen ebenfalls immer raffinierter werden.
Ein bekanntes Beispiel ist das sogenannte Phishing. Mit diesem Begriff werden Vorgänge bezeichnet, bei denen Unbefugte versuchen, sich von Bankkunden die Zugangsdaten für ihr Online-Banking zu verschaffen. Dies geschieht etwa über gefälschte E-Mails und Webseiten. Allgemein ist es zwar nicht nur ein Problem für die Inhaber von Tagesgeldkonten, allerdings ist das Guthaben auf diesen Konten oft deutlich höher als auf dem Girokonto, weshalb sie ein lohnendes Ziel sind.
Verschiedene Verfahren bieten zusätzlichen Schutz
Um die Sicherheit zu verbessern, wurde vor allem das sogenannte TAN-Verfahren aufgewertet. Bei diesem Verfahren muss der Kunde jede einzelne Überweisung mit einer Transaktionsnummer (TAN) autorisieren. Bereits seit einiger Zeit gibt es zusätzlich mTANs und eTANs. Eine mTAN etwa ist nur für kurze Zeit und für einen bestimmten Auftrag gültig. Sie wird per SMS an eine zuvor festgelegte Mobiltelefonnummer des Kontoinhabers geschickt, der diese dann am Computer eingeben muss. Ähnlich funktioniert die eTAN, für die der Bankkunde ein spezielles Gerät benötigt, das einem kleinen Taschenrechner ähnelt.
Beide Varianten erhöhen die Sicherheit des Online-Bankings allgemein. Gerade für ein Tagesgeldkonto, das über das Internet verwaltet wird, sollte man sich als Kunde über die entsprechenden Vorkehrungen der Bank informieren, bevor man dort ein Konto eröffnet. Schließlich wird ein derartiges Konto oft gerade dazu genutzt, um vergleichsweise hohe Summen für einen gewissen Zeitraum anzulegen.
Überweisungen nur auf Referenzkonto möglich
Durch eine weitere Einrichtung ist das eigene Vermögen auf einem Tagesgeldkonto besonders geschützt. Überweisungen sind in der Regel nur auf ein bei der Eröffnung bezeichnetes Referenzkonto möglich. Selbst für den Fall, dass Kriminelle die Daten für das Online-Banking herausfinden, könnten sie das Guthaben lediglich auf das Girokonto überweisen.
Wer allerdings Giro- und Tagesgeldkonto bei der gleichen Bank führt und dazu denselben Zugang nutzt, sollte ein wenig vorsichtiger sein. In diesem Fall sind zwar immer noch zwei Überweisungen notwendig, um Geld vom Tagesgeldkonto auf ein beliebiges anderes Konto zu übertragen, allerdings benötigt man dafür lediglich noch eine weitere TAN. Bei der Nutzung des Online-Bankings muss man insgesamt also keine Sicherheitsbedenken haben, allerdings sollte man sich die Informationen und Ratschläge seiner Bank zu diesem Thema aufmerksam durchlesen und jederzeit sorgfältig befolgen.