Verbraucher schwanken zwischen Sparen und Konsum

Wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in einer Ende letzten Monats veröffentlichten Studie mitteilte, wird der Anteil des verfügbaren Einkommens, den die Deutschen im Durchschnitt auf die hohe Kante legen, im Jahr 2009 gleich hoch bleiben wird wie im Vorjahr: etwa 11,2 Prozent.

Die Vermögen der Deutschen summierten sich auf die beeindruckende Summe von 4,6 Billionen Euro, ein Anstieg von über viereinhalb Prozent gegenüber dem Vorjahr, was auch dadurch ermöglicht worden sei, dass die Wertverluste an den Aktienmärkten angelegten Kapitals wieder aufgeholt seien. 2008 hatte das Vermögen der Deutschen – bei gleicher Sparquote – noch um 3 Prozent abgenommen.

Ein deutscher Durchschnittshaushalt verfügte um den Jahreswechsel 2008/2009 über ein Vermögen von rund 111.000 Euro. Allerdings stand dieser Durchschnittshaushalt auch mit fast 39.000 Euro in der Kreide, ein Wert, der nach Angaben des BVR in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken sei. Der größte Teil der aufgenommenen Darlehen diente der Immobilienfinanzierung.

Auf der Suche nach sicheren Anlagen flüchteten die Bundesbürger um den Jahreswechsel in Sparbriefe und Tagesgeldkonten, während Lebensversicherungen und Aktien deutlich verloren.

Eintrübung der Sparstimmung?

Für die nächsten sechs Monate zumindest scheint die Sparleidenschaft der Deutschen sich einzutrüben. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) befragte diesen September 2000 Privatpersonen und stellte fest, dass ein Drittel der Befragten ankündigte, im nächsten halben Jahr weniger als bisher sparen zu wollen. Die niedrigen Zinsen, Misstrauen gegenüber der Stabilität der Entwicklung an den Finanzmärkten und Versuche des Einzelhandels, über Preisnachlässe die Konsumlaune der Verbraucher anzukurbeln, trugen dazu bei.
Ihr Geld stecken einige Verbraucher demnach lieber in Anschaffungen wie Autos oder Einrichtungsgegenstände. Nur 16 Prozent der Befragten gaben an, mehr als bisher sparen zu wollen. Immerhin die Hälfte wollte ihre Sparquote halten. Ein knappes Drittel der Befragten wollte lieber Anschaffungen tätigen. Eine solide Zweidrittelmehrheit hält das Sparen allerdings weiterhin grundsätzlich für eine gute Idee.

Von diesen Sparern wählt wiederum eine Mehrheit ein sicheres Tagesgeldkonto, aber auch Immobilien und Bausparen sind beliebt.

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