Warnung vor der Kehrseite der Medaille

Die im Weihnachtsgeschäft 2009 und zu „20 Jahren Mauerfall-Deutsche Einheit“ offerierten Medaillen taugen wenig. Angebote an Sachwerten wie Edelmetalle haben zwar Konjunktur, solange am Kapitalmarkt noch Krisenzeiten herrschen und der Wert des Geldes angezweifelt wird.
Leider eignet sich nicht jedes der angebotenen Gold- oder Silberstücke für die Kapitalanlage oder Wertsicherung. Vor allem Sonderaugaben in Form von Medaillen für Sammler, die oft in verlockenden Angeboten als „nur kurzfristig erhältliche Sonderprägungen“, „streng limitierte Auflage“ oder „in höchste Prägequalität“ per Anzeige in Programmzeitschriften beworben werden, ist zu warnen.

Im Gegensatz zu Münzen sind Medaillen keine vom Staat ausgegebenen gesetzlichen Zahlungsmittel. Jedermann darf und kann Medaillen herstellen. Einen funktionierenden Markt, auf dem An- und Verkauf weitgehend geregelt und garantiert sind, gibt es für die meisten Medaillen nicht.
Für eine spätere Verwertung spielt die große Lücke zwischen Kaufpreis und Metallwert eine schmerzliche Rolle. Sollte das Sammlerstück in der Not veräußert werden, ist die Enttäuschung bei den Verkaufswilligen meist sehr groß. Denn oftmals bleibt dem Verkäufer nur der Materialwert abzüglich der Einschmelzkosten und der liegt bei Medaillen meistens deutlich unter dem Anschaffungspreis.

Bei Medaillen ist zwar einiges Gold und Silber was glänzt, aber als Wertsicherung oder alternative Kapitalanlage sind diese ungeeignet. Da ist das Preisverhältnis bei verarbeitetem hochwertigen Gold und Silber, in Form von Schmuck, meistens besser und ein willkommener Anlass sich selbst oder dem geliebten Partner eine Kette um den Hals oder Arm zu legen.
Bei einer exzellenten Meisterleistung im Design und Verarbeitung, muss nur noch der Preis stimmen, im Verhältnis zum Marktpreis für Gold- und Silber. Die besten Schnäppchen finden sich im Ausverkauf nach Weihnachten oder im Frühjahr im Pfand- und Leihhaus.
Wer sein Geld bis zum Schlussverkauf oder einer Pfandauktion im Frühjahr verzinst aufbewahren will, sollte dafür sein Tagesgeldkonto nutzen.

Dietmar Braun (20.11.2009)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert