Beim Tagesgeld ist nicht nur die Höhe der Zinsen entscheidend

Die Höhe der Zinsen spielt beim Tagesgeld eine wichtige Rolle. Bei der Suche nach einem neuen Tagesgeldkonten ist jedoch nicht nur die Höhe der Zinsen entscheidend, sondern auch andere Faktoren spielen mit, wenn es sich um die kurzfristige Geldanlage handelt.

Wie oft werden die Tagesgeldzinsen gutgeschrieben?

Beim Tagesgeld geht es nicht nur darum, wie hoch die Zinsen sind, sondern auch, wie häufig diese gutgeschrieben werden. Je häufiger die Gutschrift der Zinsen erfolgt, desto mehr kommt auch der Zinseszinseffekt zum Tragen. Hier hat sich die Renault Bank direkt bereits vor einer Weile hervorgetan. Während die Bank die Zinsen für ihr Tagesgeld nur jährlich gutschreiben wollte, hat sie den Trend zur Bedeutung des Zinseszinses erkannt, und auf eine monatliche Zinsgutschrift umgestellt.

Damit haben Sparer die Möglichkeit, die ausgezahlten Zinses innerhalb eines Sparjahres einfach weiter anzusparen und damit zusätzlich einen Zinseszinsertrag aufzubauen. Dadurch werden die Zinsen indirekt ein klein wenig erhöht, der Sparer hat dann unter dem Strich mehr von seinem Sparen auf einem Tagesgeldkonto mit monatlicher Gutschrift der Zinsen als bei einem Konto mit jährlicher Zinsgutschrift.

Ist der Zinssatz für das Tagesgeldkonto garantiert?

Die Zinsen für Tagesgeldkonten sind mal garantiert, mal aber nicht. Dies hängt von der kontoführenden Bank ab, ob sie ihren Kunden einen Garantiezins gewährt, oder ob sie einen veränderbaren, das heißt, variablen Zinssatz für ihr Tagesgeld ansetzt. Garantierte Zinsen erhalten in der Regel jedoch nur Neukunden, deren Tagesgeldzinsen dann für einen bestimmten Zeitraum garantiert sind. Dieser Zeitraum kann ganz unterschiedlich lang sein, meist liegt dieser jedoch bei sechs Monaten, manchmal sogar bei einem Jahr, wie Cortal Consors dies anbietet. Barclays hatte anfangs für das Leitzins Plus Tagesgeld eine Zinsgarantie von drei Jahren angeboten, aber auch davon ist die Bank inzwischen abgekommen, seitdem der Zinsrutsch nach unten so drastisch wurde, dass die Zinsen für die eigenen Neukunden auch durch mehrere Leitzinssenkungen inzwischen nahezu im Keller sind.

Ein Tagesgeldkonto mit Zinsgarantie ist immer dann empfehlenswert, wenn weitere Zinssenkungen in absehbarer Zeit anstehen dürften. Durch den garantierten Tagesgeldzins ist der Sparer dann im Vorteil, weil die Zinsen für sein Tagesgeldkonto erst mit Verzögerung von einigen Monaten sinken können.

Variable Tagesgeldzinsen können sich jederzeit ändern

Anders sieht dies bei Tagesgeldkonten mit variablem Zinssatz aus. Da es hier keine Zinsgarantie gibt, können sich die Zinsen entsprechend jederzeit ändern. Dies ist in Zeiten sinkender Zinsen ein Nachteil für die Sparer, da die Banken sich derzeit die Klinke nur so in die Hand geben beim Zinsen senken für ihre Tagesgeldkonten. In Zeiten wieder steigender Zinsen sind Sparer mit einem variablen Zinssatz für ihr Tagesgeld dafür in der besseren Position. Wer jetzt die Phase der niedrigen Zinsen durchhält, auf einem Tagesgeldkonto mit nicht allzu niedriger variabler Verzinsung, der wird sich im kommenden Jahr möglicherweise über wieder steigende Sparzinsen freuen können.

Möglich ist jedoch auch, seine Tagesgeldersparnisse aufzuteilen. Das heißt, auf der einen Seite wird auf einem Tagesgeldkonto mit Garantiezins gespart, ein anderer Teil des Geldes liegt bei einer anderen Bank auf einem Tagesgeldkonto mit variablem Zinssatz. Damit werden beide Zinsvarianten ausgereizt und von beiden Sparmöglichkeiten profitiert.

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