Auch im Oktober 2013 sind die Tagesgeldzinsen weit entfernt von dem Niveau, auf dem sie sich vor Jahren einstmals befunden hatten. Zwar gibt es mittlerweile deutlich mehr Anbieter auf dem deutschen Markt, die Tagesgeldkonten im Angebot haben, doch die Lage der Zinsen hat sich sehr ausgedünnt. Tagesgeldkonten mit Garantieverzinsung nur bedingt empfehlenswert? weiterlesen
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Leitzins hält Sparzinsen weiter niedrig – Tagesgeld trotzdem attraktiv
Die Europäische Zentralbank hatte am Mittwoch der vergangenen Woche ihre monatliche Sitzung zu den kommenden geldpolitischen Maßnahmen. Dabei wurde der Leitzins auf dem historischen Stand von 0,50 Prozent belassen. Dies bedeutet zugleich, dass bis auf Ausnahmen die Sparzinsen weiter niedrig bleiben werden. Dennoch ist das Tagesgeld nach wie vor eine der wichtigsten Anlagearten überhaupt. Leitzins hält Sparzinsen weiter niedrig – Tagesgeld trotzdem attraktiv weiterlesen
Wie wichtig ist die Höhe der Zinsen beim Tagesgeld?
Im Herbst 2013 ist auch weiter keine Entspannung bei den Sparzinsen zu erwarten. Das Niedrigzinsniveau wird wohl noch eine ganze Weile andauern und neben der Suche nach neuen Anlagemöglichkeiten mit einer besseren Rendite stellt sich noch eine Frage: Wie wichtig ist die Höhe der Zinsen beim Tagesgeld überhaupt wirklich? Wie wichtig ist die Höhe der Zinsen beim Tagesgeld? weiterlesen
Tagesgeld oder Termingeld – die Qual der Wahl?
Im Herbst 2012 ist es längst nicht mehr so einfach wie noch vor ein paar Jahren, ein gut verzinstes Sparkonto zu finden. Zinsen über zwei Prozent sind derzeit eher die Ausnahme denn die Regel, weshalb sich viele Sparer überlegen, sich nach einer anderen Sparmöglichkeit umzusehen. Doch ist Termingeld als Anlageart derzeit wirklich die bessere Alternative zum Tagesgeld?
Das Tagesgeld hat sich in den vergangenen Jahren als eine starke Möglichkeit des Sparens erwiesen. Eine hohe Flexibilität und attraktive Zinsen waren klare Argumente für die Eröffnung eines Tagesgeldkontos. Zwar waren die Zinsen für Termingelder noch ein wenig höher (je nach Laufzeit), aber Sparen ohne jegliche Kündigungsfrist, wie es beim Tagesgeld möglich ist, gibt es beim Termingeld nicht.
Dafür hat sich das Festgeld als Sparmöglichkeit über mehrere Jahre, mit einem festen Zinssatz, längst bei den Verbrauchern als Anlageart etabliert. Doch auch hier wurden in den vergangenen Jahren mehr und mehr die Zinsen gestutzt, ein inzwischen mehrfach gesenkter Leitzins zeigte auch hier seine Wirkung.
Sparer stehen deshalb inzwischen vor der Qual der Wahl. Wollen sie ihre Ersparnisse als Tagesgeld anlegen und mit halbwegs passablen Zinsen leben, oder setzen sie einen drauf, sparen per Termingeld und legen damit ihr Geld auf Jahre fest?
Wir empfehlen, sich hier nicht unbedingt für A oder B zu entscheiden, sondern das anzusparende Geld aufzuteilen. Ein Teil als Tagesgeld, hier ist es derzeit sogar empfehlenswert, noch einmal einen Split vorzunehmen und einen Teil mit variablem Zins und einen Teil mit Garantiezins anzulegen. Ein Teil als Festgeld, auf einem gut verzinsten Festgeldkonto mit mittelfristiger Laufzeit.
So kann man bei mehreren Banken und zu verschiedenen Konditionen ansparen und von den jeweils besten Zinsen profitieren. Beim Tagesgeld bedeutet dies derzeit beim mit Abstand besten Konto 3,00 Prozent p.a. – bei der AS „Privatbank“. Beim Festgeld gibt es, wie der Festgeldrechner zeigt, mehrere gute Angebote in den Laufzeiten ein bis vier Jahre.
Mehr Informationen über das AS „Privatbank“ Tagesgeld Flow sowie Tagesgeldkonten mit variabler Verzinsung finden Sie hier.
Tagesgeld mit Festgeld Kombination
Das Tagesgeld als Einzelprodukt ist vielen Sparern mittlerweile bekannt. Dass es Tagesgeldkonten jedoch auch in Kombination mit anderen Finanzprodukten geben kann, eher weniger. Dabei ist das eine oder andere durchaus eine interessante Sache für Anleger, wie beispielsweise die Kombination Tagesgeld mit Festgeld zeigt.
Bei einem Tagesgeldkonto mit einem dazugehörigen Festgeld kann es jedoch ganz unterschiedliche Konditionen geben. Die Vorgaben hierfür zu lesen, ist wichtig, um dann auch wirklich das Kombiprodukt zu erhalten, das man haben möchte.
Bei manchen Banken gibt es diese Kombination zwar nicht, dafür ist dann die Eröffnung eines Tagesgeldkontos als Verrechnungskonto erforderlich, um überhaupt ein Festgeldkonto eröffnen zu können. Dies gilt beispielsweise für die Bank of Scotland, einem der hierzulande besten und bekanntesten Anbieter für Tagesgeld. Bei anderen Banken hingegen ist eine Kombination aus Tagesgeld und Festgeld durchaus interessant. Hier kann vor allem die VTB Direktbank mit ihrem Duo-Konto als attraktives Beispiel gesehen werden. Dort gibt es eine gute Verzinsung für das Gesamtkonto, ein Teil des angelegten Geldes ist fest angelegt, ein anderer Teil steht wie auf einem Tagesgeldkonto zur freien Verfügung. Von der Zeitschrift „Finanztest“, die zur unabhängigen Stiftung Warentest gehört, wurde das VTB Duo zudem in der Ausgabe 1/12 aus „sicher und flexibel“ bewertet.
Ebenso interessant ist bei diesem Kombiprodukt die niedrige Mindestanlage. Diese beträgt beim VTB Direktbank Duo lediglich 500 Euro und sticht damit auch unter den Festgeldkonten deutlich hervor. Das es zudem für die drei angebotenen Laufzeiten auch noch attraktive Zinsen gibt, spricht zudem für diese Kombiprodukt aus Festgeldkonto mit integriertem Tagesgeld. 20 Prozent des angelegten Geldes ist dabei derzeit verfügbar, für das Konto selbst gibt es trotzdem gute Zinsen, die den Vergleich mit anderen Festgeldangeboten nicht scheuen müssen. Für den Anlagezeitraum gibt es aktuell 2,75 Prozent Zinsen p.a., für die Anlagezeiträume 24 Monate und 36 Monate 2,95 Prozent p.a. bzw. 3,50 Prozent p.a. bei jeweils jährliche Zinszahlung. Damit entsteht zwar bei den Laufzeiten zwei Jahre und drei Jahre nur ein geringer Zinseszinseffekt, dieser wird jedoch durch die an sich sowieso schon gute Verzinsung wieder aufgewogen. Und: der Zinssatz gilt jeweils für die gesamte Anlagesumme, und nicht nur für den Anteil, der fest auf dem Konto verbleiben muss. Wer sich dann die Laufzeit von drei Jahren ansieht, der stellt schnell fest, dass der entsprechende Zinssatz dafür gleich mal ein Prozent über dem aktuell besten Tagesgeldkonto liegt.
Dies zeigt, dass es sich durchaus lohnen kann, den Blick nicht nur auf reine Tagesgeldkonten zu richten, sondern sich auch nach gut verzinsten Kombiprodukten umzusehen!
Drittes Quartal: Deutsche Konjunktur hält sich, Reallöhne steigen
Trotz aller Schulden- und Konjunktursorgen sank die Arbeitslosigkeit in Deutschland auch im September wieder um 150.000 Personen. Damit waren nur noch knapp 2,8 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, eine Quote von rund sechseinhalb Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat stellte das immerhin noch eine Verbesserung um etwas über ein halbes Prozent dar. Dank Arbeitsmarktreformen und erfolgreichem Strukturwandel konnten mehr Menschen eine neue Arbeit finden, als dies in der Vergangenheit bei ähnlich guter Konjunktur möglich gewesen wäre. Die Arbeitsmarktentwicklung fiel positiver aus, als die meisten Experten erwartet hatten – eine erfreuliche Überraschung.
Gleichzeitig stieg die Inflation nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes im soeben abgelaufenen Monat mit 2,6 Prozent auf einen neuen Rekordstand. Um auf einen noch höheren Wert zu kommen, muss man schon drei Jahre zurückgehen. Der Anstieg kommt nicht unerwartet. Neben dem nach wie vor teuren Mineralöl trieb auch Bekleidung die Preise. Die eher durchwachsene Konjunkturentwicklung mit sinkenden Wachstumsprognosen lässt die Experten derzeit davon ausgehen, dass der Höhepunkt der Inflation damit erreicht ist.
Trotz Inflation: Real blieb mehr im Geldbeutel
Für das zweite Jahresviertel 2011 stand der durchschnittliche Arbeitnehmer trotz Inflation real besser da: einer Inflation von 2,3 Prozent standen im zweiten Quartal eine Lohnsteigerung von 4,2 Prozent gegenüber, so dass immerhin zwei Prozent mehr im Geldbeutel blieben. Je nachdem, in welcher Branche er beschäftigt ist, konnte ein konkreter Arbeitnehmer dann aber auch schlechter oder sogar noch besser dastehen. Vor allem Industrie und Finanzsektor entwickelten sich überdurchschnittlich positiv.
In Deutschland sind die Auftragsbücher derzeit noch gut gefüllt, und vorerst wird davon ausgegangen, dass die erwartete wirtschaftliche Abkühlung hierzulande kurz und moderat ausfallen und sich am Arbeitsmarkt eher nicht negativ bemerkbar machen wird. Der wichtige ifo-Index der wirtschaftlichen Entwicklung fiel zwar im September das dritte Mal in Folge, aber weniger stark als erwartet. Mit Massenentlassungen wird angesichts der nicht allzu schlechten Konjunkturprognosen und des in vielen Firmen beklagten Fachkräftemangels derzeit nicht gerechnet. Der IWF rechnete in seiner letzten Prognose von Ende September mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von immerhin noch vier statt 4,5 Prozent, mit trotz eines Rückgangs der Erwartungen um einen dreiviertel Prozentpunkt immer noch ordentlichen 1,3 % für Deutschland. Die Bundesrepublik dürfte also um eine Rezession, also eine Periode wirtschaftlicher Schrumpfung, nach derzeitigem Kenntnisstand herumkommen.
Redaktion (05.10.2011)
Rechtzeitig vorsorgen
Die demografische Entwicklung in Deutschland stellt eine zunehmende Belastung für die sozialen Sicherungssysteme dar. Trotz ständiger Reformbemühungen und permanentem Nachjustieren und Herumdoktern am System kommen die gesetzlichen Systeme nicht aus der Schieflage. Die Leistungen dürften in der Zukunft eher weiter sinken, um ein Zehntel bis 2025, schätzt das Arbeitsministerium. In der Folge haben viele Deutsche Angst, im Ruhestand und vor allem bei Pflegebedürftigkeit nicht ausreichend versorgt zu sein. Niedrigerer Lebensstandard und schlechtere Versorgung können die Folge sein. Kommt zum normalen Altern eine Erwerbsunfähigkeit etwa durch einen Unfall oder physische und psychische Erkrankungen hinzu, wird es schnell noch schwieriger.
Trotzdem verlässt sich die überwiegende Mehrheit der Deutschen weiter ausschließlich auf die gesetzlichen Sicherungssysteme und verzichtet auf private Vorsorge. Dabei sinkt die Zufriedenheit der Rentner mit ihren Altersbezügen statistischer betrachtet. Dennoch sind gerade junge Leute an Altersvorsorge wenig interessiert, sie verdrängen das leidige Thema eher. In den mittleren Jahren nimmt die Beschäftigung mit dem Thema dann deutlich zu. Ist man aber erst einmal in Rente, ist es natürlich zu spät, um noch etwas zu ändern, außer, wie es immer mehr Rentner tatsächlich tun, für ihren Lebensunterhalt einen Minijob oder andere Stelle anzunehmen.
Armutsrisiko Falschanlage
Andere, weniger rüstige Senioren müssen nach einem langen Arbeitsleben dann sogar Grundsicherung beantragen. Der von vielen vom Arbeitsalltag genervten Deutschen ersehnte vorzeitige Ruhestand ist unter diesen Umständen nur mit diszipliniertem Sparen zu finanzieren. Dabei setzt ein schnell wachsender Anteil der Sparer auf nachhaltige Investments. Die Sparer sind aber keine naiven Idealisten: sie sind nicht bereit, für Nachhaltigkeit auf eine attraktive Rendite zu verzichten. Die Umwelt und die Sparer selbst sollen beide profitieren.
Bei allem Realitätssinn machen Sparer aber nach Ansicht von Experten immer noch zu viele Fehler und holen nicht die optimale Rendite aus ihrem angesparten Vermögen. Zu viel Geld, ein Großteil der deutschen Vermögen, liegt immer noch auf schlecht verzinsten Sparbüchern fest. Viele Sparer haben keine liquide Reserve und müssen, wenn sie plötzlich Geld für eine Anschaffung brauchen, Strafzinsen bezahlen oder zu ungünstigen Konditionen aus Verträgen aussteigen. Für Notfälle sollte immer eine Reserve auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto bereitgehalten werden. Dieses Geld ist sofort verfügbar und wirft trotzdem mehr Rendite ab als das Sparbuch.
Früh anfangen für einen angenehmen Ruhestand
Der Widerwille der Verbraucher gegen komplexe Anlagen ist dabei durchaus nachvollziehbar. Wer sich beispielsweise zur Altersvorsorge für eine Lebensversicherung entscheidet, auf den kommt einiges an Arbeit zu. Aus einer Vielzahl von Anbietern muss der passende herausgefiltert werden. Die Abschlusskosten sind dabei noch relativ leicht zu vergleichen. Aber um die Konditionen zu überblicken, muss man sich durch einen regelrechten Papierwust kämpfen. Verzichten kann man darauf nicht. Wer den Vertrag etwa seiner Berufsunfähigkeitsversicherung nicht richtig gelesen hat, steht dann womöglich am Ende ohne Leistung da, weil sein Schadensfall gar nicht abgedeckt ist.
Der Ertrag ist ein weiteres Problem. Da sich die Renditevergleiche auf die Vergangenheit beziehen, sind selbst altehrwürdige Anbieter letztlich ein Buch mit sieben Siegeln. Kann das Institut sein Performanceniveau halten? Oder fällt es zurück? Wie fällt die Überschussbeteiligung aus? An eine einmal getroffene Entscheidung ist man bei einer Lebensversicherung auf Jahrzehnte gebunden – keine angenehme Situation. Trotzdem: zur frühzeitigen Beschäftigung mit der eigenen Altersvorsorge gibt es nicht nur keine Alternative, aufgrund des Zinseszinseffektes spart man auch umso effektiver, je früher man anfängt.
Redaktion (13.09.2011)
Finanzchaos: Wie schützen?
Die amerikanische Zentralbank Fed versuchte, den durch die Herabstufung der amerikanischen Kreditwürdigkeit ausgelösten Turbulenzen entgegenzuwirken, indem sie erklärte, ihren derzeitigen, extrem niedrigen Leitzins bis Mitte 2013 unverändert belassen zu wollen. Um die trudelnden Börsen zu stabilisieren, verboten mehrere europäische Staaten auch die sogenannten Leerverkäufe von Aktien. Der Erfolg dieser Maßnahme hängt natürlich davon ab, ob die Märkte wirklich von Spekulanten „künstlich“ nach unten getrieben werden, oder ob nicht eher die wirtschaftliche Lage tatsächlich niedrigere Kurse angemessener erscheinen lässt. Auch wenn Panik ihre eigenen Regeln hat: Gegen Tatsachen hat die Psychologie auf Dauer keine Chance. Trotzdem: Aufgrund der weltweit über das Internet vernetzten Finanzmärkte und des computerisierten Handels entstehen Flächenbrände und Dominoeffekte heute schneller als früher und führen zu stärkeren Ausschlägen bei den Kursen. Das kostet Nerven, auch wenn einige Mutige die Gelegenheit zum Einstieg nutzen.
Eines der beunruhigenden Gerüchte, das um eine angeblich bevorstehende Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs, stellte sich jedenfalls als falsch heraus. Trotzdem bleibt die europäische Schuldenkrise aktuell. Immer wieder werden neue Staaten als Problemfälle ins Gespräch gebracht. Der Preis für Gold, das viele als sicheren Hafen sehen, erklimmt immer neue Gipfel. Auch die Preise für Immobilien in Spitzenlagen, von denen erwartet wird, dass sie trotz der aufgrund der demografischen Entwicklung in Zukunft eher sinkenden Nachfrage nach Wohnraum gefragt bleiben werden, steigen an. Dennoch: die Inflations- und Staatsbankrottängste vieler Anleger stellen derzeit auch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung dar, die die „sicheren“ Investments steigen und die „unsicheren“ fallen lässt. Solange, bis das Vertrauen wieder zurückkehrt und die Preise wieder fallen, kann man der Herde also ruhig folgen.
Gibt es die „perfekte Anlage“?
Viele flüchten sich derzeit in den Schweizer Franken als Bastion der Stabilität, dessen Kurs zum Euro in Folge stark anzog. Aktien, Währungen und Staatsanleihen von Rohstoffstaaten dienen ebenfalls vielen als Investments, mit denen die Probleme Europas gemieden werden können. Eine gute Risikostreuung ist dennoch unerlässlich. Jede einzelne Anlage, von der Lebensversicherung bis hin zu Gold, Aktien, Festgeld, Tagesgeld, Immobilien, hat ihre Schwachstellen und Risiken – beim Gold und Aktien beispielsweise das Kursrisiko, bei Festgeld die Inflations- und Zinsentwicklung. Bei Immobilien füllt die Auflistung der Fallstricke von Finanzierung über Zustand, Lage und, bei nicht selbst genutzten Immobilien, den Mietern, ganze Bände. Wer sich da auf einen Typ Anlage verlässt, der steht schnell im Regen. Bei einer breiten Streuung der Anlagen kann beispielsweise der Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto durch Notfälle helfen, während Festgeld für Stabilität sorgt und Aktien bei langem Anlagehorizont zusätzliche Rendite bringen.
Ohne das Tagesgeldkonto bestünde die Gefahr, dass man bei einem Notfall Teile seiner Aktienbestände womöglich ungünstig verkaufen müsste, um etwa eine unerwartete größere Reparatur am Auto zu bezahlen: Anlagen, die unter Umständen kurzfristig verfügbar sein müssen, sollten möglichst risikoarm sein. Auch muss man als Anleger so nicht in Panik geraten, weil bei einem unerwarteten Ereignis das ganze Geld gleichzeitig in Gefahr gerät.
Redaktion (15.08.2011)
Turbulente Zeiten an den Finanzmärkten
Nicht nur die USA, die sich soeben gerade noch vor der Zahlungsunfähigkeit retten konnten, sind in finanziellen Schwierigkeiten. Der Sparzwang trifft alle großen Industrieländer. Zuletzt geriet mit Frankreich eines der wenigen EU-Länder mit der höchsten Bonitätsnote AAA ins Gerede. Das Land will nun bis 2013 seine Neuverschuldung unter die Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes drücken. Auch Italien war im Gespräch. Die nötigen Sparmaßnahmen werden aber von vielen auch als eine Gefahr für die Konjunktur gesehen – eine heikle Situation.
Gleichzeitig bleibt die Angst vor steigenden Inflationsraten. Zwischen der Gefahr eines zweiten Rezessionstals – des sogenannten „double dip“ und den anhaltenden Inflationsängsten fühlen sich viele Anleger jedenfalls unter schwerem Druck. Wie das Manager Magazin berichtete, steigt die Zahl der Anleger, die ihre Lebensversicherungen verkaufen, derzeit massiv an. Als Grund werden Inflationsängste genannt, obwohl die Rendite von Lebensversicherungen derzeit durchaus noch über der Inflationsrate liegt.
Vorsicht oder Panik?
Auch die Krisenhäfen Franken und Gold erreichen immer neue Höchststände, was von der Wirtschaft der Schweiz zuletzt schon als problematisch empfunden wurde und zu einem Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) führte. Angesichts steigender Altersarmut führt an Altersvorsorge allerdings nun einmal kein Weg vorbei. Wohin also mit dem Geld?
Einige Experten weisen auf die weiterhin robuste Konjunktur hierzulande und die guten Kurs-Gewinn-Verhältnisse deutscher Aktien hin und raten, die Entwicklung der letzten Woche am Aktienmarkt als Einstiegsmöglichkeit zu nutzen. Andere, eher fatalistisch gestimmte Fachleute sehen schlicht keine Alternative zum Aktienmarkt. Als Inflationsschutz seien Aktien, die als Unternehmensanteile ja eine Form von Sachwerten darstellen, besser geeignet als viele andere Anlagen, die zum Teil bereits sehr hoch bewertet sind – Gold – oder illiquide Klumpenrisiken auf einem aufgrund der demografischen Entwicklung schwierigen Markt darstellen – Immobilien.
Risikostreuung ja, Klumpenrisiko nein
Dennoch dürfte die verbreitete Unsicherheit die Preise von Edelmetallen und sonstigen als krisensicheren Häfen wahrgenommenen Produkten vorerst weiter steigen lassen, auch wenn, da auch viele nervöse Spekulanten beteiligt sind, auch hier die Gefahr von zumindest kurzfristigen Abstürzen besteht. Ob die Kanonen diese Woche weiter donnern werden und welche der Experten den richtigen Riecher hatten, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Die Europäische Zentralbank EZB sieht jedenfalls weiterhin keinen Grund zur Panik.
Die Entwicklung der Konjunktur sieht sie trotz zusätzlicher Belastungen weiterhin positiv. Mit voraussichtlich einer weiteren Leitzinserhöhung dieses Jahr hofft sie, die Inflation in den Griff zu bekommen, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Dadurch würden zumindest die Zinsen auf Tages- und Festgeld jedenfalls weiterhin eher steigen. Zur Risikostreuung sollte man jedenfalls auch in diesen Zeiten auf diese Produkte auch weiterhin nicht verzichten.
Redaktion (08.08.2011)
Baustelle Beratung: wie Kunden ihren Nutzen optimieren
Mit „Beipackzetteln“ für Anlageprodukte und Protokollpflicht versucht sie, den Anlegerschutz zu verbessern. Verdeckte Ermittler sollen als „Testkäufer“ in Zukunft die Einhaltung der Verbraucherschutzvorschriften kontrollieren, da nach wie vor einige Anbieter bei der Auswahl der Produkte, die sie empfehlen, ihre eigenen Provisionen über die Interessen der Kunden stellen und dann versuchen, sich mit Tricks vor juristischen Konsequenzen und Regressansprüchen zu schützen. Beliebt ist die Einordnung des Kunden in eine möglichst hohe Risikoklasse im Beratungsprotokoll, da mit riskanteren Produkten in der Regel für die Bank mehr Geld zu verdienen ist als mit simplen Anlagen wie Tagesgeld und Festgeld. ´
Viele Kunden sind dementsprechend weiterhin vorsichtig gegenüber ihren Beratern, was ja nicht verkehrt ist: Ein mündiger Verbraucher ist ja gerade daran zu erkennen, dass er sich auch selbst Gedanken macht und Ratschlägen nicht blind „folgt“. Informationssuche und Angebotsvergleiche über Zeitungen und Internet gehören dazu. Die Nachfrage nach provisionsunabhängiger Honorarberatung steigt aber nach anfänglichem Unwillen der Kunden, für Beratung Honorare zu bezahlen, derzeit ebenfalls an und dürfte sich als weiterer Pfeiler der Kundeninformation etablieren.
Was ist mein Anlagetyp?
Bestrebungen, den „Honorarberater“ als Berufsbild zu schützen und damit das Vertrauen der Kunden in die Qualifikation ihrer Berater weiter zu steigern, laufen derzeit ebenfalls. Einige Berater arbeiten mit sogenannten Kundentypologien, mit denen sie ihre Kunden in verschiedene Kategorien einteilen, um ihnen jeweils in Gesprächsführungsstil und Produktangebot entgegenkommen zu können. Während solche Kategorien den Lebensumständen der einzelnen Kunden notwendigerweise selten vollkommen gerecht werden können, sind sie dennoch nützlich als Anhaltspunkte.
Auch für die Kunden selbst können solche Werkzeuge nützlich sein, um sich der eigenen Wünsche und Bedürfnisse bewusst zu werden. Dabei braucht man keinen aufwendigen Fragebogen. Ein wenig in sich zu gehen genügt für einen Überblick. Sieht man sich als sorgender Elternteil, der langsam aber sicher Geld für das Studium seiner Kinder anspart? Sieht man sich als junger, ungebundener Aufsteiger, der bereit ist, bei der Anlage für bessere Rendite auch Risiken in Kauf zu nehmen? Wer solche Überlegungen frühzeitig anstellt, erspart sich zumindest das unangenehme Gefühl, sich mit seiner Anlage nicht wohlzufühlen, ganz zu schweigen von konkreten Problemen und Nachteilen, die aus einer Fehlentscheidung entstehen können.
Redaktion (26.07.2011)