In den letzten Wochen wurde viel diskutiert über die Höhe der Sparzinsen. Gleich mehrere Experten, wie die Chefin des Internationalen Währungsfonds IWF, Christine Lagarde, zweifelten an, dass eine weitere Leitzinssenkung der Euro-Zone wirklich helfen würde. Treffen würde sie nur die Sparer, die mit noch niedrigeren Zinsen als bisher würden leben müssen. Die Leitzinssenkung kam dennoch am 5. Juli dieses Jahres und brachte im Nachzug zahlreiche Zinssenkungen beim Tagesgeld und beim Festgeld mit sich. Während beim Festgeld eine feste Verzinsung vereinbart wird über eine bestimmte Laufzeit, sieht dies beim Tagesgeld ganz unterschiedlich aus.
Bei Tagesgeldkonten gibt es zwei unterschiedliche Arten der Verzinsung. Das eine ist der garantierte Zinssatz für Neukunden, wie beispielsweise die GEFA Bank und die ING-DiBa ihn für ihr Tagesgeld anbieten. Das andere ist der variable Zinssatz, wie ihn zum Beispiel die Bank of Scotland und MoneYou anbieten. Die variable Verzinsung beim Tagesgeld ist, anders als der Garantiezins, nicht auf eine bestimmte Zeit ausgelegt, sondern kann sich jederzeit ändern. Was in Zeiten steigender Zinsen eher zum Vorteil der Sparer gereicht, ist in Zeiten wie der aktuellen, in der die Zinsen sinken, eher zum Nachteil der Sparer.
Tagesgeld mit variablem Zinssatz ist deshalb derzeit eher weniger empfehlenswert wie Tagesgeldkonten mit fester Verzinsung über mehrere Monate. Bei der Garantieverzinsung sollte jedoch nicht nur auf den garantierten Zinssatz geachtet werden, sondern auch auf den Nachfolgezins, den es für das Tagesgeld nach Ablauf der Zinsgarantie gibt. Liegt der Zinssatz massiv unter dem vorher garantierten Zins und möglicherweise gar unter der aktuellen Inflationsrate, sollte das Ersparte möglichst nur für die Zeit der Garantieverzinsung auf dem Tagesgeldkonto verbleiben. Ansonsten zahlt der Sparer bei einem solchen Tagesgeldkonto nur drauf, anstatt wenigstens eine kleine Rendite zu erzielen.
Der Topanbieter mit Garantiezins in unserem aktuellen Tagesgeldvergleich ist derzeit übrigens die GEFA Bank, mit 2,50 Prozent Zinsen p.a., garantiert auf sechs Monate. Einziger Nachteil dieses Angebots ist die hohe Mindesteinlage, die bei 10.000 Euro liegt und sich damit für Kleinsparer nicht wirklich eignet.