Archiv der Kategorie: Versicherung und Vorsorge

 

Zwanzig Jahre Ruhestand: dank privater Vorsorge genießen

Derzeit gehen Frauen mit durchschnittlich 60,5 Jahren in Rente, Männer mit 61,8. Bei Renteneintritt haben Männer, eigentlich erfreulich, derzeit statistisch gesehen noch eine Lebenserwartung von fast 20 Jahren vor sich. Die Lücke zwischen staatlicher Rente und dem für den Lebensstandard nötigen Betrag muss für diese lange Zeit durch private Vorsorge geschlossen werden. Dies ist Umfragen zufolge der überwiegenden Mehrheit der Deutschen auch klar. Die Sparquote ist im internationalen Vergleich hoch, auch wenn viele jüngere Deutsche oft lieber konsumieren und sich dadurch lukrative Zinseszinseffekte entgehen lassen.

Im Detail offenbaren sich allerdings Informationsdefizite. Viele Deutsche wissen nicht einmal genau, wie hoch ihre späteren staatlichen und privaten Rentenansprüche überhaupt sein werden, wie viel Geld ihnen also zur Verfügung stehen wird. Beliebteste Anlageformen für die Altersvorsorge sind nach wie vor risikoarme, gebührenfreie und einfache Produkte wie Tagesgeld- und Festgeldkonten, die bei voraussichtlich weiter steigenden Leitzinsen an Attraktivität gewinnen dürften. Zahlreiche Anbieter reagierten und erhöhten ihre Zinssätze.

Vorsorge: Große Produktvielfalt

Auf Sicherheit, Seriosität und ausführliche, auf sie persönlich zugeschnittene Beratung legen die Deutschen großen Wert, Fachchinesisch schreckt sie hingegen ab. Nackte Rendite geben nur wenige als ausschlaggebenden Faktor an, dennoch verlieren immer wieder gerade deutsche Anleger Geld an windige Produkte, die Erträge versprachen, die sich letztlich als zu gut um wahr zu sein herausstellen. Auch die chancenreicheren, aber nicht ganz risikolosen Fonds sind zunehmend beliebt, vor allem unter Jüngeren, wobei Fondsauswahl und Ein- und Ausstiegszeitpunkte hier Fallstricke darstellen können.

Beliebt sind Privatrenten, die ab Fälligkeit regelmäßige Zahlungen leisten. Wer älter wird als von der Versicherung erwartet, der macht hierbei ein gutes Geschäft, wer früher stirbt, der wäre mit der kompletten Auszahlung des Betrags bei Fälligkeit besser gefahren. Andersherum sind zur Absicherung der statistischen zwanzig Jahre Rentenbezugsdauer auch ohne außerplanmäßige Belastungen schnell sechsstellige Beträge erforderlich; wer auf Nummer sicher gehen will, der fährt mit einer lebenslänglichen Rente unter Umständen besser. Auch die eigene Immobilie ist als Altersvorsorge beliebt, kann aber in beide Richtungen funktionieren: einerseits über eingesparte Mietzahlungen als lebenslanger Vorteil, andererseits beispielsweise bei nötig werdenden Reparaturen als potentieller Risikofaktor.

Bei möglichst frühzeitiger Investition in eine Auswahl guter Vorsorgeprodukte steht dem Genuss des verdienten Ruhestandes aber weiterhin nichts im Weg.

Redaktion (31.05.2011)

 

Umfassende Altersvorsorge für sorgenfreien Ruhestand

Viele Versicherer beklagen bei der Absicherung fürs Alter eine Unterversorgung der Deutschen im internationalen Vergleich. Die Probleme der umlagefinanzierten Rente, mit deren Kollaps unter dem Druck der demografischen Entwicklung einige Experten rechnen, machen die private Altersvorsorge umso wichtiger, zumal dank Nachhaltigkeitsfaktor und dem sogenannten Riester-Faktor nur noch mäßige Rentenerhöhungen zu erwarten sind. Die aktuelle Erholung des Arbeitsmarktes, die eine Rekordzahl von Arbeitnehmern mit sich brachte und wohl bald eine Senkung der Rentenbeitragssätze ermöglichen wird, ändert nichts am langfristigen demografischen Trend.

Nicht einmal bestehende staatliche Förderung, vermögenswirksame Leistungen oder betriebliche Altervorsorgeangebote nutzen viele Deutschen voll aus und stehen dabei in Europa als Schlusslichter da. Dabei gibt es gerade hier von Arbeitnehmersparzulage über die Riesterförderung bis hin zur Wohnungsbauprämie ein breites Spektrum an solchen Leistungen. Auch Konsumverzicht um mehr Geld für Sparen und Vorsorge freizumachen kann, je nach finanzieller Lage, nötig werden. Je länger man wartet, desto mehr muss später monatlich angespart werden und desto größer ist folglich die Belastung.

Früher Start in die Vorsorge zahlt sich aus

Laut einer Umfrage der Deutschen Vermögensberatung DVAG gehen fast drei Viertel der Deutschen davon aus, dass sie zur Aufrechterhaltung ihres Lebensstandards im Alter über vier Fünftel ihrer aktiven Arbeitseinkünfte benötigen würden, was durch die gesetzliche Rente nicht gedeckt wird. Viele Deutsche haben Angst vor Altersarmut, in der Altersgruppe der 30- bis 39jährigen fast die Hälfte.

Zur Vermeidung bleiben zwei klare Alternativen: im Alter einschränken, oder frühzeitig vorsorgen, durch Wertpapiere, Immobilien, Versicherungen etc. Mit den geringsten Opfern ist die Altersvorsorge für jüngere Menschen zu sichern, sie bekommen durch Zinseszinseffekte trotz ihrer meist im Vergleich zu Älteren niedrigeren Gehälter mehr Rente fürs Geld. Auch Steuern können durch die Investition in die Altersvorsorge gespart werden.

Gegen Pflegebedürftigkeit absichern

Einige Sparer spekulieren zur Sicherung ihres Ruhestandes auch auf Erbschaften, können dabei aber leicht auf die Nase fallen. Denn oft brauchen die Eltern und Großeltern ihr Vermögen selbst, um die eigene Pflege im Alter zu bezahlen. Viele sind damit finanziell sogar überfordert. Wie die Rentenversicherung ächzt auch die Pflegeversicherung unter der Last der demografischen Entwicklung. Weniger Beitragszahlern stehen mehr Pflegebedürftige gegenüber. Zwischen den Leistungen der Pflegeversicherung und dem Bedarf tut sich oft eine Versorgungslücke in vierstelliger Höhe pro Monat auf, für die, wenn Rente und Vermögen des Pflegebedürftigen nicht ausreichen, am Ende die Kinder des Pflegebedürftigen geradestehen müssen. Damit ist nicht nur das erwartete Erbe weg, sondern es kommt eine zusätzliche finanzielle Belastung hinzu.

Altersvorsorge ist also nicht nur eng als ein privater Zusatz zur staatlichen Rentenversicherung zu verstehen, um einen bestimmten Lebensstandard halten zu können. Auch eine gut auf die Bedürfnisse des Anlegers und seiner Angehörigen abgestimmte private Pflegezusatzversicherung gehört also zum Inventar einer vernünftigen Altersvorsorge, damit ein sorgenfreier Ruhestand gewährleistet ist.

Redaktion (21.03.2011)

 

Schlaue Anleger fahren besser

Der Beratungsbedarf von Anlegern ist groß. Selbst bei schlichten Fragen wie der nach der Höhe des Betrags, den man im Monat zurücklegen sollte, sind viele Deutsche verunsichert. Bei schwierigeren Fragen hört es vollends auf, die Sparer verfallen in Schreckstarre und investieren rein defensiv. Dadurch entgeht ihnen Rendite.

Das Vertrauen in die Institutionen, die diese Unsicherheiten beseitigen sollten, ist nach wie vor gering. Immer wieder erscheinende Berichte über schweres Fehlverhalten wie Insidergeschäfte und Verstrickungen von Banken, Wirtschaftsjournalisten, Ratingagenturen und Wissenschaftlern tragen hierzu bei.

Zuletzt geriet die Postbank in die Kritik von Anlegern, die behaupten, sie seien um den Jahreswechsel 2009/2010 von der Bank im Zusammenhang mit einem südafrikanischen Immobilienfonds falsch beraten worden. In diesem Fall erhielt die Postbank eigenen Angaben zufolge von der Fondsvertriebsgesellschaft eine Provision von 15%. Das Provisionssystem ist Verbraucherschützern ein besonderer Dorn im Auge, da ein Produkt, das für die Bank wegen einer hohen Provision besonders lukrativ ist, unter Umständen für den Verbraucher überhaupt nicht das richtige ist.

Anlagen: leicht vermeidbare Klippen

Anleger können bei falscher Beratung schnell finanzielle Schwierigkeiten bekommen. Kurs- und Totalverluste sind natürlich das, woran der Anleger als erstes denkt. Aber auch Gebühren für Transaktionen, Fonds-Management oder Ausgabeaufschläge zehren an der Rendite und dem Vorsorgekapital der Anleger. Gebühren verstecken sich trotz der verbesserten Vorschriften zum Verbraucherschutz weiterhin gerne im Kleingedruckten oder werden von schlechten Beratern verschleiert. Was für Geldanlagen gilt, gilt dabei ebenso auch für Versicherungen: sinnlose Versicherungen, überhöhte Kosten, Fallstricke in den Paragrafen können auch hier dem Verbraucher unterkommen.

Bei schlechter Beratung oder Verträgen, die nicht im Sinne des Kunden liegen, sind zwar die Verbraucherrechte verbessert worden und Berater teils schadenersatzpflichtig, allerdings ist das erstens mit Scherereien verbunden, und zweitens kann dem Kunden bei grob fahrlässigem Handeln eine Mitschuld zugewiesen werden, so dass das Gesetz das Mitdenken, wie immer und überall, nicht ersetzt.

Lösungen für die Beratungsmisere sind beispielsweise sogenannte all-in-Honorarmodelle, bei denen die Bank einen festgelegten Bruchteil der Anlagesumme als Honorar erhält und damit ein ebensogrosses Interesse an einer hohen Rendite hat wie der Anleger, sowie die Honorarberatung. Bei der Honorarberatung wird der Berater vom Kunden bezahlt, allerdings knausern viele Kunden bei der Beratung oder können sich die hohen Stundensätze schlicht nicht leisten. Selbstinformation übers Internet und andere Medien und mündige Konsumentenentscheidungen sind letztlich unverzichtbare Bausteine des Entscheidungsprozesses für eine Anlage.

Redaktion (07.03.2011)

 

Altersvorsorge: Mit guter Konjunktur und Rente mit 67 gegen die Demografie

Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben gut. Immer mehr Experten rechnen damit, dass die Konjunktur in Deutschland dauerhaft auf Expansionskurs bleiben wird. Auch 2011 könnte das Wachstum bei mehr als zwei Prozent bleiben, ein respektabler Wert. Die OECD wagt sogar für 2012 eine Prognose und rechnet dort ebenfalls mit über zwei Prozent. Allerdings bleibt die Exportnation Deutschland anfällig für Wirtschaftsprobleme bei den Handelspartnern, auch wenn das Bundeswirtschaftsministerium und die OECD ein die Exportabhängigkeit verringerndes Anspringen der Binnenkonjunktur sehen.

Auch die Lage am Arbeitsmarkt bleibt gut, die Arbeitslosigkeit soll weiter sinken. Und die Arbeitnehmer rechnen folglich zunehmend damit, dass der Aufschwung auch bei ihnen ankommt: Laut einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag des Tagesgeld-Anbieters Bank of Scotland rechnet beinahe ein Viertel der Arbeitnehmer damit, 2010 ein höheres Weihnachtsgeld als 2009 zu erhalten. Die Befragten wollen das Geld überwiegend entweder direkt für Geschenke ausgeben – ein willkommener Boost für die Binnenkonjunktur – oder ansparen. Angesichts der infolge der demografischen Entwicklung schrumpfenden Einzahlerjahrgänge bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung sollen, geht es nach der Regierung, die Renten gegenüber den Löhnen zukünftig langsamer wachsen.

Bessere Bedingungen für ältere Arbeitnehmer

Zwar steigen die Renten immer noch ordentlich an, laut Rentenversicherungsbericht um fast 30 Prozent in den nächsten 15 Jahren und damit fast zwei Prozent im Jahr, aber sie wachsen langsamer als die Löhne. Damit steigt der Abstand zwischen dem Lohn des Arbeitnehmers und seinem späteren Rentenniveau und hinterlässt eine Lücke, die durch private Vorsorge geschlossen werden sollte. Eine weitere Maßnahme, mit der Regierung und Arbeitsministerin von der Leyen das Rentenversicherungssystem zukunftsfest machen wollen, ist die Rente mit 67. Diese ist durchaus nicht unumstritten, auch wenn Proteste wie im Nachbarland Frankreich bislang in Deutschland ausblieben. Der Anteil derer, die auch nach dem 60. Geburtstag noch berufstätig sind, steigt weiter an, die Benachteiligung älterer Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt und die Frühverrentungsquoten sinken.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Berufstätigkeitsquote älterer Arbeitnehmer fast verdoppelt. Experten halten es für möglich, dass sich die Beschäftigungsquote älterer Bürger der der jüngeren Bevölkerung weitgehend angleicht. Für Arbeitnehmer, die in körperlich besonders belastenden Berufen tätig sind und aus gesundheitlichen Gründen weit häufiger früher in Rente gehen müssen, werden nun Ausgleichsmechanismen gefordert, um diese Mitbürger nicht unfair zu belasten. Für die anderen Arbeitnehmer sollen verbesserte Gesundheitsfürsorge in den Betrieben, mehr Weiterbildung und eine altersgerechte Gestaltung der Arbeitsplätze es ermöglichen, bei guter Gesundheit bis zum erhöhten Rentenalter weiterarbeiten zu können.

Redaktion (23.11.2010)

 

Altersvorsorge überwindet Finanzkrise

Schon seit Anfang der 70er Jahre übersteigt die Zahl der Todesfälle in Deutschland die Zahl der Geburten. Inzwischen ist ein Fünftel der Deutschen im Rentenalter, mit steigender Tendenz. Deutschland ist derzeit eine der am schnellsten alternden Gesellschaften der Welt. Eine große Mehrheit der Deutschen geht daher auch völlig korrekt davon aus, dass eher mit sinkenden Renten zu rechnen ist. Die Hälfte aller Deutschen haben außerdem Angst, im Alter schwer zu erkranken oder zum Pflegefall zu werden. Auf Hilfe von Verwandten können sich dann nicht nur kinderlos gebliebene Deutsche nicht verlassen.

Für das Dilemma bieten sich unterschiedliche Lösungen an. Etwa die Hälfte der Berufsanfänger möchte über das bisher geltende Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten. Angenehmer ist natürlich, dies nicht tun zu müssen, sondern in der Entscheidung eine gewisse Unabhängigkeit zu haben. Um dies zu erreichen, ist eine private Altersvorsorge der beste Weg. Je früher damit begonnen wird, desto eher ist durch den Zinseszinseffekt eine Größe des finanziellen Polsters erreicht, auf der sich niedergelassen werden kann. Besonders für Frauen, die statistisch gesehen immer noch fünf Jahre älter werden als Männer, ist die private Vorsorge unerläßlich. Auch vor Eintritt des Rentenalters trägt ein zur Risikostreuung auf mehrere Anlagetypen aufgeteiltes finanzielles Polster zum ruhigen Schlaf bei.

Auswirkungen der Finanzkrise überwunden

Unter diesen Umständen fatal: Ein Fünftel aller Arbeitnehmer musste einer Umfrage zufolge aufgrund der weltweiten Finanzkrise ihre Sparraten kürzen oder sogar ihre Vorsorgeverträge kündigen. Auch die durchschnittlichen Sparraten sind gesunken. Und: Besonders junge Deutsche und Bewohner der neuen Bundesländer haben die Tendenz, sich für Altersvorsorge weniger zu interessieren. Sie haben keine Lust oder nicht das Geld, um privat vorzusorgen. Nun scheint aber wieder Licht am Ende des Tunnels in Sicht zu kommen. Im Vergleich zu vor einem Jahr blicken die Deutschen schon wieder deutlich optimistischer in ihre finanzielle Zukunft, anders als ihre europäischen Nachbarn. Die in Deutschland überdurchschnittlich kräftig ausfallende wirtschaftliche Erholung und die sinkenden Arbeitslosenzahlen dürften hierzu maßgeblich beigetragen haben. Viele Experten rechnen nun auch mit deutlich steigenden Löhnen, was den Haushalten für die Altersvorsorge mehr Mittel zur Verfügung stellen würde.

Bei der Anlagestrategie legen die Deutschen vor allem Wert auf Sicherheit, Rendite kommt nur für eine kleine Minderheit an erster Stelle. Fonds, Lebensversicherungen, Festgeld und Sparbriefe sowie eigene Immobilien gehören zu den häufigsten Anlageklassen, auf dem Tagesgeldkonto liegt die Notfallreserve oder Geld, das kurzfristig geparkt werden muss.

Redaktion (11.10.2010)

 

Wo geht’s zur Altersvorsorge? Deutsche weiter zurückhaltend

Besonders Männer denken nur ungern an die Altersvorsorge, wie die aktuelle Ausgabe einer vierteljährlich stattfindenden Umfrage der Union Investment zum Thema feststellte. Der Anteil der Frauen, die es für wichtig hielten, sich dem Thema zu stellen, stieg dagegen an. Selbst unter den Männern hielten aber zwei Drittel das Thema für wichtig, fünf Prozent weniger als bei der letzten Befragung. Die Frauen zeigten sich gewissenhafter: über drei Viertel der befragten Frauen hielten private Vorsorge für wichtig. Auch bei den tatsächlich abgeschlossenen Verträgen haben die Frauen die Nase deutlich vorn.

Für welches der vielen angebotenen Vorsorgeprodukte sich die Verbraucher dann aus welchen Gründen entscheiden, das untersuchte das Meinungsforschungsinstitut Forsa für die Deutsche Wertpapier Service Bank (dwpbank). Nach wie vor setzen die Verbraucher, so die Studie, stärker auf Tagesgeld, Festgeld und Fonds sowie Immobilien als auf Aktien. Die Erinnerung an die Finanzkrise scheint aber zu verblassen, im Vergleich mit letztem Jahr ist der Anteil der Aktienmeider geschrumpft. Allerdings beruht die Entscheidung der Anleger nicht auf den solidesten Grundlagen. Drei von fünf Befragten verließen sich bei ihren Anlageentscheidungen unter anderem auf ihr Bauchgefühl.

Skepsis gegenüber den „Profis“

Die Profis können nicht punkten. Sowohl Experten als auch Bankmitarbeiter können die Verbraucher mit ihrem Wissen nicht voll überzeugen. Bei der Anlagestrategie vieler Befragter ist das auch nicht unbedingt nötig. Anlagen wie Festgeld und Tagesgeld lassen sich auch ohne Bankberater im Internet vergleichen und abschließen, und nicht nur für das Drittel der Anleger, das nur eine äußerst geringe Risikobereitschaft aufweist, sind diese sichern und einfachen Anlageformen auch genau richtig. Aber auch für risikobereitere Anleger sollte ein gut verzinstes und flexibles Tagesgeldkonto zur Grundausstattung gehören.

Für den Kauf komplexerer Produkte informieren sich die Verbraucher aus mehreren verschiedenen Quellen, wie eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung für die Heidelberger Leben ergab. Jeweils etwas über zwei Fünftel der Befragten verließen sich auf den Rat von Freunden, Bankberatern sowie unabhängigen Honorarberatern. Informationsangebote im Internet nutzte ein Viertel der Befragten, womit das Internet aber vor den anderen Medien landet, auf die sich nur ein Fünftel verließ. Bei den jüngeren Befragten war der Anteil von Zeitung und Fernsehen an der Meinungsbildung sogar noch um die Hälfte niedriger, der Anteil des Internets dafür um die Hälfte höher.

Bei der Nutzung vieler verschiedener Informationsquellen für die Altersvorsorge sind die Deutschen also schon sehr gewitzt. Es wäre natürlich trotzdem schön, wenn der Anteil der für das Alter vorsorgenden Männer und der erstaunlich geringe Prozentsatz derer, die die im Internet reichlich vorhandenen Vergleichs- und Informationsangebote für sich nutzen, noch steigt, um für den Ruhestand das Optimum aus dem Ersparten herauszuholen.

Redaktion (28.09.2010)

 

Altersvorsorge: Privatanleger zwischen heißlaufenden Märkten und niedrigen Zinsen

Gegen die niedrigen Zinsen aufs Tagesgeld hilft immerhin schon einmal, sich vor Augen zu halten, dass aufgrund der immer noch niedrigen Inflationsrate die realen Zinsen ebenso hoch sind wie vor zwei Jahren zu den Zeiten auf dem Papier beeindruckenderer Zinssätze. Solange der Anleger die Konditionen verglichen hat und sich für ein konkurrenzfähiges Angebot entschieden hat, steht er immer noch ganz gut da: 2009 betrug die Inflationsrate nur 0,4 Prozent, so wenig wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Das Tagesgeld bietet auch den über die nackte Verzinsung hinausgehenden Vorteil, auf steigende Sätze sofort reagieren zu können. Wer jetzt in Festgeld anlegt, gibt seine Flexibilität auf und gewinnt dabei nur wenig an Verzinsung hinzu. Da die Zinsen, so Experten, ab Mitte des Jahres schon wieder anziehen dürften, lohnt es sich also nicht, sich jetzt zu binden. Zu diesem Schluss kommen auch die Tester der Zeitschrift Finanztest in der aktuellen Ausgabe.

Alternativen gibt es wenige. Sichere Staatsanleihen bringen auch nicht mehr Verzinsung als das Tagesgeld, und die Aktienmärkte sind, trotz des Absturzes letzte Woche, immer noch relativ hoch bewertet. Für dieses Jahr erwarten Analysten auch einige Horrorszenarien wie z.B. protektionistische Handelskriege, eine japanische Staatspleite oder das Platzen einer „China-Blase“, die Anleger, die zu den aktuellen Preisen in den Aktienmarkt einsteigen, ganz schnell tief in die roten Zahlen drücken können.

Auch die hohen Schulden der Staaten drücken auf die Wachstumsaussichten und damit auf den Markt: Die Haushalte müssen saniert, Zinsen gezahlt werden. Das bedeutet Einsparungen und Steuererhöhungen und damit schwächeren Konsum und niedriges Wachstum.

Auch Gold ist hoch bewertet, und die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall kommt inzwischen zu einem größeren Teil von Anlegern als vom bisherigen Hauptabnehmer Schmuckindustrie, was, so der Branchendienst GFMS, seit 30 Jahren nicht mehr der Fall war. Die durch die steigenden Preise ausgelöste Euphorie lockt weitere Anleger an, was die Preise weiter steigen lässt – möglicherweise ein Alarmzeichen.

Denn: so können psychologische Faktoren, die diese Nachfrage drücken, den Preis schnell wieder auf Talfahrt befördern können. Der rechtzeitige Ausstieg gelingt nicht immer, weil oft die Hoffnung, die Kurse könnten sich wieder erholen, die Anleger den Verkauf so lange hinauszögern lässt, bis die Verluste so groß sind, dass der Verkauf zu schmerzhaft wird. Dann bleibt nur noch warten auf die Erholung, und das kann dauern.

Redaktion (27.01.2010)

 

Riesterrente: Schnell noch Förderung sichern!

Die Stiftung Warentest kommt aber zu dem Ergebnis, dass sich die Riester-Sparverträge für die Mehrheit der Verbraucher trotz beträchtlicher Abschlusskosten durchaus lohnen. Um nämlich die Mindestförderung von 154 Euro einzustreichen, genügt es, wenn der Sparer 4 Prozent seines Bruttoeinkommens in den Vertrag einzahlt. Für Kindergeld beziehende Kinder kommen weitere 185 Euro dazu, 300, wenn das Kind nach dem 31.12.2007 geboren ist. Außerdem kann der Sparer den eingezahlten Betrag steuerlich geltend machen. Die Stiftung Warentest schlüsselt detailliert auf, unter welchen Umständen sich welcher Riester-Vertrag am meisten lohnt.

Alle Testergebnisse zur Riesterrente finden sich unter www.test.de/riester. Für praktisch alle Alters- und Einkommensklassen haben die Tester ein geeignetes Riesterprodukt ausgemacht, von fondsgebundenen Produkten für jüngere Kunden bis hin zu Banksparplänen, die auch noch für Sparer jenseits der 50 ein gutes Geschäft darstellen. Die Auswahl ist groß. Ob man nun mit verschiedenen Fondssparplänen auf hohe Renditechancen abzielt, sich eher konservativ die Möglichkeit offen halten will, den Vertrag für eine Immobilie zu beleihen, gleich mit Wohnriester eine Immobilie finanzieren möchte oder auf eine garantierte Mindestrente abzielt, unter dem Oberbegriff Riester ist ein Produkt zu finden.
Den Riester-Überblick der Stiftung Warentest finden Sie hier: www.test.de/riester

Redaktion (17.12.2009)

 

Sorgenkind Ruhestand

Auch wenn die neue Bundesregierung die Steuern senken sollte, was derzeit noch wenig sicher erscheint, wollen über vier Fünftel der Deutschen ihren Konsum nicht steigern. Das ergab eine gemeinsame Umfrage des Finanzportals fimf.de und des Marktforschungsinstitutes Skopos. Diejenigen Befragten, die sich vorstellen konnten, eventuelle Steuerersparnisse in Konsum zu investieren, wollten vor allem Möbel oder ein Auto anschaffen oder in den Urlaub fahren. Die meisten sparen allerdings lieber führ ihren Ruhestand.

Gründe für diese Konsumzurückhaltung gibt es viele. Die staatliche Altersvorsorge dürfte in Zukunft wesentlich schmaler ausfallen als früher. Alexander Gunkel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Bund, hält eine Nullrunde bei den Renten aufgrund der Wirtschaftskrise nicht nur 2010 für wahrscheinlich, auch in den folgenden Jahren dürften die dann aufgrund der Wirtschaftserholung wieder möglichen Rentensteigerungen nicht vollständig bei den Rentnern ankommen.

Die Hälfte der Steigerungen werde voraussichtlich einbehalten, um die nur durch die Rentengarantie der Bundesregierung verhinderte Rentenkürzung um 0,5% für 2010 auszugleichen und damit die Renten wieder mit der Entwicklung der Löhne zur Deckung zu bringen. Gunkel sah sogar einen Korrekturbedarf von bis zu vier Prozent, der von den Rentenerhöhungen bis 2016 abgezogen werden müsse. Ein Verzicht auf diesen Ausgleich sei nicht möglich, da sonst der Beitragssatz zur Rentenversicherung angehoben werden müsse.

Demografische Entwicklung drückt staatliche Rente

Angesichts der demografischen Entwicklung und des selbst in guten Jahren langsamen Wirtschaftswachstums in Deutschland sind große Anstiege beim Rentenniveau auch in Zukunft nicht zu erwarten. Immer weniger Kinder und immer längere Lebenserwartungen bedeuten im umlagefinanzierten Rentensystem dass es immer weniger umzulegen gibt. Die Rürup-Kommission erwartet für das Jahr 2040 ein Rentenniveau von nur noch 38% des letzten Bruttoeinkommens.

Bei der Vorsorge fürs Alter muss sich der Sparer also mehr und mehr auf sich selbst verlassen, insbesondere wenn er vorhat, auch im Alter auf Annehmlichkeiten wie Urlaube nicht zu verzichten. Den Sparern ist das auch bewusst: Laut einer Umfrage von J.P. Morgan Asset Management glauben nur noch etwas mehr als 11% der Deutschen, mit der staatlichen und betrieblichen Rente ausreichend abgesichert zu sein. Der Anteil derer, die gar nichts sparen, sank auf den niedrigsten von J.P. Morgan bisher gemessenen Wert.

Wie am besten privat vorsorgen?

Aber wie sparen? Die Möglichkeiten sind zahlreich, und noch zahlreicher sind die Haken. Wie der Bundesverband Investment und Asset Management in einer Untersuchung über Fondssparpläne feststellte, hatten nach zehn Jahren beispielsweise 85% aller international investierenden Aktienfonds das Geld ihrer Anleger nicht vermehrt, sondern sogar Geld verloren. Selbst nach 20 Jahren hatten viele Fonds immer noch eine negative oder nicht über dem Tagesgeldzins liegende Rendite.

Und wenn der Sparer nach 20 Jahren merkt, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat, ist schon viel wertvolle Zeit verstrichen. Und wie die Aktienkurse gerade stehen werden wenn man in Rente gehen will, das kann niemand vorhersagen. Einfach stoisch jeden Monat seine Sparraten zu investieren und zu hoffen, dass der Kurs am Ende gut aussieht, kann leicht schief gehen. Der Anleger muss also neben Geld auch Zeit und Mühe investieren, um sich zu informieren. Er muss seine Gewinne realisieren wenn die Kurse hoch stehen und einkaufen, wenn die Kurse niedrig sind.

Jetzt, bei sehr hohen Ständen, noch auf den Gold- oder Aktienzug aufspringen zu wollen, kann leicht ins Auge gehen. Nachzügler in der Anlegerherde werden schnell gefressen. Wer seine Anlagen dagegen diversifiziert, sich andauernd über die aktuellen Nachrichten auf dem Laufenden hält und freigewordenes Geld lieber ein paar Monate auf dem Tagesgeldkonto lässt bis sich durch eine Marktkorrektur eine Einstiegsgelegenheit bietet, wer Angebote vergleicht, Trends nicht hinterherhechelt, Gebühren spart und die Sparpotentiale bei der Steuer nutzt, der sieht voraussichtlich einem angenehmen Ruhestand entgegen.
Redaktion (16.11.2009)

 

Rürup-Rente – attraktive Anlage?

Gerade ältere Arbeitnehmer, die jetzt schnell hohe Beiträge einzahlen müssen, um bis zur Rente noch auf die nötige Rentensumme zu kommen, müssen teils biblische Langlebigkeit entwickeln, wenn sie am Ende mit einer anständigen Rendite dastehen wollen. Das Magazin Impulse kommt in einer Serie von Beispielrechnungen für einen 45-jährigen männlichen Beispielkunden mit Vertragsbeginn 2005 und Rentenantritt 2025 auf teils sehr unattraktive Werte. Bei einer monatlichen Prämie von immerhin 500 Euro schneiden die unterschiedlichen Modelle – fondsgebundene ebenso wie klassische Modelle wurden untersucht – eher mäßig ab.

Abhängig von der genauen Höhe der variablen Verzinsung – wird nur der Garantiezins erreicht, oder erreicht der Versicherungsanbieter eine höhere Rendite mit den angelegten Kundengeldern – oder der Entwicklung der Aktienkomponente bei einem fondsbasierten Vertrag, fällt das Ergebnis sehr unterschiedlich aus. Im worst case ermittelt Impulse eine Verzinsung von null Prozent selbst wenn der Kunde das 80. Lebensjahr erreicht.

2,5 Prozent – also den derzeitigen Zinssatz eines guten Tagesgeldkontos – erreicht der Kunde in diesem Fall im Alter von 94 Jahren und liegt damit nicht sehr weit über dem Inflationsziel der EZB. Selbst im absoluten best case unter den berechneten Szenarien erreicht der Kunde erst mit 88 Jahren eine Verzinsung von nicht gerade atemberaubenden 4,5 Prozent.

Die Vorteile des Rürup-Vertrages, etwa die Nichtanrechenbarkeit als Vermögen im Falle einer längeren Arbeitslosigkeit, die den Bezug von ALG II erforderlich macht, sowie die positive steuerliche Anrechenbarkeit der Beiträge und sogar eventueller Einmalzahlungen, fließen in diese Rechnung nicht ein. Die Rürup-Rente sollte also auf keinen Fall „abgeschrieben“ werden.

Aber vor der Entscheidung sollte gut über die möglichen Alternativen, die spezifischen Vor- und Nachteile etwa in Bezug auf die zu erwartende Entwicklung der eigenen Steuerlast und nicht zuletzt auch über sehr unangenehme Themen wie die Wahrscheinlichkeit, dass vor dem Rentenalter eine Phase des Bezugs von ALG II eintritt, oder den eigenen Gesundheitszustand und die daraus zu vermutende eigene Lebenserwartung nachgedacht werden.

Redaktion (05.10.2009)