Die weltweite Finanzkrise und die damit einhergehenden Verluste für die Anlagen der Verbraucher haben das Ansehen der Banken auf einen Tiefstand sinken lassen. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner forderte nun einen Politikwechsel der Banken und die bessere Ausbildung von Anlageberatern.
Kundenvertrauen steht auf dem Spiel
Auch das Geschäftsgebaren der Institute in der Zinspolitik rügte die Ministerin. Die Banken hätten zwar als Reaktion auf die Zinssenkungen der EZB die Guthabenszinsen stark abgesenkt, die Kreditzinsen aber nicht im selben Maße folgen lassen. Auf dem Spiel stünden so das Kundenvertrauen und der Ruf der Banken. Viele Berater hatten Verbraucher über Risiken von Anlagen nicht ausreichend aufgeklärt und sonst unzureichend beraten.
Mindestanforderungen für Finanzberater
Als Abhilfe für die Beratungsdefizite sollen nun Mindestanforderungen an die Qualifikation von Beratern in Finanzsachen gestellt werden. Im Gespräch ist die Verstärkung der fachlichen Weiterbildung und sogar die Überführung in einen Ausbildungsberuf. So sollen Verbraucher zumindest vor inkompetenten Beratern geschützt werden. Verbraucherschützer weisen aber darauf hin, dass selbst hochqualifizierte Berater unter Umständen in Versuchung stünden, Produkte nicht nach dem Gesichtspunkt einer möglichst hohen Rendite für den Kunden, sondern einer möglichst hohen Verkaufsprovision für sich selbst auszuwählen.
Verbraucherschützer fordern Ende des Provisionsmodells
Daher fordern Verbraucherschützer das Ende des Provisionsmodells beim Verkauf von Finanzprodukten. Dies würde es allerdings erforderlich machen, dass die Verbraucher ihren Beratern anstelle dessen ein Honorar bezahlen. Als bereits errungene Erfolge betrachtet Aigner die Pflicht für Berater, Kundengespräche zu protokollieren, sowie die verlängerte Frist bis zur Verjährung von Ansprüchen auf Schadensersatz gegen den Berater.
Redaktion (14.09.2009)