Wie viel Risiko ist richtig für mich?

Die Aufwärtsbewegung des Deutschen Aktienindex (DAX) ist derzeit bei knapp unter 5000 Punkten zum Stillstand gekommen, mit einer Korrektur nach unten in Richtung der 4000er Marke rechnen derzeit viele Profis. Bei der nach wie vor fragilen wirtschaftlichen Lage sind viele Aktien – z.B. im Vergleich zum Buchwert – derzeit schon wieder überbewertet. Auch der IWF warnte, „Zeitpunkt und Tempo“ des Aufschwungs stünden noch lange nicht fest.

Die von der Bundesregierung und der Deutschen Rentenversicherung mitgetragene Initiative „Altersvorsorge macht Schule“ empfiehlt, einen „Großteil“ des Geldes risikoarm anzulegen und mit dem Rest dann größere Risiken einzugehen. Die Crux liegt hierbei bei der von Anleger zu Anleger verschiedenen Definition von „Großteil“ – 60%? 80%? – und dem unterschiedlichen als akzeptabel empfundenen Ausmaß an Risiko.

Auch die Zeitschrift „Finanztest“ beschäftigt sich in ihrer aktuellen Ausgabe mit dem Thema Risiko. Die Lebenssituation des Anlegers spielt natürlich eine gewichtige Rolle. Langfristige Anlagen wie Sparbriefe bringen recht hohe und – die Stabilität der Bank vorausgesetzt – sichere Zinsen auf Kosten einer Bindung des Kapitals. Sparbücher und Festgeld sind ebenfalls sicher und im Fall plötzlichen Geldbedarfs etwas flüssiger, um den Preis geringerer Zinsen.

Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen sollte darauf geachtet werden, dass die Bank Ihres Vertrauens einer deutschen Einlagensicherung angehört, um sich den Ärger und die Verzögerungen beim Versuch, das Geld von einer ausländischen Regierung zurückzuholen, zu ersparen. Im worst case Island haben die Sparer ihr Geld bis heute nicht zurückerhalten.

Der Aktienmarkt zuletzt winkt mit hohen möglichen Gewinnen, wenn das Timing stimmt. Wer Anfang März in den DAX eingestiegen ist und jetzt verkauft, hat ein Drittel Gewinn gemacht, wer vor einem Jahr eingestiegen ist und jetzt verkaufen muss, verliert ein Viertel seines Einsatzes. Timing ist also alles, umso wichtiger also, eine flüssige Bargeldreserve bereitzuhalten, um im Notfall nicht zu einem ungünstigen Moment verkaufen zu müssen und Verluste zu realisieren.

Ein etwas geringeres Risiko findet sich bei Fonds, die explizit den Kapitalerhalt zum Ziel haben, diese können für Anleger eine Kompromisslösung darstellen, allerdings sind die möglichen Gewinne auch hier nicht so groß. Generell muss dem Anleger aber klar sein, dass er bei Aktien und Fonds nicht wissen kann, wie viel Geld er am Ende letztlich herausbekommt.

Redaktion (23.06.2009)

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