Sparer müssen sich auf lange Niedrigzinsphase einstellen

Auch wenn die Europäische Zentralbank bei ihrer gestrigen Ratssitzung den Leitzins nicht angerührt und diesen damit bei 0,25 Prozent belassen hat, bedeutet dies nicht, dass sich Sparer zugleich Hoffnung auf eine baldige Zinswende machen können. Denn genau diese wurde gestern zerschlagen, und Sparer, die auf sichere Anlagearten setzen, müssen sich auf eine lange Niedrigzinsphase einstellen.

Leitzinssenkung steht weiter im Raum

Der Hauptrefinanzierungssatz für die Banken ist damit weiter auf seinem historischen Tief belassen, auf der er sich seit November des vergangenen Jahres befindet. Und daran wird sich in den kommenden Monaten auch nicht ändern – zumindest zum Positiven hin.

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Wie EZB-Chef Mario Draghi nach der gestrigen Ratssitzung kundtat, wird der Leitzins noch eine ganze Zeitlang auf dem derzeitigen Tief bleiben. Oder gar, sollte sich die Inflation nicht wieder fangen und die Preise in der Euro-Zone nicht wieder steigen, im März dieses Jahres lag die Jahresteuerungsrate nur noch bei 0,5 Prozent, ist eine weitere Leitzinssenkung nicht ausgeschlossen.

Ein Zinswende wird es indes wohl auf längere Sicht nicht geben, da der Kampf gegen eine mögliche Deflation in der Euro-Zone nach wie vor das beherrschende Thema bei der Europäischen Zentralbank sein wird. Solange hier die Kurve nicht bekommen wird, ist es weiter möglich, dass der Leitzins weiter sinken, wohl auf keinen Fall jedoch in den kommenden Monaten steigen wird.

Niedriger Leitzins raubt Sparern in Deutschland die Rendite

Während es in anderen Staaten der Euro-Zone mitunter ganz anders aussieht in Sachen Sparzinsen, drückt der niedrige Leitzins die Sparzinsen hierzulande teilweise bis in den Keller. Je nach Bank oder Sparkasse ist weder beim Tagesgeld noch beim Festgeld ein Blumentopf zu gewinnen, wenn man sich die Angebote in diesem Bereich so ansieht. Dennoch gibt es natürlich nach wie vor das eine oder andere gute Zinsangebot, das sich durchaus sehen lassen kann und vergleichsweise eben dann doch noch gut daherkommt.

Doch die Banken, die halbwegs gute Zinsen ihre Festgeldkonten wie auch für ihre Tagesgelder bieten, sind immer rarer gesät und oftmals sind die Sparzinsen bei den anderen Banken derart schlecht, dass Sparer mit einer deutlichen negativen Realverzinsung draufzahlen, anstatt zumindest einen Inflationsausgleich oder gar dazu noch eine wenigstens kleine Rendite zu erhalten für ihre Spareinlagen.

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Können Kreditnehmer auf noch niedrigere Zinsen hoffen?

Was des Sparers Leid ist, ist oft des Kreditnehmers Freud. Dies trifft bei einem sinkenden bzw. niedrigen Leitzins normalerweise zu, doch bei den Kreditzinsen scheint die Talsohle inzwischen erreicht zu sein, stattdessen geht es langsam wieder nach oben mit den Zinsen für Verbraucherkredite.

Damit können sich mittlerweile auch immer weniger Kreditnehmer über den niedrigen Leitzins freuen. Und es ist bei einer weiteren Senkung des Leitzinssatzes damit wohl nicht mehr zu erwarten, dass die Kreditzinsen in dessen Folge noch weiter sinken würden. Deshalb bringt der niedrige Leitzins nur noch begrenzt etwas für die Höhe der Zinsen für Ratenkredite, bei den Sparern hat er indes immer mehr Frust ob der niedrigen Zinsen für ihre Spareinlagen ausgelöst.

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