Seit Tagen verunsichert die Lage in Zypern die Sparer auch hierzulande. Sind meine Spareinlagen wirklich sicher, oder kommt auch hier eine Bankenabgabe, die mir als Zwang auferlegt wird, dies fragen sich viele Anleger. Und bekamen inzwischen gleich von mehreren Seiten Entwarnung. Die Spareinlagen sind garantiert, kam gestern erneut die Nachricht aus dem Bundeskanzleramt. Auch die Sparkassen und ihr Chef gehen von der Sicherheit der Einlagen hierzulande aus. Dies gilt auch für das Tagesgeld, das immer noch eine der sichersten Anlagearten überhaupt ist.
Während für die Banken im EU-Ausland eine Einlagensicherung von maximal 100.000 Euro je Kunde gilt, sieht dies bei Banken in Deutschland selbst oft anders aus. Nur Privatbanken, die keine Absicherung ihrer Kundeneinlagen über diese Sicherungssumme hinaus wünschen, bieten innerhalb von Deutschland lediglich diese Marke der Gesetzlichen Einlagensicherung an.
Sparkassen – Einlagensicherung von 100 Prozent
Die Sparkassen, zu denen als Tochter der Frankfurter Sparkasse auch die 1822direkt gehört, bieten eine Einlagensicherung von 100 Prozent an. Dies ist garantiert über den Sparkassen-Haftungsverbund. Diese Sicherung der Kundeneinlagen möchten die Sparkassen auch weiter beibehalten und wehren sich vehement gegen eine einheitliche Einlagensicherung für Europa. Angesichts der Bankenabgabe in Steuern betonte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, gestern erneut die Bedeutung der Umsetzung der Einlagensicherung auf nationaler Ebene. „Deutsche Sparer müssen sich keine Sorgen machen. Hätten wir einen einheitlichen Topf, wären unter Umständen auch die zur Absicherung deutscher Spareinlagen bestimmten Sicherungsmittel herangezogen worden. Der Fall Zypern zeigt, dass über eine einheitliche europäische Einlagensicherung schnell Ansteckungsgefahren in andere Euro-Länder getragen werden könnten. Wir tun deshalb gut daran, ein europäisches Mindestschutzniveau für Einlagen festzulegen, die Umsetzung aber auf nationaler Ebene zu gewährleisten und damit Ansteckungseffekte in anderen Ländern auszuschließen“, so Fahrenschon in einer Pressemitteilung des DSGV.
Volksbanken – 100 Prozent sichere Einlagen
Auch wenn die Volksbanken derzeit eher keine Rolle spielen bei den gut verzinsten Tagesgeldkonten, so bieten sie, wie auch die Sparkassen, eine hundertprozentige Absicherung der Spareinlagen ihrer Kunden an.
Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sichern die Einlagen ihrer Kunden ab über die Sicherungseinrichtung des BVR, den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Privatbanken – Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken
Privatbanken, die hierzulande tätig sind, können Mitglied des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken werden. Diese Mitgliedschaft ist freiwillig und nicht jede Bank nimmt diese Chance wahr, die Tagesgelder ihrer Kunden über den BdB abzusichern. Ein positives Beispiel für eine ausländische Bank ist hier jedoch die Bank of Scotland, deren Tagesgeld- und Festgeldeinlagen über den Einlagensicherungsfonds des Bankenverbandes abgesichert sind, immerhin bis zur Summe von 250.000 Euro je Kunde. Dies ist ein deutliches Signal der britischen Bank angesichts der Tatsache, dass es zahlreiche deutsche Privatbanken gibt, die kein Mitglied in diesem Sicherungsfonds des BdB sind.
Wichtig für Sparer:
Die genannten Einlagensicherungssysteme greifen nicht automatisch bei jedem Euro, der auf einer Bank angelegt ist. Abgesichert sind Tagesgeld und Festgeldkonten, Sparbücher und Sparbriefe, Sparkonten und auch die so genannten Sichteinlagen auf dem Girokonto. Nicht abgesichert sind hingegen Zertifikate und Aktien, dies sollten Anleger immer wieder bedenken. Gerade die Pleite der Lehman Brothers im September 2008 hat gezeigt, wie vermeintlich sichere Anlagen von heute auf morgen wertlos sein können. Risikobewusste Sparer sollten sich deshalb im Vorfeld gründlich informieren, wie hoch die Einlagensicherung für die ihnen „ans Herz gelegte“ Anlageart ist, und nicht blind dem Anlageberater einer Bank vertrauen.