Beim Tagesgeld auch auf die Solidität der Banken achten!

Tagesgeldsparen ist eine der beliebtesten Anlageformen überhaupt. Durch die hohe Sicherheit der Einlagen und die große Auswahl an Anbietern können Sparer mit einem Tagesgeld Vergleich auch ein Tagesgeldkonto für sich selbst und ihre Bedürfnisse finden. Doch neben der Höhe der Zinsen und der Maximaleinlage sollte beim Tagesgeld noch etwas Anderes wichtig sein, das oftmals unterschätzt wird: die Solidität der Banken.

Die Solidität sagt etwas darüber aus, wie kapitalstark eine Bank bzw. ein Unternehmen ist. Je besser ein Geldinstitut finanziell ausgestattet ist ohne die Einlagen ihrer Kunden, desto gesünder ist die Bank zumeist.

In den letzten Jahren traten immer wieder neue Banken in Deutschland auf, um Geld über gut verzinste Tagesgeldangebote einzusammeln zur eigenen Refinanzierung. Manchmal waren dies ausländische Banken wie die RaboDirect, Barclays, die Kaupthing-Edge oder MoneYou, aber auch deutsche Institute wie die GEFA Bank, die GE Capital Direkt und die noa Bank boten attraktive Zinsen für ihr Tagesgeld und erhielten daraufhin einen regen Zustrom von Sparern.

Im Laufe der Zeit mussten viele Anleger jedoch eine Ernüchterung hinnehmen. So manches anfängliche Zinsangebot ist inzwischen Geschichte, die meisten der Banken sind längst im Alltagsgeschehen angekommen. Die noa bank wurde von der BaFin, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, dicht gemacht. Die Kaupthing-Edge, eine isländische Bank, die in Deutschland mit regelrechten Kampfzinsen um Sparer geworben hatte, wurde von der dortigen Regierung verstaatlicht, nachdem deutlich wurde, dass die Bank Probleme mit der Liquidität hat. Auch hier verhängte die BaFin ein Moratorium für die noch auf den Konten in Deutschland befindlichen Gelder. Dem Ganzen folgte ein langer und stressvoller wie auch nervenaufreibender Weg für die Sparer der Bank, mit vielen Versprechungen seitens der Bank und der Regierung, bis sie ihr Geld nach viel Hin und Her endlich wieder zurückerhielten.

Für Sparer ist es deshalb gerade auch im Rahmen der Schuldenkrise in Europa wichtig, darauf zu achten, wie solide die Finanzen der Bank sind, bei der sie ihr Geld anlegen möchten. Anleger sollten deshalb nicht nur auf die Zinsen achten bei der Eröffnung eines Tagesgeldkontos, sondern auch darauf, wie stabil die Bank selbst ist und ob es in der Vergangenheit vielleicht bei ihr oder gegebenenfalls bei ihrer ausländischen Mutterbank finanzielle Probleme gegeben hat. Denn wer nur auf die Zinsen achtet, der gerät möglicherweise schnell in die Gefahr, einen Teil seines angelegten Geldes zu verlieren. Bestes Beispiel hierfür ist immer noch die noa bank, die mit vielen schönen Werbeworten gestartet war und sich als transparente Bank verkaufte. Viele Sparer fielen darauf und auf die Höhe der Tagesgeldzinsen rein und verloren damit mitunter viel Geld. Deshalb sollte Anlegern an erster Stelle auch beim Tagesgeld eines bewusst sein: nicht auf die Werbung und die schönen Worte zu achten, sondern sich die Bank, bei der ein Tagesgeldkonto eröffnet werden soll, genauer anzusehen. Dies bewahrt mitunter vor einem hohen Schaden, wenn mehr Geld anlegt ist, als über die jeweilige Einlagensicherung tatsächlich abgesichert ist.

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