Bei der Anlage von Tagesgeld im Ausland das Fremdwährungsrisiko beachten

Der Euro brachte es mit sich, dass innerhalb Europas für die meisten Länder die gleiche Währung gilt. Dies hat das Umrechnen von Währungen deutlich seltener gemacht und für Sparer das Anlegen deutlich einfacher. Die Krise des Euro hat es jedoch mit sich gebracht, dass sich Anleger nach Finanzmärkten außerhalb Europas umsehen, um dort ihr Glück in der Geldanlage mit Rendite zu machen. So sind auch in unserem aktuellen Tagesgeldvergleich ausländische Banken vertreten – allerdings nur solche, bei denen Anleger in Euro anlegen können, also keine Fremdwährungsangebote – so etwa MoneYou mit seinem Tagesgeldangebot (Details hier).

Neben der Frage der Sicherheit stellt sich dabei jedoch zugleich auch die Frage des Fremdwährungsrisikos. Denn: nicht nur mit dem Euro kann es bergab gehen, auch andere Währungen können durchaus von Wertabschlägen betroffen sein. Zudem ergibt sich durch die sich ständig ändernden Umrechnungskurse ein weiterer Abschlag auf die Ersparnisse. Gerade Anleger, die auf den Schweizer Franken gesetzt und entsprechend ein Tagesgeldkonto in der Schweiz eröffnet hatten, mussten nach einem starken Aufwärtstrend des Franken einen herben Rückschlag erleiden. Die Schweizer Notenbank hielt den Franken für überbewertet und beschloss eine Währungsparität. Der Schweizer Franken ist seitdem an den Euro gekoppelt und Anleger, die früher von dem deutlich höheren Wert der Währung der Eidgenossen profitieren konnten, schauten danach in die Röhre.

Aber auch in anderen Ländern kann sich der Wert einer Währung ändern. Dies hängt unter anderem von der Wirtschaft ab und wie hoch die Staatsverschuldung eines Landes ist. Wirtschaftlich gut geht es derzeit der Türkei und Norwegen, beides Länder, die weder in der Euro-Zone noch in der Europäischen Union vertreten sind. Bei der Anlage auf einem Tagesgeld im jeweiligen Land sollte jedoch zugleich auf die Einlagensicherung geachtet werden.

In Norwegen liegt der Einlagensicherungsbetrag aktuell bis maximal 2 Millionen Kronen je Kunde. Umgerechnet ist dies ein Betrag von etwa 250.000 Euro. Damit liegt die Sicherungssumme für Einlagen in Norwegen um 150.000 Euro höher als die Gesetzliche Einlagensicherung in der EU.
In der Türkei ist die Einlagensicherung zwar auch per Gesetz geregelt, diese kommt jedoch nicht den Einlagen und Anlegern aus anderen Ländern zugute. Deshalb sollte von Tagesgeldkonten in der Türkei eher abgesehen werden, zumindest ist dies zu empfehlen – egal wie hoch die Zinsen dafür sein sollten. Denn ein wichtiges Merkmal hat Tagesgeld: es ist sonst, zumindest innerhalb der EU und Norwegen, über die Gesetzliche Einlagensicherung des jeweiligen Landes abgesichert. Von Tagesgeldkonten ohne jegliche Absicherung dieser Art sollte dann schon aufgrund des zu hohen Risikos Abstand genommen werden.

Ist die jeweilige Bank jedoch zusätzlich abgesichert, beispielsweise über eine Mitgliedschaft im Bundesverband deutscher Banken, die hierzulande für Privatbanken zuständig sind, sieht die Lage natürlich anders aus. Dennoch sollte man sich vor einer Kontoeröffnung, egal ob Tagesgeld oder Festgeld, erkundigen, wie denn die Einlagensicherung genau geregelt ist. Meist agiert die jeweilige Bank dann jedoch nicht mit Einlagen in der eigenen Landeswährung, sondern bietet das Tagesgeld auf Euro-Basis an.

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