Im Laufe der Finanzkrise haben viele Anleger ihre Ersparnisse verloren, zahlreiche Finanzprodukte und auch die Anlagen bei ausländischen Banken wurden danach in Frage gestellt. Vor allem die Schließung der isländischen Kaupthing-Edge hatte viele besorgt aufhorchen lassen. Doch sind Tagesgeldkonten bei deutschen Banken wirklich sicherer? Bei der Einlagensicherung gibt es unterschiedliche Systeme, die zum Teil aufeinander aufbauen. Diese können, je nach Herkunftsland der Bank, bei der ein Tagesgeldkonto geführt wird, ganz unterschiedlich sein.
Einlagensicherung in Europa
Während es bis vor einigen Jahren ganz unterschiedliche Einlagensicherungsregelungen in Europa gab, hat die EU die Absicherung der Anlagen längst reformiert. In einem zweistufigen Schritt wurde die Gesetzliche Einlagensicherung, die inzwischen in ganz Europa gilt, erst auf 50.000 Euro je Land und je Kunde festgelegt. Im zweiten Schritt erfolgte dann eine EU-weite Erhöhung auf 100.000 Euro.
Das war zugleich auch das Ende der unterschiedlichen Absicherungssummen. Dies bedeutet für Sparer eine deutlich bessere Sicherheit ihrer Tagesgeldkonten, als dies früher der Fall war. Die einheitliche Regelung beseitigte endlich die Unsicherheiten, die Anleger hatten in Bezug auf die Absicherung ihrer Spareinlagen.
Einlagensicherung außerhalb Europas
Außerhalb der Europäischen Union gibt es, anders als in der EU, keine einheitliche Regelung. Von Land zu Land ist die Einlagensicherung unterschiedlich geregelt, wodurch Tagesgeld-Sparer sich gründlich informieren sollten vor der Eröffnung eines Kontos. Zudem ist es wichtig, sich dabei nicht nur von hohen Zinsen locken zu lassen. Das Zinsniveau beim Tagesgeld ist derzeit eher als niedrig zu betrachten, je höher die Tagesgeldzinsen sind, umso höher ist dann auch oftmals das Risiko.
Einlagensicherung in Deutschland
Die europaweite Regelung gilt als Mitgliedsland der EU natürlich auch für Deutschland. Über die Gesetzliche Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro je Kunde gibt es jedoch noch weitere Sicherungssysteme. Die Tagesgeldkonten bei Sparkassen und Landesbanken sind über den Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe in unbegrenzter Höhe zu 100 Prozent abgesichert. Prominentestes Beispiel aus unserem aktuellen Vergleich ist das 1822direkt Tagesgeld. Bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken übernimmt der BVR (Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken) die hundertprozentige Absicherung des angelegten Tagesgeldes.
Bei den Privatbanken hingegen sieht dies sehr unterschiedlich aus. Ein Teil der Privatbanken ist über den 100.000 Euro-Sicherungsbetrag der Gesetzlichen Einlagensicherung hinaus abgesichert über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken. Die Mitgliedschaft in diesem Sicherungsfonds ist für die Privatbanken jedoch freiwillig, und bei weitem nicht jede Bank ist Mitglied. Wer über 100.000 Euro auf einer in Deutschland agierenden Privatbank anlegen möchte, sollte sich deshalb möglichst vorab über die Einlagensicherung über die gesetzliche Grenze hinaus informieren. Prominente Kandidaten unserer aktuellen Tests mit erweiterter Einlagensicherung sind beispielsweise die GEFA BANK und die Volkswagen Bank.