Es ist Sommer, vielerorts regnet es und auch beim Tagesgeld ist nicht gerade eitel Sonnenschein. Dennoch gibt es auch im Juli dieses Jahres noch einige Anbieter im Bereich der Tagesgeldkonten, die vergleichsweise gute Konditionen bieten.
Tagesgeldkonto mit dem höchsten Zinssatz
Gleich zwei Banken bieten im Juli 2014 den höchsten Zinssatz von 1,40 Prozent p.a. an:
- Die Audi Bank und
- die Volkswagen Bank.
Diese beiden Banken der deutschen Autohersteller haben die gleichen Konditionen für das Tagesgeld. Der Zinssatz gilt für eine Anlagesumme von bis zu 50.000 Euro. Die Verzinsung ist auf vier Monate garantiert.
Redaktionstipp: VW Bank Tagesgeld – Konditionen und Zinsen im Test
Volkswagen Bank Tagesgeld eröffnen
Wie lange die VW und die Audi Bank diesen hohen Zinssatz noch halten können, kann nicht gesagt werden. Allzu lange sollte aber vielleicht nicht gewartet werden, wenn man als Sparer von diesen guten Zinskonditionen profitieren möchte.
Tagesgeldkonto mit der höchsten Sicherheit
Das sicherste Tagesgeldkonto bietet im Juli dieses Jahres die 1822direkt an. Mit 1,30 Prozent p.a. liegt der Zinssatz zwar leicht unter dem Angebot der Volkswagen Bank und der Audi Bank, dafür bietet die 1822direkt eine 100-prozentige Sicherheit für Kundeneinlagen Durch ihre Mutterbank, die Frankfurter Sparkasse, ist die Direktbank über den Sparkassen-Haftungsverbund direkt an dessen Einlagensicherung angeschlossen.
Redaktionstipp: 1822direkt Tagesgeld – Zinsen und Konditionen des Testsiegers
Zudem hat die 1822direkt erst kürzlich die Zinsgarantie für das Tagesgeld verlängert. Für Neukunden gilt die Garantieverzinsung bis zum 1. November 2014. Anlagebeträge zum genannten Zinssatz sind bis 100.000 Euro möglich.
Tagesgeld-Empfehlung der Redaktion
Die Renault Bank direkt hat auf heute ihre Tagesgeldzinsen gesenkt, kann aber immer noch mithalten unter der Konkurrenz bei den Konditionen für das Tagesgeld Mit 1,20 Prozent p.a. liegt die Bank nur auf Platz 4 des aktuellen Tagesgeldrankings, überzeugt aber mit einem hohen Maximalanlagebetrag, für den diese Verzinsung gilt.
Bis zu einer Million Euro können Neukunden wie Bestandskunden der Renault Bank direkt zu diesem Zinssatz anlegen und profitieren damit von einem Angebot, das keinen Neukunden-Zinssatz bietet, sondern bei dem jeder Kunde die gleiche Verzinsung für sein angelegtes Tagesgeld erhält.
Tagesgeld mit der längsten Zinsgarantie
Ebenfalls 1,20 Prozent p.a. bietet Cortal Consors für das Tagesgeld. Die Anlagesumme bei dieser Direktbank ist zwar auf maximal 50.000 Euro begrenzt, dafür gilt die Zinsgarantie für Neukunden für 12 Monate. Keine andere Bank bietet im Juli 2014 eine längere (oder vergleichbare) Zinsgarantie wie Cortal Consors an, was dieses Angebot nach wie vor attraktiv macht.
Subventionieren Banken ihre hohen Tagesgeldzinsen?
Doch wo viel Licht ist, da ist auch immer Schatten. In einem Gespräch mit der „WELT“ hat Cortal Consors-Chef Kai Friedrich deutliche Worte für die aktuelle Lage auf dem Tagesgeldmarkt in Deutschland gefunden. „Unser Neukunden-Zins von aktuell 1,20 Prozent auf Tagesgeld ist subventioniert“, so Friedrich.
Inwieweit der Wettbewerb im Bereich Tagesgeld damit verzerrt wird, können wir nicht sagen. Es ist aber zu vermuten, dass Cortal Consors bei weitem nicht die einzige Bank ist, welche ihre Tagesgeldzinsen durch Subventionieren höher ansetzt, als dieses Anlageprodukt an Ertrag für die Bank abwirft.
Tagesgeldzinsen zu hoch angesetzt
Realistisch sei Friedrichs Ansicht nach derzeit ein Zinssatz von 0,70 Prozent p.a.Nur dann müsse die Bank nicht draufzahlen. Von einem solchen Zins ist Cortal Consors mit den aktuell angebotenen 1,20 Prozent p.a. weit entfernt und liegt damit ein halbes Prozent über dem möglichen Zinssatz für das Tagesgeldkonto.
Doch ist dies im Kampf um neue Kunden fair? Wenn es viele Banken machen, belebt die Konkurrenz das Geschäft. Machen es einige Banken, verzerrt es den Wettbewerb, was im Moment der Fall sein dürfte. Dennoch ist und bleibt es die Entscheidung der Banken selbst, wie viel sie für ihr Tagesgeld bieten wollen und vor allem können.
Hohe Differenz zwischen Leitzins und Tagesgeldzinsen
Der Leitzins war einstmals der Orientierungspunkt für die Höhe der Sparzinsen, verliert aber zunehmend an Einfluss. Zwar folgen immer noch Banken den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und senken die Zinsen für ihre Tagesgeldkonten. Doch die Schere zwischen dem Leitzins und den Tagesgeldzinsen wird immer größer wie auch die Tagesgeld Testsieger im Juli 2014 zeigen.
- Zins gilt bis 1.000.000 Euro
- Zinsgarantie 3 Monate
- Mindesteinlage 1 Euro
- AA Rating Frankreich
- Zins gilt bis 250.000 Euro
- Zinsgarantie 3 Monate
- Mindesteinlage 1 Euro
- AA Rating Frankreich
- Zins gilt ohne Betragsgrenze
- Zinsgarantie 6 Monate
- Mindesteinlage 1 Euro
- AAA Rating Deutschland
Ein Leitzins von nur noch 0,15 Prozent aber Zinsen über 1,00 Prozent p.a. bei den Spitzenanbietern – beides passt nicht mehr zusammen. Die Querfinanzierung der Tagesgeldzinsen bei den Banken wird in diesem Punkt mehr als deutlich. Einige Banken können dadurch mehr Kunden an sich binden wie andere, die niedrigere Zinsen für Tagesgeld und Co. anbieten, und je nach Angebot durchaus zum Spitzenanbieter und Testsieger werden wie die oben genannten Banken.
Die großen Verlierer sind die Filialbanken
Wo Gewinner sind, gibt auch Verlierer. Im Falle der „Bieterschlacht um Tagesgeldzinsen“, wie die „WELT“ ihren Artikel betitelt hat, sind dies die Filialbanken. Anders als die Direktbanken, die kein Personal und auch keine Kosten für die Unterhaltung der Filialen bereitstellen müssen, fällt den Filialsparkassen und Filialbanken die Subventionierung der Tagesgeldzinsen schwerer bzw. ist dadurch kaum möglich.
Deshalb sind die Unterschiede der Zinsen, die Filialbanken und Direktbanken für ihre Tagesgeldkonten bieten, so hoch. Ändern dürfte sich daran in der Zukunft kaum etwas. Es sei denn, auch die Filialbanken springen auf den Zug der Querfinanzierung von Sparprodukten auf und bieten höhere Zinsen als eigentlich realistisch an.