Die Angst der Medien vor den Vergleichsportalen

Angst der MedienUnd wieder einmal teilen die Medien gegen Vergleichsportale aus. Die „Wirtschaftswoche“ titelt dabei gleich so richtig heftig: „Die geheime Macht der Vergleichsportale“, heißt es da reißerisch. Doch ist es wirklich so einfach, Vergleichsportale für Finanzprodukte, Handys, Reisen und Co. in einen Topf zu werfen, dann einmal umzurühren und alle sind böse? Nein, so einfach ist die Nummer dann eben doch nicht, liebe Kollegen von der „WiWo“.

Von einem Strukturwandel spricht die Zeitschrift dabei, der nach dem Handel nun auch die „Finanz- und Touristikhäuser, Energie- und Telekomanbieter erschüttern“ könnte. So das Blatt. Dabei sollen „die Spielregeln auf Milliardenmärkten neu definiert“ werden, „durch das Erstarken der Portale“, so die „Wirtschaftswoche“ weiter.

Der Wandel ist unaufhaltsam

Doch der Wandel der Strukturen, den die Zeitschrift da zu Lasten der Vergleichsportale aufführt, geht nicht von den Portalen selbst aus. Dies ist ein Denkfehler, der die ganze reißerische Schlagzeile dann irgendwie doch wieder hinfällig macht – unserer Ansicht nach.

Denn der Wandel, der bereits in vollem Gange ist, wurde nicht durch die Portale selbst ausgelöst, wie es beispielsweise beim Onlinehandel der Fall war, der dem Einzelhandel immer mehr Kunden wegnahm. Sondern die steigende Nachfrage nach Vergleichsrechnern jedweder Art haben zu einem Ausbau dieses Bereichs geführt.

Hier bestimmt nun mal die Nachfrage das Geschäft und je mehr Menschen das Bedürfnis haben, bestimmte Produkte und Leistungen miteinander vergleichen zu können, desto mehr Vergleichsrechner wird es nun mal geben. Hier gleich davon zu sprechen, dass die Konzerne „den Zugang zu ihren Endkunden zu verlieren“ zu drohen, dies erscheint dann doch sehr weit hergeholt.

Vergleichsportal ist nicht gleich Vergleichsportal!

Vor allem interessant, aber wenig charmant, ist bei solchen reißerischen Medienberichten, dass sie dabei nur allzu gerne alles und jeden in einen Topf werfen. Doch eines ist sicher: Vergleichsportal ist nicht gleich Vergleichsportal, und nicht jeder Anbieter von Vergleichsrechnern geht hier den gleichen Weg.

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Natürlich kann man hier den Kritikpunkt anmerken, dass es Portale gibt, die durchaus nur die Angebote am besten positionieren in ihren Vergleichsrechnern, die ihnen dann auch die höchsten Prämien bringen. Gerade im Bereich der Stromvergleiche gab es hier vor einigen Monaten einen Aufschrei, der möglicherweise auch berechtigt war.

Doch eines unterscheidet den guten Anbieter vom schlechten nun mal: die Vielfalt der Angebote, die über einen solchen Vergleichsrechner angezeigt werden können. Geht es darum, möglichst viel an Provision abzugreifen, wenn ein Vertrag zustande kommt? Oder geht es eher darum, den Lesern solcher guter Portale die Möglichkeit eines tatsächlichen und auch ausführlichen Vergleichs zu bieten?

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Der immer gerne angeführte Kritikpunkt: Die Provisionen

Hierbei unterscheiden sich die verschiedenen Portale sehr. Und wer jetzt generell daran herum mäkelt, dass Vergleichsportale ja Provisionen bekommen würden von den Banken, Versicherungen, Reiseveranstaltern, Hotels, Energieversorgern und und und, der hat das ganze Wirtschaftssystem in Deutschland und wie es seit Jahrzehnten (!) funktioniert, immer noch nicht verstanden.

Provisionen sind eine übliche Möglichkeit. Dies kennen wir von den Versicherungsvertretern her, die für den Verkauf einer Lebensversicherung und Co. eine Provision erhalten. Dies kennen wir von den Finanzberatern der Bank, die für den Verkauf eines Finanzprodukts Provision oder einen Bonus erhalten. Dies kennen wir vom Kreditberater der Bank, der bei einem guten Abschluss oft mit einer Provision oder einem Bonus bedacht wird. Dies kennen wir von Handyverkäufern und Verkäufern von Mobilfunkanbietern, die meist davon leben, dass sie je abgeschlossenem Vertrag eine Provision erhalten.

Ganze Geschäftszweige leben von solchen Provisionen. Aber bei Vergleichsportalen soll etwas, das hierzulande schon lange gang und gäbe ist, plötzlich schlecht sein? So ganz ist der Gedanke dann irgendwie doch nicht zu Ende gedacht bei dem Rundumschlag solcher Medienberichte, bei dem alles und jeder in einen Topf geworfen wird.

Vor was haben die Medien eigentlich wirklich Angst?

Wenn man solche Medienberichte liest, und sich dann die Zeit nimmt, genauer darüber nach zu denken, fällt einem auf, dass dahinter mitunter eine diffuse Angst steckt. Denn natürlich ist es gut, seine Leser gründlich zu informieren, dies gehört ja auch zum Mediengeschäft dazu. Aber irgendwie scheint es uns bei solchen Berichten nicht nur um den reinen Willen des Informieren wollen zu gehen, sondern auch noch ein anderer Beweggrund der Motor im Hintergrund ist.

Und dies ist das „Abwerben“ von Lesern, und zugleich das Wegfallen von Werbekunden und damit mitunter Werbemillionen, die plötzlich nicht mehr in Richtung der Zeitschriften und Zeitungen fließen. Sondern die von den Versicherungen, Banken, Reiseveranstaltern, Stromanbietern und Co. dazu verwendet werden, auch mit Hilfe von Provisionen, ihre gewünschte Zielgruppe viel zielgerechter auf Vergleichsportalen anzusprechen. Anstatt ungezielt Werbung zu streuen, bloß um im Gespräch zu bleiben.

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Damit verlieren die Medien Aufmerksamkeit, die der Leser UND die der Werbekunden, was längst zu einem Wandel bei den Zeitungen, den Zeitschriften und auch beim Fernsehen geführt hat. Nicht die Vergleichsportale haben jedoch hieran „Schuld“, sondern die alten, verkrusteten Strukturen der großen Medienkonzerne, die immer noch vorgeben wollen, wohin der Hase zu laufen hat. Und dabei nicht merken, dass die Pfeife längst von jemandem anderen in der Hand gehalten wird.

Die eigene Konkurrenz madig machen?

Das interessanteste bei diesem ganzen reißerischen Artikel der „Wirtschaftswoche“ ist ja eines: Dass sie zur Handelblatt AG gehört, das „Handelsblatt“ selbst jedoch Vergleichsrechner auf der eigenen Internetseite zur Verfügung stellt. Auch über diese Vergleichsrechner, beispielsweise beim Tagesgeld, führt dann ein Link zum jeweiligen Anbieter, über den das gewünschte Tagesgeldkonto dann eröffnet werden kann.

Nun kann uns aber beim besten Willen keiner erzählen, dass das „Handelsblatt“ dies nur aus reiner Menschenfreude macht, ohne dafür auch eine Provision zu erhalten. Irgendwie merkt man hier schnell, ohne groß noch weiter zu reden: da will man anderen irgendwie das Geschäft madig machen, das man selbst betreibt.

Dies ist dann jedoch einfach nur noch eine Doppelmoral. Und zwar genau jene, die auch von immer mehr Bürgern in Deutschland kritisiert wird: dass die Medien, die einst unabhängig waren, ihre Unabhängigkeit längst aufgegeben und dem Mammon feilgeboten haben. Nur um weiter mitschwimmen zu können im Pool, koste es mitunter, was es wollen.

Der investigative Journalismus, der einstmals so glorreich war auch hierzulande, ist wohl längst der Vergangenheit preisgegeben. Weil die Medienmacher heute oftmals einfach nur noch Betriebswirte sind, die in harten Zahlen rechnen, statt Meinungsmacher, die unabhängig agieren und wirklich sagen, was Phase ist.

Und genau diese Medien, die selbst mit immer mehr Vergleichsrechnern und Co. agieren, wollen nun den Strukturwandel kritisieren, den angeblich andere verursachen? Glaubwürdig ist das schon lange nicht mehr, dafür einfach nur noch lachhaft. Und der Preis, der dafür gezahlt wird ist hoch: Im tatsächlichen Verlust von Lesern und Abonnenten. Nicht darin, dass man ein paar Leser an Vergleichsportale verliert, sondern weil die verlorene Glaubwürdigkeit die Leserinnen und Leser immer mehr vertreibt.

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Fotomaterial: iStock-© alvarez

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