Auf gestern hat die DAB Bank die Zinsen für das Tagesgeldkonto gesenkt und unterschreitet mit der neuen Verzinsung die Inflationsrate deutlich. Im Rahmen dessen stellt sich natürlich die Frage, ob das Tagesgeld immer unattraktiver wird – oder ob die Banken, die nicht mehr im Spitzenbereich des Tagesgeldvergleichs zu finden sind, das Tagesgeld weniger attraktiv machen.
Zinshopping beim Tagesgeld? Was lohnt sich?
Spitzenanbieter aktuell mit bis zu 1,40 Prozent
Während die DAB bank die Tagesgeldzinsen von bislang schon nur 1,20 Prozent p.a. auf nun nur noch 1,00 Prozent p.a. gesenkt hat, sieht es bei den Spitzenanbietern im Bereich der Tagesgeldkonten schon deutlich besser aus.
- Bis zu 1,40 Prozent p.a. gibt es derzeit für die Anlage auf einem Tagesgeldkonto, auf dem ersten Platz des Tagesgeldrankings liegen dabei die Volkswagen Bank und die Audi Bank gleichauf mit diesem Zinssatz. Doch einen Haken hat die Sache: der genannte Zins ist nur auf vier Monate garantiert und sinkt danach auf einen nicht mehr garantierten Zinssatz.
- Besser sieht es da schon auf bei der Nummer 3 der derzeitigen Tagesgeldanbieter. Bei Cortal Consors gibt es zwar einen um 10 Basispunkte niedrigeren Anfangszinssatz. Dafür läuft die Zinsgarantie gleich drei Mal so lang wie bei der Audi Bank und der VW Bank – und damit glatte 12 Monate.
Unbedingt auf Zinsgarantie achten!
Dies zeigt, wie wichtig es ist, beim Tagesgeld nicht nur auf die Höhe des Zinssatzes zu achten, sondern immer auch darauf, wie lange der angebotene Zins eigentlich überhaupt garantiert ist. Bei den Angaben ist es bisher so, dass die Bank mit dem hohen Anfangszinssatz werben darf, ganz egal, wie niedrig der spätere Bestandskundenzinssatz nach Ablauf der Zinsgarantie dann ist.
Berechnen Sie Ihre individuellen Tagesgeldzinsen
Vielleicht wird sich dies ja eines Tages ändern, auch im Rahmen der möglicherweise verpflichtend kommenden Produktinformationsblätter für alle Geldanlagen und nicht nur für risikobehaftete. Noch aber ist es lange nicht so weit, weshalb es dem Sparer obliegt, bei Zinsangeboten für Tagesgeldkonten genauer hinzusehen und nicht nur alleinig auf den Zinssatz zu achten.
Denn letztlich sollten Sparer realistisch sein und nicht nur die Zinsen sehen, die es anfangs gibt, sondern zumindest die, welche es über das erste Sparjahr gesehen gibt. Denn was nützt letztlich ein guter Anfangszins, wenn dieser nur für wenige Monate gilt, es danach jedoch düster aussieht mit der Verzinsung und diese zum Teil deutlich unter die Inflationsrate sinkt.
Wann werden die Zinsen wieder steigen?
Das ist eine gute Frage, die wir uns Woche für Woche auch immer wieder stellen – und die wir genauso wenig beantworten können wie die Banken selbst. Der niedriger Leitzins wirkt weiter auf die Sparzinsen ein und treibt diese mitunter ganz tief in den Keller.
Die Statistik zum Leitzins
Dennoch gibt es natürlich Banken, die ihren Kunden immer noch wenigstens halbwegs gute Tagesgeldzinsen bieten wollen, vielleicht auch, um in der Refinanzierung auch weiter auf einigermaßen guten Füßen stehen zu können. Dennoch sieht die Lage bei vielen Banken und Sparkassen natürlich fatal aus, das niedrigere Zinsniveau drückt nicht nur auf die Spareinlagen, die immer wieder von Kunden abgezogen werden. Sondern auch auf das Sparverhalten der Bankkunden allgemein, die Sparneigung in Deutschland sinkt dabei weiter, während die Lust am Konsum ungebremst scheint.
Wirklich steigende Zinsen, egal ob beim Tagesgeld oder beim Festgeld, wird es erst wieder geben, wenn der Leitzinssatz für die Euro-Zone wieder angehoben werden wird durch die Europäische Zentralbank. Dieser Schritt ist jedoch in weiter Ferne und selbst Experten scheuen sich davor, hierfür inzwischen noch Prognosen auszugeben.