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Präsident des Genossenschaftsverbandes gegen niedrige Zinsen und europäische Einlagensicherung

Im Rahmen der Präsentation der Zahlen für die 180 Volks- und Raiffeisenbanken äußerte sich Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes (bwgv), zur Niedrigzinspolitik und der europäischen Einlagensicherung. Sowohl Sparer als auch wohltätige Stiftungen seien Verlierer der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Kaum mehr Ertrag bei klassischen Geldanlagen

Glaser bezeichnete die Zinspolitik der EZB als fatal und glaubt, dass sie auf Kosten der Sparer gehe, „da traditionelle und sichere Anlagen wie Festgeld, Tagesgeld oder Sparbücher kaum noch Ertrag bringen.“[1]

Die Niedrigzinspolitik habe zudem Auswirkungen auf das Sozialwesen. Wohltätige Stiftungen und soziale Sicherungssysteme würden durch sie beeinträchtigt. „Ein ausreichendes Sparen fürs Alter ist vor diesem Hintergrund kaum noch möglich. Die Zinsen sind politisch gewollt, für die Volkswirtschaft aber langfristig äußerst schädlich“, so Glaser.

Keine europäische Einlagensicherung

Glaser sprach sich zudem gegen eine europäische Einlagensicherung aus. Eine Haltung, die neben den Genossenschaftsbanken auch die Sparkassen und Stimmen aus der deutschen Wirtschaft teilen. Für Volksbanken und Raiffeisenbanken würde die Europäische Einlagensicherung bedeuten, dass sie auch für europäische Geldhäuser mit riskanten Geschäftsmodellen haften müssten.

„Das geht klar auf Kosten der Bankkunden in Deutschland“, so Glaser, der zudem auf die tadellose Institutssicherung der Volks- und Raiffeisenbanken verweist. Diese gebe es seit 80 Jahren. „In dieser Zeit hat noch nie ein Kunde auch nur einen Cent oder Pfennig seiner Einlagen verloren.“

Insgesamt war Glaser dennoch zufrieden mit der Ertragslage der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die Bilanzsumme betrug 2017 158,1 Milliarden Euro, 2016 151,9 Milliarden Euro.

Tagesgelder aus dem europäischen Ausland

Der Tagesgeldvergleich von Tagesgeld.de zeigt, dass es attraktive Zinsen derzeit noch bei der Consorsbank und der HSH Nordbank gibt. Auch viele Banken aus dem europäischen Ausland, die deutschen Sparern über Zinsportale wie WeltSparen und Zinspilot zugänglich gemacht werden, bieten nach wie vor gute Konditionen.


Weiterführende Links

[1] Pforzheimer Zeitung – Schädliche Niedrigzinspolitik