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Zinserhöhungen: Attraktivität von Tagesgeld und Festgeld steigt

2,5 Prozent sind für Tagesgeld inzwischen bei gleich mehreren Anbietern zu haben. Bei mit zusätzlichen Bedingungen verknüpften Sonderaktionen ist hier und da auch etwas mehr drin. Auch mit 2,4 Prozent werben zahlreiche Anbieter um Kunden und bieten dem Sparer damit ein breites Feld von Angeboten zur Auswahl. Das Augenmerk beim Vergleich der Tagesgeldanbieter auf Sonderkonditionen wie Zinsgarantien zu werfen lohnt sich also derzeit besonders.

Währenddessen stagnierte die Inflationsrate im Juni laut der vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamtes auf etwas höherem Niveau als den von der EZB als Preisstabilität angepeilten zwei Prozent bei 2,3 Prozent. Vor allem Energie verteuerte sich. Bei einer derart knappen Marge zwischen Zinsen und Inflation ist es umso wichtiger, kein Geld zu verschenken: Viele Sparer vergessen trotzdem immer noch, beispielsweise ganz simpel ihren Freistellungsauftrag für Kapitalerträge bei der neuen Bank einzurichten und zahlen dadurch unnötig Abgeltungssteuer. Wer dann noch bei der Einkommenssteuererklärung vergisst, die zuviel gezahlte Steuer geltend zu machen, der hat Pech gehabt.

Ausblick positiv

Die zukünftige Entwicklung wird sich zeigen. Für sicher erachtet wird eine Leitzinserhöhung der EZB diesen Monat auf dann 1,5 Prozent, die sich wohl in einem weiteren Anstieg bei den Tagesgeldzinsen bemerkbar machen wird. Die Zinserhöhung dürfte auch die Inflationsrate eher drücken und die mit Tagesgeld und Festgeld zu erzielenden Realrenditen noch steigern. Angesichts auf hohem Niveau stagnierender Aktien-, Edelmetall- und Immobilienkursen liegt verfügbares Kapital aber derzeit auch aus Sicht von absoluten Renditejägern auf dem Zinskonto gar nicht so schlecht. Ein guter Einstiegszeitpunkt an den Märkten sieht anders aus.

Bis auf weiteres jedenfalls ist die Stimmung angesichts der Entwicklung bei den Sparern gut. Die ermittelte Konsumstimmung steigt, da Arbeitnehmer sich von der weiter guten Konjunktur und Arbeitsmarktlage mitreißen lassen. Das Sorgensparen, etwa aus Angst um den Arbeitsplatz, nimmt ab und man gönnt sich wieder etwas. Die Altersvorsorge sollte dabei natürlich nicht zu kurz kommen, wenn man seinen Lebensstandard auch im Alter nicht allzu sehr einschränken will, und so fließen derzeit auch wieder zusätzliche Gelder auf deutsche Sparkonten. Der erst kürzlich gemessene Rekordstand von fünf Billionen Euro dürfte nicht der letzte Höchstwert gewesen sein.

Redaktion (04.07.2011)

 

Fonds: Chancen und Risiko

Wer einen guten Fonds in sein Portfolio nimmt, kann sich über satte Vermögenszuwächse freuen, wer einen schlechten erwischt, muss sich nicht nur über niedrige Rendite ärgern, sondern zahlt durch Ausgabeaufschlag und Managementgebühren womöglich Jahr für Jahr drauf oder muss am Ende wegen niedriger Kurse mit Verlust verkaufen. Nach wie vor sind Zinsanlagen wie Sparbücher, Tagesgeld und Festgeld die beliebtesten Anlagen der Deutschen. Seit dem Höhepunkt der deutschen Aktienbegeisterung um die Jahrtausendwende ist der Anteil zwar wieder zurückgegangen, trotzdem halten Millionen Deutsche Aktien und Fondsanteile.

Fonds haben dabei gegenüber Einzelaktien je nach Konstruktion den Vorteil einer Streuung des Risikos. Nicht nur mehrere Aktien, sondern auch Anleihen, Rohstoffe und vieles mehr können im Fonds stecken, für Privatanleger mit vergleichsweise niedrigen Anlagesummen eine unmöglich zu erreichende Streuung. Aktiv gemanagte Fonds sollen außerdem ermöglichen, auch zu gewinnen, wenn es mit dem Markt abwärts geht, oder zumindest nicht allzu hoch zu verlieren, indem der Fondsmanager die Anlagen nach Bedarf umschichtet, von sinkenden Schiffen abspringt und neue, vielversprechende Anlagen hinzukauft.

Der Fluch des Erfolgs

In der Praxis gelingt das nicht immer dauerhaft, die Mehrheit der aktiv gemanagten Fonds bleibt hinter den Vergleichsaktienindizes zurück. Die Märkte lassen sich nun mal schwer vorhersagen. Auch der Tip vom Freund oder vom Bank- oder Honorarberater wird oft genug falsch liegen, auch ein Fondsmanager, der in der Vergangenheit über Jahre richtig lag, kann sich verkalkulieren. Hinzu kommt der Fluch des Erfolges: Schafft es ein Fonds an die Spitze eines Rankings, wird er mit neuen Anlegergeldern überhäuft, für die neue Anlagen gefunden werden müssen. Gerade Fonds, die sich auf Nischen spezialisiert haben, haben oft Probleme, die neuen Gelder ebenso gewinnbringend unterzubringen wie die alten. Auch kann der Fonds nicht mehr so schnell reagieren, größere Positionen sind viel schwieriger zu verkaufen als kleinere.

Überdies besteht das Risiko, dass sich personelle Änderungen in einem zuvor erfolgreichen Management ergeben, indem die erfolgreichen Manager abgeworben werden und die neuen Leute nicht denselben Erfolg haben wie ihre Vorgänger. Trotz allem: bessere und aktuellere Informationen als der Privatanleger selbst wird der Manager meist haben.

Sind Fonds etwas für mich?

Wenn man bereit ist, für höhere Rendite auch Risiken in Kauf zu nehmen, und nicht komplett auf Produkte wie Tagesgeld und Festgeld setzen möchte, ist ein gut bewerteter Fonds für den Durchschnittsanleger jedenfalls eine sicherere Wahl als in Eigenregie Zertifikate, Gold, Aktien oder Immobilien zu erwerben und womöglich fatal danebenzugreifen. Trotzdem ist die Fondsauswahl eine kleine Wissenschaft für sich, und auf keinen Fall sollte der Anleger aus Bequemlichkeit einfach zum erstbesten Fonds „seiner“ Bank greifen.

Achten sollte der Anleger zuletzt auf jeden Fall auch auf die Höhe der Gebühren und Ausgabeaufschläge, hier können durch Vergleich und Anbietershopping erhebliche Einsparungen erzielt werden. Auch bei den Gebühren für die Transaktionen, also Käufe und Verkäufe, die der Anbieter des Anlagekontos kassiert, kann Geld gespart werden.

Redaktion (28.06.2011)

 

Gut anlegen ist kein Hexenwerk

Anleger sollten Vorsicht nicht falsch verstehen. Auch wer voll auf Sicherheit setzt, kann Risiken eingehen. Wer aus Angst vor Inflation auf Gold als Hauptbestandteil seiner Anlage setzt oder sein gesamtes Erspartes in die eigenen vier Wände investiert, der steht nicht notwendigerweise sicher da, sondern sitzt auf einem Klumpenrisiko. Bei fallenden Preisen kann man dann schnell im Regen stehen, vor allem wenn man die Kosten des Erwerbs auch noch wieder zurückverdienen muss. Ausgabeaufschläge, Transport- und Lagerkosten bei Gold, Anschaffungskosten bei Immobilien und vielen Fonds müssen mit berücksichtigt werden.

Wenn man mit seiner Einschätzung der zukünftigen Entwicklung richtig liegt, kann man natürlich große Gewinne einstreichen, indem man alles auf das richtige Pferd setzt. Aber Prognosen in der Finanzbranche sind notorisch schwierig, vor allem, wenn sie, wie das Sprichwort will, die Zukunft betreffen. Selbst der Stand einer schlichten Kennziffer wie dem deutschen Aktienindex DAX ist selbst von den besten Experten regelmäßig nicht zuverlässig auf Jahresfrist vorherzusagen. Die Prognosen von Ende 2010 für den Stand des DAX zum Jahresende 2011 liegen um bis zu 50 Prozent auseinander.

Prognosen: Schwierig, wenn es um die Zukunft geht

Zu viele Ereignisse geschehen, an die niemand gedacht hätte, und selbst wenn jemandem sicher eine zuverlässige Prognose gelänge, würde sie sofort wieder verfälscht durch Anleger, die versuchen, aus dieser vorhergesagten Entwicklung Kapital zu schlagen. Scheinbare Prognoseerfolge können auch schlicht Zufälle sein. Hinzu kommt die Psychologie – Euphorie und Panik führen regelmäßig zu überzogenen Reaktionen auf neue Nachrichten aus der Wirtschaft.

Auch durch den Staat gegen Verlust garantierte, also sehr sichere, Anlagen wie Sparkonten, Tagesgeld und Festgeld haben gewissermaßen „Kursrisiken“. Hier sind es vor allem Leitzins und Inflationsrate, die nicht unter der Kontrolle der Anleger stehen und die Rendite senken können. Auch diese bei den Deutschen sehr beliebten Anlagen sollten also nicht als alleinige Anlage gewählt werden.

Die richtige Mischung für den entspannten Ruhestand

Eine gesunde Mischung von Anlagen – Fonds, Edelmetall, Tages- und Festgeld und so weiter – kombiniert Sicherheit für die Ersparnisse bei guter Rendite und sorgt dafür, dass im für die Aufrechterhaltung des gewohnten Lebensstandards in der Rente genug Geld vorhanden ist. So wird man bei allen unvermeidlich eintretenden Widrigkeiten – Kursschwankungen am Aktienmarkt, Inflation, Preisschwankungen bei Edelmetallen – nicht allzu hart getroffen.

Zuletzt ist die regelmäßige Nutzung von Informationsangeboten im Internet unerlässlich. Der Wettbewerb unter den Banken um die Gelder der Anleger ist hart und zwingt die Institute, regelmäßig Produkte mit verbesserten Konditionen herauszubringen. Die Spanne zwischen einem guten und einem schlechten Angebot – etwa bei Fonds- und Kontoverwaltungsgebühren, Tagesgeld- und Darlehenszinsen – ist teils enorm. Die Differenz kann der Sparer einstreichen, und es kostet ihn nur ein paar Minuten Recherche.

Redaktion (20.06.2011)

 

Tagesgeld? Selbstverständlich!

Eine Leitzinserhöhung durch die EZB im Juli wird nicht ausgeschlossen, auch wenn sie diesen Monat, wie zuletzt auch erwartet worden war, ausblieb. Die Erhöhung des Zinssatzes würde der immer noch relativ hohen Inflation im Euroraum entgegenwirken, aber gleichzeitig die Kredite vieler hochverschuldeter europäischer Staaten und Verbraucher verteuern, die sich refinanzieren müssen oder variable Zinssätze haben. Auch Firmen und Bürger würden auf ihre Kredite höhere Zinsen zahlen müssen, aber auch höhere Zinsen auf ihre Guthaben erhalten. Angepeilt wird von der EZB eine Inflationsrate von unter zwei Prozent.

In vielen Staaten der Eurozone bleibt die wirtschaftliche Lage schwierig. Der derzeit wieder hohe Ölpreis dürfte sich ebenfalls allgemein belastend auf die Konjunktur auswirken. Einige Anzeichen deuten auf eine bevorstehende Abkühlung hin. Die schlechte wirtschaftliche Entwicklung in den europäischen Schuldenstaaten, die ihre Haushalte konsolidieren müssen, wird an der Konjunktur des Euroraumes nicht spurlos vorübergehen, auch wenn die Lage in Deutschland vorerst weiterhin gut aussieht. Die Erwartung einer Abkühlung spielte wohl auch zuletzt bei dem Absturz der Rohstoffpreise eine Rolle. Die EZB muss also einen Drahtseilakt leisten.

Mit dem eigenen Geld effizienter umgehen

Wann der nächste Zinsschritt kommen wird, das ist also noch nicht sicher. Die durchschnittlichen Zinssätze auf Tagesgeld und Festgeld stiegen aber dennoch zuletzt weiter. Für Tagesgeld können von den Spitzenanbietern nun rund 2,5 % Zinsen erwartet werden, wobei der Durchschnittswert immer noch lediglich bei gut der Hälfte dieses Wertes liegt. Die Spanne zwischen besten und schlechtesten Anbietern ist enorm. Vielen Verbrauchern entgeht hierbei durch „Reibungsverluste“ bares Geld. Sei es, dass zu teuer eingekauft wird, sei es, dass man sich den Vergleich von Zinsangeboten aus Bequemlichkeit spart, sei es dass man Geld auf dem Girokonto versauern lässt oder im Gegenteil sein Konto immer wieder überzieht und dafür hohe Zinsen berappt, oft wird Geld unnötig „verschenkt“.

Für ganz Deutschland berechnen Experten immer wieder Milliardenbeträge, die einfach verloren gehen. Durch die Einrichtung eines Sparplans, der regelmäßig Geld auf ein Tagesgeldkonto überweist, verliert man beispielsweise kein bisschen an Flexibilität, man kann immer noch täglich auf sein Geld zugreifen. Aber man holt aus dem beispielsweise für eine Anschaffung zusammengesparten Geld immerhin noch ein paar Euro Zinsen heraus, ohne nennenswerten zusätzlichen Aufwand und ohne jegliche Kosten.

Redaktion (15.06.2011)

 

Tagesgeld: Experten rechnen mit steigenden Realrenditen

Schon bald könnte es mit der Inflation wieder bergab gehen. Die hochkarätigen Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft, die die FTD monatlich für ihren Wirtschaftsrat befragt, sind sich sehr sicher: 80 Prozent von ihnen rechnen damit, dass die Rohstoffpreise, die derzeit eine der Haupttriebfedern der relativ hohen Inflationsraten von fast zweieinhalb Prozent waren, sich nun stabilisieren dürften. Das statistische Bundesamt hatte bereits eine erste leichte Abschwächung der die Realrenditen auf Tagesgeld- und Festgeldguthaben verringernden Inflation festgestellt, von 2,4 Prozent im April auf 2,3 Prozent im Mai.

Voraussetzungen für Inflation schwächen sich ab

Ein Teil des bisherigen Anstiegs der Rohstoffpreise sei auch lediglich auf Spekulation zurückzuführen gewesen und werde sich zumindest dieses Jahr nicht wiederholen, schätzt der Ex-Wirtschaftsweise und Berater Bert Rürup in der FTD die Lage ein. Die meisten vertretenen Experten rechnen angesichts restriktiver werdender Geldpolitik in Europa und den USA auch mit einer Verlangsamung des wirtschaftlichen Wachstumstempos, die sich ebenfalls dämpfend auf die Preise auswirken werde. Für den Juli wird außerdem eine Leitzinserhöhung durch die Europäische Zentralbank EZB erwartet, die von den Tagesgeld- und Festgeldanbietern ebenfalls an die Kunden weitergegeben werden dürfte.

Weiter verbraucherfreundliche Tages- und Festgeldmärkte

Seit Anfang des Jahres ist das Zinsniveau bei diesen Produkten bereits um 20 bis 25 Prozent gestiegen. Die leichte Vergleichbarkeit der Konditionen führt zu einem starken Konkurrenzdruck zwischen den Anbietern, der den Kunden zugute kommt. Der Zinssatz, die Dauer, auf die der Zinssatz garantiert ist, und die Art und Höhe der Einlagensicherung sind die wichtigsten Kenngrößen. Einige Anbieter zahlen ihre guten Zinsen nur an Neukunden, oder nur bis zu einer bestimmten Anlagesumme, aber auch solche Details sind leicht zu überblicken. Drei Nettomonatsgehälter, so die Faustregel, sollte man für Notfälle auf einem Tagesgeldkonto bereithalten. Größere Beträge sollte man angesichts der steigenden Zinstendenz und absehbaren Leitzinserhöhung derzeit wohl nicht komplett auf längere Zeit festlegen, sondern lieber zum größten Teil flexibel parken und mit dem Abschluss noch abwarten.

Redaktion (14.06.2011)

 

Zwanzig Jahre Ruhestand: dank privater Vorsorge genießen

Derzeit gehen Frauen mit durchschnittlich 60,5 Jahren in Rente, Männer mit 61,8. Bei Renteneintritt haben Männer, eigentlich erfreulich, derzeit statistisch gesehen noch eine Lebenserwartung von fast 20 Jahren vor sich. Die Lücke zwischen staatlicher Rente und dem für den Lebensstandard nötigen Betrag muss für diese lange Zeit durch private Vorsorge geschlossen werden. Dies ist Umfragen zufolge der überwiegenden Mehrheit der Deutschen auch klar. Die Sparquote ist im internationalen Vergleich hoch, auch wenn viele jüngere Deutsche oft lieber konsumieren und sich dadurch lukrative Zinseszinseffekte entgehen lassen.

Im Detail offenbaren sich allerdings Informationsdefizite. Viele Deutsche wissen nicht einmal genau, wie hoch ihre späteren staatlichen und privaten Rentenansprüche überhaupt sein werden, wie viel Geld ihnen also zur Verfügung stehen wird. Beliebteste Anlageformen für die Altersvorsorge sind nach wie vor risikoarme, gebührenfreie und einfache Produkte wie Tagesgeld- und Festgeldkonten, die bei voraussichtlich weiter steigenden Leitzinsen an Attraktivität gewinnen dürften. Zahlreiche Anbieter reagierten und erhöhten ihre Zinssätze.

Vorsorge: Große Produktvielfalt

Auf Sicherheit, Seriosität und ausführliche, auf sie persönlich zugeschnittene Beratung legen die Deutschen großen Wert, Fachchinesisch schreckt sie hingegen ab. Nackte Rendite geben nur wenige als ausschlaggebenden Faktor an, dennoch verlieren immer wieder gerade deutsche Anleger Geld an windige Produkte, die Erträge versprachen, die sich letztlich als zu gut um wahr zu sein herausstellen. Auch die chancenreicheren, aber nicht ganz risikolosen Fonds sind zunehmend beliebt, vor allem unter Jüngeren, wobei Fondsauswahl und Ein- und Ausstiegszeitpunkte hier Fallstricke darstellen können.

Beliebt sind Privatrenten, die ab Fälligkeit regelmäßige Zahlungen leisten. Wer älter wird als von der Versicherung erwartet, der macht hierbei ein gutes Geschäft, wer früher stirbt, der wäre mit der kompletten Auszahlung des Betrags bei Fälligkeit besser gefahren. Andersherum sind zur Absicherung der statistischen zwanzig Jahre Rentenbezugsdauer auch ohne außerplanmäßige Belastungen schnell sechsstellige Beträge erforderlich; wer auf Nummer sicher gehen will, der fährt mit einer lebenslänglichen Rente unter Umständen besser. Auch die eigene Immobilie ist als Altersvorsorge beliebt, kann aber in beide Richtungen funktionieren: einerseits über eingesparte Mietzahlungen als lebenslanger Vorteil, andererseits beispielsweise bei nötig werdenden Reparaturen als potentieller Risikofaktor.

Bei möglichst frühzeitiger Investition in eine Auswahl guter Vorsorgeprodukte steht dem Genuss des verdienten Ruhestandes aber weiterhin nichts im Weg.

Redaktion (31.05.2011)

 

Wachstumsjahr 2010: Quälende Fragen dank Vermögenszuwächsen

2010 stieg das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte, also Vermögen in Aktien und Bargeld ohne Immobilien und Sachwerte, auf fast fünf Billionen Euro an. Das ist verglichen mit den Vorjahren ein deutlich überdurchschnittlicher Anstieg. Nach Ansicht der Bundesbank waren hierfür die positive Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Konjunktur und damit der Einkommen verantwortlich.

Oft ist das Geld jedoch scheinbar leichter verdient als gut angelegt. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen meidet die Beschäftigung mit ihren Finanzen und Finanzprodukten lieber. Das Wissen über Finanzdinge ist niedrig, die Neigung, daran etwas zu ändern, ebenso. Überforderung und Überdruss sind verbreitet. Vor dem Gang zum Bankberater graut es vielen Verbrauchern. Am Ende stehen viele mit Produkten da, die sie nicht verstehen. Überraschungen sind so programmiert.

Nach wie vor Probleme bei der Beratung

Aber selbst die, die sich beraten lassen, stehen oft nicht besser da. In einer Untersuchung der Verbraucherschutzzentrale Baden-Württemberg wurden in 90 Prozent der untersuchten Fälle Anlegern Produkte vermittelt, die nicht zu ihrem individuellen Bedarf, ihren Zielen und ihrer finanziellen Lage passten. Statt der Rendite für den Anleger wird der Gewinn für die Banken durch Provisionen und Gebühren der ausschlaggebende Faktor für eine Empfehlung.

Fast 50 Milliarden Euro, so die Verbraucherschützer, gehen den Kunden so jedes Jahr verloren. Der überwiegenden Mehrheit der von Test untersuchten Kunden seien, so die Verbraucherschützer, von ihren Bankberatern zu risikoreiche, zu unflexible oder schlicht mit zu hohen Gebühren und zu schlechten Konditionen belastete Produkte vermittelt worden. Das niedrige Vertrauen der Kunden in ihre Banken verstärkt noch ihre Neigung, sich mit dem Thema Vorsorge am besten gar nicht zu beschäftigen.

Selbst ist der Anleger?

Um der Misere abzuhelfen, fordern die Verbraucherschützer eine schärfere Trennung zwischen Vertrieb und Beratung sowie stärkere Aufsicht durch die staatliche Finanzaufsicht BaFin. Sich auf Honorarberatung statt auf die Beratung durch den Bankangestellten zu verlassen, würde natürlich theoretisch ebenso funktionieren, aber nicht jeder kann oder will sich die hohen Stundenhonorare, die ein guter Berater kostet, leisten. Die Alternative kann aber noch teurer kommen.

Mit gesundem Menschenverstand kommt man auf jeden Fall schon weit. Den eigenen Mitteln angemessenes Konsumverhalten und Sparsamkeit sind Selbstverständlichkeiten, die immer noch nicht für jeden selbstverständlich sind. Dann die Anlage: Während jeder Einzelne grundlegende Produkte wie Tagesgeld und Festgeld problemlos selbst vergleichen und auswählen kann, ist dies bei anderen Produkten schwieriger. Zur Risikostreuung sollte man sich nicht auf nur eine Anlagenklasse verlassen, ohne sich jedoch zu verzetteln. Betriebliche Altersvorsorge, die Nuancen von Riesterverträgen, Immobilienfinanzierung, der angemessene Versicherungsschutz, das richtige Produkt für den eigenen Anlagehorizont – das sind Fragen, bei denen die Fachkenntnisse eines qualifizierten Beraters nützlich sind. Für solche Themen gezielt fachmännischen Rat einzuholen, kann sich bezahlt machen.

Redaktion (25.05.2011)

 

Zinsen: Kommt ein heißer Sommer beim Tagesgeld?

Vorerst keine Bewegung beim Tagesgeld: Der zwischenzeitliche Verzicht auf einen Zinsschritt durch die Europäische Zentralbank EZB lässt zumindest für einige Wochen auch bei den Banken die Zinsen auf die Einlagen stagnieren. Die Tagesgeld- und Festgeldzinsen folgen im Trend dem Leitzinssatz, wenn auch erfahrungsgemäß tendenziell erst mit einer gewissen Verzögerung. Der der über dem Zielwert liegenden Inflationsrate im Euroraum geschuldete Aufwärtstrend beim Leitzins führt also auch zu steigenden Guthabenszinsen. Umso betrüblicher also der jüngste Verzicht der EZB-Führung auf einen nächsten Zinsschritt.

Die gute Nachricht ist aber, dass der Zinsschritt nur aufgeschoben und nicht aufgehoben ist. Die nächste Anhebung des Leitzinssatzes wird sich bei den Anlegern positiv bemerkbar machen. Bereits jetzt rückt bei den besten Anbietern die 2,5-Prozent-Marke in Sichtweite, während der von der Frankfurter Finanzberatung FMH ermittelte Durchschnittswert des Tagesgeldzinses gerade mal bei der Hälfte dieses Wertes verharrt. Vergleich und Anbieterwechsel lohnen sich also unter Umständen

Wettbewerb der Banken um Kundengelder verschärft sich

Befeuert wird der zu erwartende Zinsauftrieb auch durch den Bedarf der Banken nach zusätzlichen Geldern, der zu einem Wettbewerb um Kundeneinlagen führen dürfte. Das war der Tenor eines vom Handelsblatt eingeholten Meinungsbildes unter Experten. Die Basel-III-Regelungen zur Liquidität, die als Reaktion auf die Erfahrungen aus der Finanzkrise verabschiedet worden waren, begünstigen Banken, die sich über Kundeneinlagen finanzieren.

Dies verschärft die Konkurrenz der Banken um Kunden und schafft für die Institute Anreize, Spielraum nach oben bei den für den Kunden leicht vergleichbaren Guthabenzinsen voll auszunutzen. Die nächste Zinsrunde der Banken könnte also den deutschen Sparern mal wieder Anlass zur Freude bieten. Aber nicht nur beim Tagesgeld und Festgeld, auch bei Girokonten und Depots und allen anderen Produkten könnte eine verschärfte Konkurrenz der Banken um Kunden sich für den Verbraucher in geldwerten Vorteilen niederschlagen. Also Augen offen halten!

Redaktion (16.05.2011)

 

Drittes Quartal: Deutsche Konjunktur hält sich, Reallöhne steigen

Drittes Quartal: Deutsche Konjunktur hält sich, Reallöhne steigen

Trotz aller Schulden- und Konjunktursorgen sank die Arbeitslosigkeit in Deutschland auch im September wieder um 150.000 Personen. Damit waren nur noch knapp 2,8 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, eine Quote von rund sechseinhalb Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat stellte das immerhin noch eine Verbesserung um etwas über ein halbes Prozent dar. Dank Arbeitsmarktreformen und erfolgreichem Strukturwandel konnten mehr Menschen eine neue Arbeit finden, als dies in der Vergangenheit bei ähnlich guter Konjunktur möglich gewesen wäre. Die Arbeitsmarktentwicklung fiel positiver aus, als die meisten Experten erwartet hatten – eine erfreuliche Überraschung.

Gleichzeitig stieg die Inflation nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes im soeben abgelaufenen Monat mit 2,6 Prozent auf einen neuen Rekordstand. Um auf einen noch höheren Wert zu kommen, muss man schon drei Jahre zurückgehen. Der Anstieg kommt nicht unerwartet. Neben dem nach wie vor teuren Mineralöl trieb auch Bekleidung die Preise. Die eher durchwachsene Konjunkturentwicklung mit sinkenden Wachstumsprognosen lässt die Experten derzeit davon ausgehen, dass der Höhepunkt der Inflation damit erreicht ist.

Trotz Inflation: Real blieb mehr im Geldbeutel

Für das zweite Jahresviertel 2011 stand der durchschnittliche Arbeitnehmer trotz Inflation real besser da: einer Inflation von 2,3 Prozent standen im zweiten Quartal eine Lohnsteigerung von 4,2 Prozent gegenüber, so dass immerhin zwei Prozent mehr im Geldbeutel blieben. Je nachdem, in welcher Branche er beschäftigt ist, konnte ein konkreter Arbeitnehmer dann aber auch schlechter oder sogar noch besser dastehen. Vor allem Industrie und Finanzsektor entwickelten sich überdurchschnittlich positiv.

In Deutschland sind die Auftragsbücher derzeit noch gut gefüllt, und vorerst wird davon ausgegangen, dass die erwartete wirtschaftliche Abkühlung hierzulande kurz und moderat ausfallen und sich am Arbeitsmarkt eher nicht negativ bemerkbar machen wird. Der wichtige ifo-Index der wirtschaftlichen Entwicklung fiel zwar im September das dritte Mal in Folge, aber weniger stark als erwartet. Mit Massenentlassungen wird angesichts der nicht allzu schlechten Konjunkturprognosen und des in vielen Firmen beklagten Fachkräftemangels derzeit nicht gerechnet. Der IWF rechnete in seiner letzten Prognose von Ende September mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von immerhin noch vier statt 4,5 Prozent, mit trotz eines Rückgangs der Erwartungen um einen dreiviertel Prozentpunkt immer noch ordentlichen 1,3 % für Deutschland. Die Bundesrepublik dürfte also um eine Rezession, also eine Periode wirtschaftlicher Schrumpfung, nach derzeitigem Kenntnisstand herumkommen.

Redaktion (05.10.2011)

 

EZB: Keine Leitzinserhöhung im Juni

Viele hatten bereits für Anfang Juni eine weitere Erhöhung des Leitzinssatzes erhofft. Aber auf der mit Spannung erwarteten entscheidenden Pressekonferenz in Helsinki Mitte letzter Woche wurden die Erwartungen wohl fürs Erste enttäuscht. Zu den Usancen der an Ritualen reichen Finanzwelt gehört nämlich auch, dass der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Trichet, die Zinserhöhung nicht einfach offen verkündet, sondern nur verklausuliert mitteilt. Und die erwarteten magischen Worte für eine Zinserhöhung in vier Wochen blieben diesmal aus. Statt dessen wird ein Zinsschritt nun für Anfang Juli erwartet.

Prompt verlor der Euro gegenüber dem Dollar an Wert. Experten rechnen aber weiterhin mit Zinserhöhungen von 0,25 Prozent im Quartalstakt. Zum Jahresende stünde der Leitzins für die Eurozone damit bei 1,75 Prozent. Trichet teilte mit, er rechne damit, dass die Inflationsrate für die nächsten Monate bei über zwei Prozent verharren werde.

Für Sparer ist dieser Umstand etwas ungemütlich. Laut einer Studie der FMH Finanzberatung liegt der durchschnittliche Zinssatz beim Tagesgeld inzwischen bei 1,3 Prozent. Die besten Anbieter zahlen weiterhin über ein Prozent mehr als den Durchschnitt und können damit mit der aktuellen Inflationsrate im Euroraum von zuletzt 2,8 Prozent nicht ganz mithalten.

Weiterhin große Unterschiede beim Tagesgeld

Die schlechtesten Angebote zahlen weniger als die Hälfte des Durchschnittswertes, vergleichen ist also unerlässlich. Wer Geld auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto bereithält, der schafft es unter diesen Umständen immerhin, sein Vermögen einigermaßen zu erhalten. In Zeiten, in denen andere Anlagen innerhalb einiger Tage zweistellige Verluste einfahren können, hat diese relative Stabilität für viele etwas Beruhigendes.

Bei einer Inflationsrate, die bei den Alltagsgütern wie Lebensmitteln und Benzin allerdings von einigen Experten näher bei vier Prozent gesehen wird, sollte jedoch derzeit eher nur ein „Notgroschen“ von vielleicht zwei Monatsgehältern für unerwartete Anschaffungen und anfallende Kosten auf dem Tagesgeldkonto vorgehalten werden. Ungewiss ist bei der Inflationsrate letztlich auch der Einfluss der Krisen in den arabischen Staaten. Steigende Instabilität hier könnte über die Ölpreise schnell einen weiteren Preiserhöhungsschub auslösen, umgekehrt könnte eine Stabilisierung der politischen Lage sich aber auch entspannend auf die Energiepreise auswirken.

Angesichts des anhaltend aufwärtsgerichteten Trends des EZB-Leitzinses ist eine breite Abwärtsbewegung bei den Tagesgeldzinsen in nächster Zeit unwahrscheinlich. Solange die Inflationsrate über der von der EZB als Zielkorridor angepeilten Marke von knapp unter zwei Prozent verharrt, dürften die Zentralbanker den Zinssatz weiterhin langsam anheben. Damit dürften sich für Sparer auch die Tagesgeldangebote weiter verbessern.

Redaktion (09.05.2011)