Wie die MFI-Zinsstatistik für Deutschland zeigt, sind die Tagesgeldzinsen im Januar dieses Jahres weiter gefallen. Nachdem sich der durchschnittliche Zinssatz für täglich fällige Einlagen im Dezember 2013 stabilisiert hatte, fielen die Tagesgeldzinsen im Januar weiter, wenn auch nur moderat. Dennoch zeigt sich auch weiterhin: im Durchschnitt gibt es nur noch Minizinsen für Tagesgeldkonten in Deutschland.
Weite Schere zwischen Spitzenanbietern und Minizins-Anbietern
Wie der durchschnittliche Zinssatz für Januar 2014 zeigt, der auf nur noch 0,38 Prozent p.a. lag nach 0,39 Prozent p.a. im Dezember und November des vergangenen Jahres, geht die Schere zwischen Spitzenanbietern und Minizins-Anbietern immer weiter auseinander.
Von 1,40 Prozent p.a. in der Spitze (VW Bank und Audi Bank, allerdings nur mit einer viermonatigen Zinsgarantie) bis zu einem Zinssatz von nur noch 0,38 Prozent p.a. ist ein weiter Weg mit mehr etwas mehr als 1,00 Prozent p.a. Auch zahlreiche andere Anbieter im Bereich der Tagesgeldkonten geben ihren Kunden immer noch mehr als 1,00 Prozent p.a. – was zeigt, dass es wiederum andere zahlreiche Anbieter geben muss, deren aktuelle Verzinsung für das Tagesgeld unter 0,38 Prozent p.a. liegt.
Filialbanken bieten oft Mini-Zinsen an
Und immer wieder ist er auffällig, dieser große Unterschied zwischen den Zinsen, die derzeit für Tagesgeldkonten angeboten werden. Während ein Teil der Banken ihren Kunden immerhin noch einen halbwegs passablen Zinssatz anbietet, haben andere Banken und Sparkassen ihre Tagesgeldzinsen längst unter 1,00 Prozent p.a. gesenkt.
Vor allem die Filialbanken sind es hierbei, die ihren Kunden schlechte Zinskonditionen für ihr Tagesgeld bieten – und dennoch legen die Kunden ihr Geld dann auf einem solch schlecht verzinsten Tagesgeldkonto an. Weil es ist ja bei der Hausbank und dort ist das Geld ja sicherer als anderswo. Da werden dann lieber die Mini-Zinsen in Kauf genommen, anstatt sich tatsächlich über die Sicherheit von Geldanlagen zu informieren und man vertraut der Bank, bei der man schon jahrelang ist, anstatt auch nur einmal den Blick über den Tellerrand zu werfen.
Zur Statistik der Tagesgeldzinsen
Direktbanken nicht weniger sicher als Filialbanken!
In Deutschland herrscht immer noch oft das Denken vor, dass das Geld in Sparkassen und Filialbanken sicherer sei als bei Direktbanken. Dies ist jedoch nicht der Fall. Längst gibt es eine EU-weit einheitliche Einlagensicherung, die bei 100.000 Euro je Kunde liegt. Dies gilt für Filialbanken ebenso wie auch für Direktbanken.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Einlagensicherungssysteme, eins für die Sparkassen und Landesbanken, eins für die Volksbanken und Raiffeisenbanken und eins für die Privatbanken in Deutschland. Letzteres ist jedoch ein freiwilliger Fonds, in dem nicht alle hierzulande agierenden privaten Banken vertreten sind.
Fehlt der Tagesgeld-Rechner zum Vergleich?
Mitnichten sind die Filialbanken deshalb sicherer als Direktbanken, nur das letztere oftmals höhere Zinsen für Tagesgeldkonten (wie übrigens auch für Festgeldkonten!) bieten. Hier kann sich die Zeit, die sich Verbraucher für einen ausführlichen Vergleich von verschiedenen Tagesgeldkonten von Direktbanken wie auch Filialbanken durchaus lohnen. Denn unter dem Strich soll ja dann letztlich der bestmögliche Zinssatz für das anzulegende Tagesgeld herauskommen, dies ist zumindest unsere Ansicht. Schließlich geht es um das eigene Geld des Sparers. Und wer hier blind seiner Hausbank vertraut, der wird am Ende draufzahlen, wenn diese nur Mini-Zinsen anbietet, die weit unter der aktuellen Inflationsrate liegen!