Eine Leitzinserhöhung durch die EZB im Juli wird nicht ausgeschlossen, auch wenn sie diesen Monat, wie zuletzt auch erwartet worden war, ausblieb. Die Erhöhung des Zinssatzes würde der immer noch relativ hohen Inflation im Euroraum entgegenwirken, aber gleichzeitig die Kredite vieler hochverschuldeter europäischer Staaten und Verbraucher verteuern, die sich refinanzieren müssen oder variable Zinssätze haben. Auch Firmen und Bürger würden auf ihre Kredite höhere Zinsen zahlen müssen, aber auch höhere Zinsen auf ihre Guthaben erhalten. Angepeilt wird von der EZB eine Inflationsrate von unter zwei Prozent.
In vielen Staaten der Eurozone bleibt die wirtschaftliche Lage schwierig. Der derzeit wieder hohe Ölpreis dürfte sich ebenfalls allgemein belastend auf die Konjunktur auswirken. Einige Anzeichen deuten auf eine bevorstehende Abkühlung hin. Die schlechte wirtschaftliche Entwicklung in den europäischen Schuldenstaaten, die ihre Haushalte konsolidieren müssen, wird an der Konjunktur des Euroraumes nicht spurlos vorübergehen, auch wenn die Lage in Deutschland vorerst weiterhin gut aussieht. Die Erwartung einer Abkühlung spielte wohl auch zuletzt bei dem Absturz der Rohstoffpreise eine Rolle. Die EZB muss also einen Drahtseilakt leisten.
Mit dem eigenen Geld effizienter umgehen
Wann der nächste Zinsschritt kommen wird, das ist also noch nicht sicher. Die durchschnittlichen Zinssätze auf Tagesgeld und Festgeld stiegen aber dennoch zuletzt weiter. Für Tagesgeld können von den Spitzenanbietern nun rund 2,5 % Zinsen erwartet werden, wobei der Durchschnittswert immer noch lediglich bei gut der Hälfte dieses Wertes liegt. Die Spanne zwischen besten und schlechtesten Anbietern ist enorm. Vielen Verbrauchern entgeht hierbei durch „Reibungsverluste“ bares Geld. Sei es, dass zu teuer eingekauft wird, sei es, dass man sich den Vergleich von Zinsangeboten aus Bequemlichkeit spart, sei es dass man Geld auf dem Girokonto versauern lässt oder im Gegenteil sein Konto immer wieder überzieht und dafür hohe Zinsen berappt, oft wird Geld unnötig „verschenkt“.
Für ganz Deutschland berechnen Experten immer wieder Milliardenbeträge, die einfach verloren gehen. Durch die Einrichtung eines Sparplans, der regelmäßig Geld auf ein Tagesgeldkonto überweist, verliert man beispielsweise kein bisschen an Flexibilität, man kann immer noch täglich auf sein Geld zugreifen. Aber man holt aus dem beispielsweise für eine Anschaffung zusammengesparten Geld immerhin noch ein paar Euro Zinsen heraus, ohne nennenswerten zusätzlichen Aufwand und ohne jegliche Kosten.
Redaktion (15.06.2011)