Wie von Ökonomen und Branchenkennern erwartet, hat die EZB in der letzten Ratssitzung vor dem Jahresende 2022 am 15.12.2022 beschlossen, den Leitzins wiederholt zu erhöhen. Der Beschluss und die Leitzinserhöhung treten am 21. Dezember 2022 in Kraft. So wurde der Leitzins um weitere 50 Basispunkte auf 2,50 Prozent angehoben, der Zinssatz der Einlagenfazilität auf insgesamt 2,00 Prozent und der Zins für die Spitzenrefinanzierungsfazilität auf 2,75 Prozent.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Erneut erhöht die EZB den Leitzins um 50 Basispunkte auf 2,50 Prozent.
- Der Einlagenzins für Banken steigt auf 2,00 Prozent.
- Am Vortag erhöhte die US-Notenbank den Leitzins bereits auf 4,25 bis 4,50 Prozent.
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Der Leitzins wurde mit der erneuten Erhöhung jetzt insgesamt zum vierten Mal in Folge angehoben, um der aktuellen Inflation von etwa 10,00 Prozent (Stand: November 2022) entgegenzuwirken. Trotz der wiederholten Leitzinserhöhungen geht die EZB davon aus, dass weitere Zinserhöhungen folgen könnten. Grund dafür sind die deutlich nach oben korrigierten Inflationsprognosen.
Die Inflation in Deutschland hatte zuletzt einen vorläufigen Höchststand von 10,60 Prozent im Oktober erreicht und sank im November leicht auf 10,00 Prozent ab. Für 2023 prognostiziert die EZB eine Inflation von 6,30 Prozent, 2024 soll die Inflation dann auf 3,40 Prozent sinken und im Jahr 2025 einen Wert von 2,30 Prozent erreichen.
Neben der wiederholten Leitzinserhöhung wurde auch über die Grundsätze für die Normalisierung der zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapierbestände diskutiert. Die Bestände aus dem Anleihekaufprogramm (Asset Purchase Programme – APP) sollen ab März 2023 langsam reduziert werden.
Leitzinserhöhungen internationaler Notenbanken
Einen Tag vor der EZB erhöhte auch die US-Notenbank den Leitzins um 50 Basispunkte auf eine Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Der Leitzins der Fed erreicht damit den höchsten Stand seit Oktober 2007.
Auch die norwegische Zentralbank, die Bank of England und die Schweizer Nationalbank haben den Leitzins erhöht. Die norwegische Zentralbank erhöhte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent, die Schweizer Nationalbank verdoppelte den Leitzins auf 1,00 Prozent und die Bank of England hob den Leitzins zum neunten Mal in Folge auf insgesamt 3,50 Prozent an.
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