Italien hat sich gegen eine Verfassungsreform entschieden. Über 60 Prozent stimmten mit „nein“, der Großteil bestand aus jüngeren Wähler. Doch was bedeutet das Abstimmungsergebnis für Italiens Banken und für deren Sparer?
Fakt ist, dass Italiens Finanzsektor sehr unsichere Zeiten bevorstehen. Kaum ein Experte kann einen Ausblick auf die Entwicklung geben. Viele Italienische Banken, darunter auch die älteste, die Banca Monte die Paschi die Siena, leiden noch immer unter den Folgen der letzten Finanzkrise. Diese hatten auf mehr Stabilität gehofft. Dafür wird frisches Geld benötigt, kaum ein Investor dürfte angesichts der instabilen politischen Lage allerdings so viel Mut zum Risiko aufbringen.
Da die Stabilität des Finanzsystems eng mit der politischen Stabilität des Landes verbunden ist, ist das doch vorhandene Risiko eines Zusammenbruchs im italienischen Bankwesen nach Meinung des Chefökonomen im italienischen Finanzministerium, Lorenzo Codogno, bisher eher theoretischer Natur.
Was bedeutet das Votum für Sparer, die ihr Geld in Italien angelegt haben?
Zunächst einmal brauchen Anleger nicht in Panik verfallen. Wer sein Kapital etwa bei der Südtiroler Sparkasse als Tagesgeld oder Festgeld geparkt hat, muss jetzt keinesfalls gleich sein Geld abziehen. Für Spareinlagen bis 100.000 Euro gilt die EU-weit harmonisierte gesetzliche Einlagensicherung. In Italien ist dafür der Fondo Interbancario di Tutela die Depositi (FITD) zuständig. Das Risiko eines Zahlungsausfalls dürfte überschaubar sein, ein Staatsbankrott eher unwahrscheinlich.