RaboDirect steigt wieder in die Tagesgeld-Vermarktung ein

Ein Kundenansturm aufgrund der attraktiven Zinskonditionen hat bei der RaboDirect zu einer Pausierung der Vermarktung der eigenen Sparangebote geführt. Vor nicht allzu langer Zeit war die deutsche Direktbank-Tochter der niederländischen Rabobank gestartet und überzeugte gleich zahlreiche Neukunden mit ihren guten Zinsen. Doch die Bank war dem Ansturm nicht gewachsen und musste eine Vermarktungspause einlegen.

Doch schneller als von vielen vermutet kehrte die RaboDirect vor wenigen Tagen auf das Anlageparkett zurück und punktet dabei vorerst mit dem bei 2,40 Prozent p.a. belassenen Zinssatz. Leider wird es jedoch nicht dabei bleiben. Wie die Bank selbst kurz nach der „Wiedereinführung“ ihrer Sparprodukte mitteilte, werden die attraktiven Zinsen nur bis zum 1. Oktober 2012 Bestand haben. Ab 2. Oktober werden die Zinsen sowohl für das RaboDirect Tagesgeld als auch für das RaboDirect Festgeld, das RaboSpar30 und das RaboSpar90 gesenkt. Bei den letzten beiden Sparprodukten gibt es immerhin ein Sonderkündigungsrecht, mit dem der Sparer das Geld vorzeitig abrufen kann. Bereits laufende Festgeldkonten sind, wie allgemein üblich, natürlich nicht von der Zinssenkung betroffen.

Für Tagesgeldanleger bedeutet dies einen Rückgang der Zinsen um 20 Basispunkte. Statt 2,40 Prozent p.a. wird es nach der Zinssenkung nur noch 2,20 Prozent p.a. geben. Da beim RaboDirect Tagesgeld zudem keine Zinsgarantie greift, betrifft die Zinssenkung sowohl die Neukunden als auch die Bestandskunden.

Für viele Sparer, die sich über die guten Zinsbedingungen bei der RaboDirect freuten, ist dies natürlich auch eine bittere Pille. Genau zwei Monate nach ihrem fulminanten Start auf dem deutschen Markt zieht die Direktbank damit ihren attraktiven Zinssatz zurück – und geht damit den gleichen Weg, den schon andere Anbieter vor der RaboDirect beschritten haben. Zu Anfang gibt es einen hohen Tagesgeldzins, der zahlreiche Kunden anzieht und nach einer kurzen Weile werden die Zinsen dann auf ein normales Niveau gesenkt. Die Bank wird damit langfristig nicht unbedingt Lorbeeren hinsichtlich der Kundenattraktivität ernten, soviel dürfte jetzt schon klar sein.

Nach der Zinssenkung wird die RaboDirect zwar immer noch unter den Top Ten der Tagesgeldanbieter vertreten sein, wird sich jedoch hinter gleich mehreren Konkurrenten einreihen müssen. Und wieder einmal mehr wird es dann die GEFA Bank sein, die mit ihren dann um fünf Basispunkte besseren Zinsen und vor allem auch mit der sechsmonatigen Zinsgarantie punkten kann.

Nach wie vor gilt jedoch unsere Empfehlung: egal auf welcher Bank ein Tagesgeldkonto geführt wird, sollte niemals mehr darauf angelegt werden, als über die Einlagensicherung abgesichert ist.

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