In Griechenland wächst die Schuldenproblematik den Politikern immer mehr über den Kopf. Im Juni dieses Jahres wird erneut gewählt werden müssen, da keine Regierungsbildung möglich war. Nachdem sich die Lage in Griechenland erst auf die Märkte und den Wert des Euro ausgewirkt hatten, sind auch die Bürger des Landes selbst immer mehr verunsichert, was mit ihrem Geld passiert – der Run auf die Banken hat begonnen, die Menschen räumen ihre Konten, um sich ihre Ersparnisse zu sichern, bevor der Staat selbst möglicherweise doch noch Bankrott geht.
Auch hier in Deutschland wächst die Angst. Was wird aus dem Euro, wenn Griechenland aus der Eurozone austritt – oder zwangsweise austreten muss? Werden die eigenen Spareinlagen bei den europäischen Banken außerhalb Griechenlands überhaupt noch sicher sein? Die gute Nachricht dabei ist: Wenn Griechenland die Währungsunion verlässt, oder verlassen muss, wird dies zwar auch Auswirkungen auf andere Länder haben, dennoch wird das befürchtete Beben auf den Finanzmärkten wohl weniger stark ausfallen. Die Banken, großen Unternehmen und auch Regierungen haben längst einen Plan B für den griechischen Austritt aus der Eurozone in der Schublade liegen – denn wirklich überraschend würde dieses Szenario nun nicht mehr kommen.
Wer nicht gerade bei einer Griechischen Bank sein Geld angelegt hat, etwas, von dem schon lange abzuraten war, der muss nicht um die angelegten Gelder fürchten, die über die Einlagensicherung abgesichert sind. In ganz Europa gilt eine Gesetzliche Einlagensicherung, über die Tagesgeldkonten bis zu 100.000 Euro je Kunde abgesichert sind. Diese Einlagensicherung greift dann, wenn eine Bank Pleite gehen sollte, beispielsweise weil zu viel Geld verloren geht durch einen Staatsbankrott Griechenlands. Da sich jedoch viele europäische Banken nach und nach aus dem Ankauf griechischer Staatsanleihen zurückgezogen haben, nachdem sie im vergangenen Jahr bereits 50 Prozent der Schulden Griechenlands in einem Schuldenschnitt abschreiben mussten, dürfte diese Gefahr derzeit nur recht gering vorhanden sein.
Die Ersparnisse als Tagesgeld bei europäischen Banken sind damit nach wie vor sicher. Es sollte jedoch keine Anlage über die Sicherungsgrenze erfolgen, damit das eigene Geld wirklich ganz sicher ist. Dies gilt übrigens immer, und nicht nur in Krisenzeiten!