Goldrausch im Aktienzeitalter?
Der Goldpreis ist in den letzten Monaten rasant gestiegen. Schon in den ersten Handelstagen des Jahres 2008 wurden dabei mehrmals neue Allzeit-Rekordmarken erreicht.
Gründe dafür liegen vor allem in der Schwäche des Dollarkurses, aber auch in der erhöhten Nachfrage nach Gold und anderen Edelmetallen. Branchen wie etwa die Schmuck- oder die Elektroindustrie konnten angesichts der allgemeinen Steigerung des Wohlstandes durch die gute Weltkonjunkturlage höhere Umsätze erzielen, was einem vermehrten Bedarf an Rohstoffen zur Folge hatte.
Die Schwäche des Dollars erhöht den Goldpreis dabei gleich auf mehrere Weisen:
Einerseits wird Gold standardmäßig in Dollar gehandelt, so dass bei sinkendem Dollar und gleich bleibendem oder steigendem Goldwert das Edelmetall höher bewertet werden muss.
Andererseits bewegen Inflationsängste in Bezug auf die US-Währung Anleger weltweit dazu, in sichere Werte zu investieren – und Gold ist inzwischen einer davon.
Gold in der Aufwärtsspirale
Die Nachfrage nach Gold trägt sich inzwischen aber auch selbst. Denn der steigende Preis macht das Edelmetall für immer mehr Anleger attraktiv, so dass die Nachfrage steigt, was wiederum den Preis steigert und so weiter. Der Wert befindet sich also in einer Aufwärtsspirale, für die zurzeit noch kein Ende in Sicht ist, die aber auch immer mit den Risiken einer Spekulationsblase behaftet ist.
Abbau alter Lagerstätten wieder auf dem Weg zur Rentabilität
Schließlich ist auch die weltweite Fördermenge von Gold seit 2001 rückläufig. Steigende Kosten für Ausrüstung und Dienstleistungen im Minengewerbe sowie die Erschöpfung einiger der wichtigsten Vorkommen machen das Geschäft schwierig.
Der hohe Goldpreis führt allerdings momentan dazu, dass einige Förderunternehmen in die Erschließung neuer Förderregionen investieren und dass auch die kostenintensive Förderung in älteren Lagerstätten wieder rentabel wird.
Indirekte Goldanlageformen
Zur Anlage in diesem Bereich empfehlen sich momentan auf Gold basierende Fonds und Zertifikate, wie sie die meisten großen Banken inzwischen anbieten. Zu beachten ist hierbei einerseits die Art der Bindung an den Goldpreis, da viele Titel dessen Steigerungen nicht immer eins-zu-eins abbilden. Andererseits kann die anhaltende Dollarschwäche ertragsmindernd für in Euro abrechnende Kunden wirken, es sei denn, sie entscheiden sich für eine mit „Quanto“ gekennzeichnete Anlage ohne Währungsrisiko, die jedoch höhere Gebühren mit sich führt.
Eine andere Möglichkeit, in diesen Markt zu investieren, sind Aktien von Firmen aus dem Bereich der Goldförderung wie Kinross oder Goldcorp. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn trotz des hohen Goldpreises bleiben die oben genannten Risiken bei der Goldförderung bestehen. Besonders wenn der Preis doch überraschend fallen sollte, könnte es hier zu hohen Wertverlusten kommen.