Die Nachrichten aus der Finanzwelt verbreiten derzeit wieder einmal eher schlechte Laune. Neben den üblichen Problemen – Inflationsangst, Zinsnotstand, Sorge um die auf hohem Niveau unentschlossenen Gold- und Aktienmärkte – wurden letzte Woche auch neue Dramen gemeldet, vom kleinen bis hin zum ganz großen Kaliber.
Die Dekade von 2000-2009 wird wohl als eine der schlechteren in die Aktiengeschichte eingehen. Verglichen mit dem Stand von Anfang 2000 liegt der Aktienindex S&P 500 zehn Prozent im Minus, während in den 80er und 90er Jahren hunderte Prozent Gewinn zu verzeichnen waren. Die simple Strategie „buy and hold“, je länger, desto besser, funktioniert also nicht zuverlässig. Mit der Wahl des richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunktes lässt sich natürlich immer noch Gewinn erzielen, aber auch das ist mit Risiken behaftet. Die Stimmung ist unsicher, wie es weitergehen wird weiß man nicht.
Anlagen in Dubai: Teure Fata Morgana
Und es kann noch schlimmer kommen: Zehntausende deutsche Anleger werden ihre Anlagen im ins Schlingern geratenen Ex-Wachstumswunder Dubai wohl komplett abschreiben müssen. Neben dem üblichen Risiko, mit dem die sogenannten „geschlossenen Immobilienfonds“ behaftet sind, dürfte noch kriminelle Energie hinzukommen: nach einem deutschen Volkswirt, der sich mit einem zweistelligen Millionenbetrag seiner Anleger abgesetzt hat, wird nun gefahndet. Um die Opfer werben nun spezialisierte Anwälte, die versprechen, das Geld wiederbeschaffen zu können, natürlich gegen ein Honorar.
Die Anleger sind über diese Entwicklungen genervt, für 2009 erreichte die Zahl der Beschwerden von Verbrauchern beim Bundesverband deutscher Banken (BdB) einen Höchststand. Schlechte Beratung, keine Warnung vor Pleitezertifikaten und betrügerischen Anlageberatern wie dem Dubaiflüchtling, auf dem Gebiet liegt vieles im Argen.
Was tun? Vernunft und kleine Schritte
An vielen dieser Gefahren kann der Anleger nichts ändern, auch wenn ein bisschen Vorsicht und gesunder Menschenverstand den Betroffenen z.B. bei den Dubaier Luftschlössern viel Ärger hätte sparen können. Ein kleines bisschen kann man die finanzielle Welt allerdings selbst in Ordnung bringen: Laut einer Umfrage des LBS-Kinderbarometers unter 10,000 Kindern im Alter von neun bis 14 Jahren bekommen Mädchen im Schnitt fast drei Euro weniger Taschengeld als gleichaltrige Jungen, 16 anstatt 19 Euro monatlich. Diesem Missstand kann jeder im eigenen Haushalt nachhaltig abhelfen.