Girokonten: Nulltarif ist nicht gleich Nulltarif

Die Kontoführungsgebühren vieler Banken sind immer mehr Kunden ein Dorn im Auge. Nicht zuletzt dank der Vielzahl an neuen Online-Banken ist das Angebot an gebührenfreien Girokonten größer denn je, der Anreiz zum Wechsel groß, der Abschluss über das Internet schnell getätigt. Es kann aber ziemlicher Ärger folgen: Mitunter haben die tollen Angebote im Kleingedruckten nämlich auch gewaltige Pferdefüße versteckt.

  • Bei Abhebungen an Geldautomaten fremder Institute können erhebliche Gebühren fällig werden.
  • Andere Konten sind nur für Kunden kostenfrei, die ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
  • Schon die von den Banken häufig aufgestellte Hürde eines regelmäßigen Zahlungseingangs in einer bestimmten Mindesthöhe – meist über 1000 Euro – auf das Konto kann zu Ärger führen, wenn sie durch Arbeitslosigkeit oder unregelmäßige Zahlungen, wie sie z.B. Freiberufler und Selbständige bekommen, gerissen wird.
  • Ein anderer Anbieter fordert für die Gewährung der Gebührenfreiheit eine monatliche Mindestsparrate.
  • Auf Flexibilität und Sicherheit achten

Wieder andere Angebote lohnen sich nur für Kunden mit einem ganz bestimmten Anforderungsprofil und Lebensstil, die darauf verzichten können, bestimmte teure Leistungen in Anspruch zu nehmen. Wer nicht sicher sein kann, dass sich seine Lebensumstände nicht plötzlich ändern, der fährt mit diesen Konten unter Umständen schlecht. Die Entscheidung für einen Anbieter, der nur an wenigen Standorten kostenlose Geldabhebungen anbietet, kann bei einem etwa beruflich nötig gewordenen Umzug plötzlich ins Geld gehen: Der Gebührenrekord pro Abhebung liegt bei immerhin zehn Euro.Einige Banken sparen sogar da, wo es am Teuersten werden kann: an der Sicherheit. Fachleute empfehlen, auf das althergebrachte TAN-System mit seinen Nummernlisten zu verzichten. Eine mTAN, die eine automatisch generierte und nur wenige Minuten gültige Transaktionsnummer innerhalb von Sekunden als SMS auf das Handy schickt ist die deutlich sicherere Lösung. Auch die sogenannten eTan- und HBCI-Systeme bieten zeitgemäßere Sicherheit, brauchen allerdings einen Kartenleser und/oder eine Chipkarte.Wirklich kostenlose Angebote: Es gibt sieAndere Konten halten allerdings auch, was sie Versprechen. Laut Recherchen der Tageszeitung Die Welt sind die Girokonten der Deutsche Kreditbank (DKB), der Deutsche Skatbank, Degussa, Comdirect sowie Bank 1 Saar „tatsächlich kostenfrei“. Die Anbieter Wüstenrot, SKG Bank, PSD-Bank Köln, Norisbank und ING-Diba geben, so Die Welt, sogar noch eine Gratis-Kreditkarte dazu. Anbieter, die kostenfreie Abhebungen über die Automaten der „Cash-Group“ zulassen, eröffnen ihren Kunden den Zugriff auf 7000 Automaten in Deutschland, die Sparkassen und das „Bankcard-Service-Netz“ z.B. der Volks- und Raiffeisenbanken bieten ein noch dichteres Netz.

Redaktion (05.03.2010)

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