Blase, Inflation, Griechenland: Das Zittern geht weiter

Prognosen sind aber nun mal schwierig, zumal, wie man sagt, wenn sie die Zukunft betreffen. Je nachdem, welches Szenario eintritt, sind gute Anlagen plötzlich Schrott, und umgekehrt. Die richtige Entscheidung zu treffen ist ebenso wichtig wie schwierig, nicht zuletzt weil voreiliges Umschichten des Portfolios selbst im günstigsten Fall, bei Vermeidung von Kursverlusten, noch einiges an Gebühren kostet, die dann die Bank kassiert.

Trotz auf den ersten Blick guter Zahlen vom deutschen Arbeitsmarkt, einem Zweijahreshöchststand des ifo-Geschäftsklimaindex und steigender Börsenkurse bleiben die Anleger nervös. Am Arbeitsmarkt bleibt Kurzarbeit verbreitet, und an der Börse bleibt die Angst vor Blasenbildung, ungesundem Optimismus und durch billiges Zentralbankgeld angefachten Strohfeuern. Die wichtige amerikanische Konjunktur ist belastet durch weiterhin hohe Arbeitslosenzahlen, Kreditklemme und Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Andererseits zwingt der zweistellige Kursanstieg an den Börsen zögerliche Anleger zum Investieren, wollen sie nicht außen vor bleiben, wodurch die Kurse noch weiter steigen.

Kommt noch ein Nachbeben?

Bei den Staatsanleihen stellt sich dagegen unter dem Eindruck niedriger Renditen bei den „sicheren“ Staaten und vor dem Eindruck des drohenden Staatsbankrotts Griechenlands und womöglich noch anderer Staaten die Frage nach dem Verhältnis zwischen Rendite und Risiko, das der Anleger einzugehen bereit ist. Griechenlands Auslandsverbindlichkeiten von 300 Milliarden US-Dollar entsprechen 115 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes, allen Bemühungen zum Trotz mit steigender Tendenz.

Diese Summe, so befürchten viele, könnten bei Zahlungsausfall der erste Dominostein in einer neuen Bankenkrise sein. Bei der Hypo Real Estate beispielsweise, so berichtet ARD.de, sind Forderungen von zehn Milliarden Euro bedroht. Ein weiteres Nachbeben der Finanzkrise droht. Sollte die Krise abgewendet werden können droht weiteres Ungemach: auch inflationssicher sind die Papiere nicht, ein unter Umständen demnächst nicht ganz unwichtiges Detail.

Denn: Je nachdem, wie schnell die Konjunktur sich erholt und die Zentralbanken vorgehen, kann es z.B. zu steigenden Inflationsraten kommen. Auch die Liquiditätspolitik der Zentralbanken fördert die Angst vor hoher Inflation und die Suche nach Alternativen. Gold ist zwar für solche Fälle beliebt, aber schon sehr teuer. Das Investment in Immobilien ist da relativ inflationsbeständig, aber, weil die Immobilienpreise und Mieten in der Vergangenheit langsamer gewachsen sind als die Inflation, keine hundertprozentige Lösung. Auch die Renovierungs- und Instandhaltungskosten wachsen mit der Inflation. Eine hundertprozentige Lösung gibt es nicht, da hilft nur diversifizieren und natürlich ständig weiter informieren.

Redaktion (03.05.2010)

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