Tagesgeldzinsen bald auf Talfahrt?
Relativ überraschend haben die Europäische Zentralbank (EBZ), die US-Notenbank (Fed) und die Bank of England zu Anfang des Monats ihre Leitzinsen um je 0,5% gesenkt.
Vor allem die Fed schließt dabei weitere Zinssenkungen in der Zukunft nicht aus. Schweden, Kanada und die Schweiz schlossen sich dieser Entscheidung an und senkten ebenfalls ihre Leitzinsen.
Die Hoffnung hinter dieser Entscheidung ist, Investitionsanreize für Unternehmen zu schaffen und Preisstabilität zu gewährleisten.
Niedriger Leitzins drückt Tagesgeldzinsen
Tagesgeldzinsen richten sich nach dem aktuellen Leitzins der nationalen Zentralbanken, denn die Banken refinanzieren sich über die zuständige Zentralbank, z.B. die EBZ. Deshalb liegen die Zinsen in der Regel unter dem Leitzinssatz. Höhere Tagesgeldzinsen sind also ein Produkt des Wettbewerbs um potentielle Kunden. Sinkt jedoch der Leitzins, ist der Spielraum der Bank geringer, lukrative Zinsangebote für Kunden anzubieten. Die Folge ist u.a. das Sinken von Tagesgeldzinsen.
Kann der Kunde gegensteuern?
Da die Banken sich zwar an den Zentralbanken orientieren, aber nicht unmittelbar ihre Angebote an die veränderten Gegebenheiten anpassen, kann der Anleger noch von den hohen Tagesgeldzinsen profitieren.
Wer jetzt zu alten Bedingungen abschließt, bekommt noch ein Tagesgeldkonto mit hohen Zinsen. Denn die Banken arbeiten bei Tagesgeldkonten mit Zinsgarantien für einen bestimmten Zeitabschnitt.
RN (21.11.08)