Schon bald könnte es mit der Inflation wieder bergab gehen. Die hochkarätigen Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft, die die FTD monatlich für ihren Wirtschaftsrat befragt, sind sich sehr sicher: 80 Prozent von ihnen rechnen damit, dass die Rohstoffpreise, die derzeit eine der Haupttriebfedern der relativ hohen Inflationsraten von fast zweieinhalb Prozent waren, sich nun stabilisieren dürften. Das statistische Bundesamt hatte bereits eine erste leichte Abschwächung der die Realrenditen auf Tagesgeld- und Festgeldguthaben verringernden Inflation festgestellt, von 2,4 Prozent im April auf 2,3 Prozent im Mai.
Voraussetzungen für Inflation schwächen sich ab
Ein Teil des bisherigen Anstiegs der Rohstoffpreise sei auch lediglich auf Spekulation zurückzuführen gewesen und werde sich zumindest dieses Jahr nicht wiederholen, schätzt der Ex-Wirtschaftsweise und Berater Bert Rürup in der FTD die Lage ein. Die meisten vertretenen Experten rechnen angesichts restriktiver werdender Geldpolitik in Europa und den USA auch mit einer Verlangsamung des wirtschaftlichen Wachstumstempos, die sich ebenfalls dämpfend auf die Preise auswirken werde. Für den Juli wird außerdem eine Leitzinserhöhung durch die Europäische Zentralbank EZB erwartet, die von den Tagesgeld- und Festgeldanbietern ebenfalls an die Kunden weitergegeben werden dürfte.
Weiter verbraucherfreundliche Tages- und Festgeldmärkte
Seit Anfang des Jahres ist das Zinsniveau bei diesen Produkten bereits um 20 bis 25 Prozent gestiegen. Die leichte Vergleichbarkeit der Konditionen führt zu einem starken Konkurrenzdruck zwischen den Anbietern, der den Kunden zugute kommt. Der Zinssatz, die Dauer, auf die der Zinssatz garantiert ist, und die Art und Höhe der Einlagensicherung sind die wichtigsten Kenngrößen. Einige Anbieter zahlen ihre guten Zinsen nur an Neukunden, oder nur bis zu einer bestimmten Anlagesumme, aber auch solche Details sind leicht zu überblicken. Drei Nettomonatsgehälter, so die Faustregel, sollte man für Notfälle auf einem Tagesgeldkonto bereithalten. Größere Beträge sollte man angesichts der steigenden Zinstendenz und absehbaren Leitzinserhöhung derzeit wohl nicht komplett auf längere Zeit festlegen, sondern lieber zum größten Teil flexibel parken und mit dem Abschluss noch abwarten.
Redaktion (14.06.2011)