Baufinanzierung 3. Teil: Budget – Eingenkapital und Kredit
Finanzielle Möglichkeiten sicherstellen
Die Finanzierung der Immobilie kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. In den allermeisten Fällen wird ein Teil des Kaufpreises als Kredit aufgenommen werden müssen. Wie groß dieser Anteil sein muss hängt davon ab, wie viel Kapital bereits vorhanden ist, wie groß er maximal sein darf hängt von den eigenen Einnahmen und Ausgaben ab.
Nebenkosten einkalkulieren
Durch seine finanzielle Bestandsaufnahme weiß der Bauherr, wie viel Eigenkapital zur Verfügung steht und wie viel Geld er monatlich für Zinsen und Tilgung aufbringen kann und damit die tragbare Kreditgröße. Ein hoher Eigenkapitalanteil ist von Vorteil, da die Zinsbelastung dadurch geringer ausfällt. Eigenkapital plus tragbare Kreditsumme ergibt die Summe, die für die Immobilie zur Verfügung steht. Mit diesem Betrag müssen nicht nur die reinen Kauf- oder Baukosten bestritten werden, sondern auch Nebenkosten wie Notarskosten, Grundbuchgebühren, Grunderwerbssteuer und Maklerprovisionen.
- Notarskosten
- Grundbuchgebühren
- Grunderwerbssteuer
- Maklerprovisionen
Auch beim Bau selbst fallen zusätzliche Kosten an, die leicht vergessen werden, etwa für die Erschließung und Außenanlagen sowie die Baugenehmigung und -abnahme. Diese Zusatzkosten können schnell 20% der Gesamtsumme erreichen.
Forderungen des Kreditgebers prüfen
Bei der Auswahl des Kreditgebers ist ebenfalls Vorsicht geboten. Die Anbieter sind zwar verpflichtet, einen gesetzlich normierten sogenannten Effektivzins für die angebotenen Darlehen zu nennen, der Kunde sollte sich durch diese Regelung aber nicht in Sicherheit wiegen lassen: viele Zusatzkosten wie Bereitstellungszinsen, Kontoführungsgebühren und Teilauszahlungszuschläge sind im Effektivzins nicht enthalten. Diese versteckten Kosten können beträchtliche Summen ausmachen. Auch auf andere Stolpersteine gilt es zu achten: sind z.B. Sondertilgungen gebührenfrei möglich? Ist ein flexibler oder fester Zinssatz günstiger? Wie sieht es nach Ende der Zinsbindung mit der Anschlussfinanzierung aus?
Beratung, Eigenleistung und Unterstützung
Bei einer komplexen und wichtigen Entscheidung wie der für den richtigen Kredit lohnt es sich für Bauherren, die nicht bereits über Fachkenntnisse verfügen, bei der Entscheidung für einen Kredit lieber das Beratungsangebot einer Filialbank in Anspruch zu nehmen, als sich für das scheinbar günstigere Angebot eines Discounters zu entscheiden.
Wenn die Summe für ein Objekt in geeigneter Größe und der gewünschten Ausführung noch nicht ausreicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit sind Eigenleistungen am Bau. Auch handwerklich weniger Begabte können beispielsweise Malerarbeiten oder Arbeiten an den Außenanlagen selbst durchführen. Wenn der Hausbau nicht eilt, kann auch erst Kapital gebildet werden. Hier können staatlich geförderte Anlagen wie Bausparverträge oder Lebensversicherungen die Antwort sein. Auch die Angebote der KfW sollten unter die Lupe genommen werden. Die staatliche Bank unterstützt z.B. Renovierungen oder ökologisches Bauen mit Förderprogrammen, die bares Geld ausmachen können, und zwar nicht nur bei der Finanzierung, sondern auch später in gesparten Energiekosten.
Baufinanzierung 1. Teil: Am Anfang steht die Bestandsaufnahme
Baufinanzierung 2. Teil: Absicherung von Eventualitäten