Baufinanzierung 1. Teil: Am Anfang steht die Bestandsaufnahme
Damit die Baufinanzierung nicht zur Zerreißprobe wird
Ein Hausbau stellt, selbst wenn alles glatt geht, eine nervliche Belastungsprobe dar. Kommt noch eine schlechte Planung hinzu, kann der Stresslevel in ungeahnte Höhen schnellen. Der künftige Hausbesitzer sollte daher zuallererst eine sorgfältige Bestandsaufnahme seiner momentanen und, soweit möglich, seiner zukünftigen Lebenssituation vornehmen.
- Ist der aktuelle Arbeitsplatz zumindest vorerst sicher, und wie sieht es mit der Zufriedenheit und den Perspektiven aus?
- Kann man sich vorstellen, sich auch an die Region zu binden, oder möchte man z.B. mittelfristig lieber zurück in seine Geburtsstadt ziehen?
- Wie ist die Familiensituation?
Wie gestaltet sich der finanzielle Spielraum?
Eine Immobilie stellt eine beträchtliche Investition von Zeit und Geld dar, die kurzfristig möglicherweise nur mit Verlust wieder liquidiert werden kann. Die Pläne einer Baufinanzierung sollten daher auch für die angestrebte Familienplanung Raum bieten. Als nächstes sollte man eine ehrliche Einschätzung der eigenen finanziellen Möglichkeiten vornehmen.
- Welche Ausgaben – Lebenshaltungskosten, Reparaturen usw. – stehen den sicheren Einnahmen gegenüber? Unregelmäßige Einnahmen wie Boni sollten lieber nicht fest eingeplant werden.
- Wie sieht die Kapitalsituation aus – ist schon Kapital vorhanden?
- Wie ist die Schuldensituation?
- Wie viel Geld steht damit monatlich für das Projekt zur Verfügung?
Minimale Zinsunterschiede im Baufinanzierungskredit summieren sich!
Für unvorhergesehene Ausgaben sollte auf jeden Fall eine Reserve eingeplant sein. Weiterhin sollte überschlagen werden, wie sich die Situation voraussichtlich entwickeln wird. Sind zusätzliche Kostenfaktoren, etwa ein weiteres Kind, Pflegebedürftigkeit z.B. der Eltern oder ähnliches absehbar?
Mit diesen Informationen kann nun ermittelt werden, welche Belastung an Zinsen und Tilgung sicher getragen werden kann. Es ist unerlässlich, mehrere Baufinanzierungsangebote einzuholen und zu vergleichen. Zehntelprozente beim Zins summieren sich über die Laufzeit der Finanzierung auf beträchtliche Summen!
Auch hier lohnt es sich, konservativ zu rechnen. Vergessen Sie neben den eigentlichen Baukosten auch die Maklergebühren, Umzugskosten, Grunderwerbssteuer etc. nicht. Planen sie eine Reserve ein, anstatt das Budget auf Kante zu nähen – unvorhergesehene Kosten und Verzögerungen entstehen immer. Sind die zur Verfügung stehenden Mittel zunächst nicht ausreichend und ist Zeit vorhanden, sollte erst einmal Kapital aufgebaut werden. Als Faustregel sollte ein Eigenkapitaleinsatz von 25% angestrebt werden. Ein höherer Eigenkapitalanteil bedeutet eine geringere Belastung durch Zinsen und damit gespartes Geld!
Baufinanzierung 2. Teil: Absicherung von Eventualitäten
Baufinanzierung 3. Teil: Budget – Eigenkapital und Kredit