Die guten Neuigkeiten aus der Wirtschaft häufen sich derzeit: Bereits im zweiten Quartal und damit schneller als erwartet, hat sich neben der deutschen Wirtschaft auch die Weltwirtschaft leicht erholt. Der Ausblick zumindest für die nächsten Monate scheint positiv.
Die Bundesregierung und die Experten der Banken und Wirtschaftsforschungs-institute sind sich ausnahmsweise einig: Die deutsche Volkswirtschaft hat ihren Absturz im zweiten Quartal 2009 nicht fortgesetzt. Es sei sogar ein leichter Anstieg des Bruttoinlandsproduktes zu verzeichnen gewesen, so eine interne Schätzung der Bundesregierung. Auch wenn offizielle Daten erst diesen August veröffentlicht werden, stimmen andere Experten in die positive Grundstimmung ein und gehen immerhin von einem Gleichbleiben der Wirtschaftsleistung aus. Es handelt sich also nicht um reinen Wahlkampf-Zweckoptimismus.
Schnellere Erholung als erwartet
Das Ende des Rückgangs der Wirtschaftsleistung ist sogar einige Wochen früher eingetreten, als die Experten bisher vermutet hatten. Die meisten waren davon ausgegangen, dass es erst im dritten Jahresviertel für eine „schwarze Null“ reichen würde. Aber die Entwicklung hat die Erwartungen übertroffen: Auftragseingänge und Industrieoutput nehmen etwa seit Mai wieder unverhofft stark zu, und auch der Handel gewinnt wieder an Fahrt. Der freie Fall der Weltwirtschaft scheint damit vorerst überwunden.
Noch letzten Monat hatte das IfW in Kiel für das zweite Quartal einen BIP-Einbuch von 0,7 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres vorausgesagt, was einen Jahresrückgang von um die drei Prozent bedeutet hätte. Unter dem Eindruck der neuen Zahlen revidierten die Kieler diese Vorhersage und halten eine „schwarze Null“ nun ausdrücklich für gut denkbar. Da nur von einer Rezession gesprochen wird, wenn die Wirtschaftsleistung in zwei Quartalen in Folge geschrumpft ist, wäre die Rezession damit beendet.
Ist die Krise ausgestanden?
Im Mai war immerhin ein Auftragszuwachs von 4,4 Prozent gegenüber dem April zu verzeichnen gewesen, ein Zuwachs, wie es ihn zuletzt 2007 gegeben hatte. Dies war allerdings eine Erholung von niedrigem Niveau aus: in den Quartalen 4/2008 und 1/2009 war es noch zu einem in der Geschichte der Bundesrepublik beispiellosen Produktionsrückgang gekommen.
Mit Sorge blicken die Experten jetzt vor allem auf die Entwicklung der Arbeitslosenzahl diesen Winter. Bei stark steigender Arbeitslosigkeit würde die daraus folgende Eintrübung der Konsumstimmung die Binnennachfrage unter Druck setzen.
Redaktion (23.07.2009)