Besonders Öl und Lebensmittel drückten die gemessene Inflationsrate nach unten. Rechnet man Erdöl heraus, ergibt sich eine Teuerungsrate von 1,5 %, mit steigender Tendenz. Für die Volkswirtschaft als Ganzes ist das gut, da eine Deflation, d.h. ein Zustand dauerhaft sinkende Preise, den Konsum und damit das Wirtschaftswachstum drückt. Dies führte beispielsweise in Japan während der 90er Jahre zu Nullwachstum.
Diese Gefahr scheint für Deutschland nicht gegeben, im Gegenteil. Reihenweise erhöhten Banken und Wirtschaftsforscher ihre Wachstumsvorhersagen für 2009 und 2010. Die Deutsche Bank verbesserte ihre Prognose für 2009 um 0,8 Punkte auf -5,2%. Für 2010 wurde die Prognose sogar um einen Prozentpunkt auf 1,4% angehoben. Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) verbesserte seine Prognose.
Andreas Scheuerle von der Dekabank erwartet, dass sich die Lageverbesserung auch auf den Arbeitsmarkt auswirken dürfte und die Arbeitslosenzahlen sich im Herbst weniger dramatisch entwickeln werden als ursprünglich befürchtet. Auch der Wirtschaftswissenschaftler Volker Treier von der DIHK wurde von der „Berliner Zeitung“ vom Donnerstag dahingehend zitiert, dass die Wirtschaft sich auf dem Weg zurück zur Normalität befinde.
Für Tagesgeldbesitzer bleibt als Fazit die erfreuliche Nachricht, dass auch im August der gesamte Zins netto als Wertzuwachs eingestrichen werden konnte und nicht durch die Inflation teilweise wieder aufgefressen wurde. Für die Zukunft bleibt jetzt abzuwarten, ab welchem Inflationswert die EZB den Leitzins wieder anhebt, was sich dann auch in wieder steigenden Tagesgeldzinsen äußern dürfte. Als Richtwert strebt die EZB eigentlich eine Geldentwertung von um zwei Prozent an.
Redaktion (31.08.2009)