Nominalzinsen und Realzinsen – was ist das?
Viele Sparer fühlen sich verwirrt, wenn sie in verschiedenen Medien die Worte Nominalverzinsung und Realverzinsung lesen oder hören. Vor allem der teilweise hohe Unterschied bei den beiden genannten Zinsen verunsichert gerade Kleinanleger sehr. Doch die Erklärung beider Verzinsungen und ihr Unterschied ist ganz einfach – und wenn man es einmal weiß, dann vergisst man es meist auch nicht mehr.
Nominalverzinsung beim Tagesgeld
Unter den Nominalzinsen versteht man die Zinsen, welche die Bank für eine Anlageart – wie beispielsweise das Tagesgeld – bezahlt. Dies ist eine reine Zahl, nicht berücksichtigt ist hierbei die Abgeltungssteuer, und auch nicht berücksichtigt sind die Preissteigerungen, welche die Zinsen zusätzlich schwächen.
Reale Zinsen beim Tagesgeld
Die reale Verzinsung und die nominale Verzinsung beim Tagesgeld unterscheiden sich sehr voneinander. Während die Nominalverzinsung die Zinsen sind, welche die Bank als „Hausnummer“ für die Verzinsung angibt, sieht es mit den realen, das heißt, mit den tatsächlichen Zinsen ganz anders aus. Für die Realverzinsung wird der nominale Zinssatz genommen und es werden davon die zu zahlende Abgeltungssteuer und die aktuelle Inflationsrate hergenommen. Monat für Monat kann der Sparer so sehen, wie viel er unter dem Strich wirklich an Zinsen bekommt.
Negative Realzinsen
Liegt der reale Zinssatz beim Tagesgeld unter der Nominalverzinsung, kommt es zu einer Negativverzinsung. Das heißt auf gut Deutsch: das Sparen lohnt sich dann nicht mehr, die Bank bekommt stattdessen die Ersparnisse, der Sparer selbst verliert damit jedoch Monat für Monat Geld.
Freistellungsauftrag stellen und Realverzinsung erhöhen!
Um die reale Verzinsung zu erhöhen, gilt es, einen Freistellungsauftrag für das Tagesgeldkonto zu stellen. Damit wird bei den Zinsen der staatlich vorgegebene Freibetrag für Kapitalerträge in Höhe von 801 Euro für Alleinstehende und 1.602 für Verheiratete genutzt – und der Abstand zwischen der Nominalverzinsung und der Realverzinsung nimmt deutlich ab. Was bedeutet: der Sparer bekommt tatsächlich höhere Zinsen für sein Geld. Freistellungsaufträge sind ganz einfach bei der Kontoführenden Bank zu stellen, in den meisten Fällen werden diese bei den Unterlagen für die Eröffnung des Tagesgeldkontos bereits mitgeschickt.
Kleines Aber: nicht nur die Zinsen sind entscheidend!
Beim Sparen auf einem Tagesgeldkonto spielen zwei weitere Punkte eine wichtige Rolle:
- Die Sicherheit
- Prämien der Banken für Neukunden und / oder Kontoneueröffnungen
Ist die Sicherheit beim Tagesgeld zu niedrig angesetzt, oder beispielsweise durch die Anlage bei einer Bank außerhalb Europas und ohne Mitgliedschaft im Einlagensicherungsfonds des deutschen Bankenverbandes, so gut wie gar nicht vorhanden – bringen die ganzen schönen Zinsen nichts. Denn: das Risiko für die Einlagen ist dann höher, als es die höheren Zinsen, die es bei solchen Banken dann meist auch gibt, rechtfertigen würden.
Neben Zinsen gibt es beim Tagesgeld auch immer wieder Prämienangebote von verschiedenen Banken. Diese finden Sie in unserem Vergleich. Dasselbe gilt fürs Festgeld.