Während der durchschnittliche Zinssatz aufs Tagesgeld weiter bei knapp über einem Prozent verharrt – die Frankfurter Allgemeine hat den niedrigsten Zinssatz aufs Tagesgeld bei schmerzhaften 0,2 Prozent ausgemacht -, setzen sich die Spitzenreiter unter den Anbietern von diesem Satz weit ab und bieten teils mehr als das Doppelte. Raum für wirklich große Zinssprünge haben die Banken aber immer noch nicht, die Spitzenreiter sind bei der Verzinsung nur wenige Hundertstel Prozent voneinander entfernt. Nachdem auch das Fehlen von Kontoführungsgebühren bei einem guten Tagesgeldkonto inzwischen zum Standard gehört, müssen die Kunden bei der Auswahl „ihres“ Anbieters nun das Augenmerk auf andere Merkmale der Konten konzentrieren.
Natürlich sollte das Angebot verfügbar sein. Dies gilt nicht mehr für die Noa Bank, ein altes Mitglied der Spitzengruppe, das nun vor der Schließung durch die BaFin steht, und die GE Money Bank, die mit allzu hohem Kundeninteresse zu kämpfen hat bei der Neukunden immer noch beträchtliche Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Aber es gibt Alternativen.
Geldgeschenke und Zinsgarantien
Die Bank of Scotland bietet beispielsweise Neukunden einen Bonus von 30 Euro bei der Kontoeröffnung, was, je nach Anlagesumme und geplantem Anlagezeitraum den ohnehin guten Zins von 2,2 Prozent noch etwas besser aussehen lässt. Auch erfreulich: erst ab der stolzen Summe von 500.000 Euro verändert sich der Zins. Wermutstropfen: der Zins ist nicht garantiert, kann sich also täglich ändern. Je nachdem, ob man eher mit steigenden oder fallenden Zinsen rechnet, ist das ein Minuspunkt oder nicht.
Andere Banken garantieren dagegen ihre Zinsen für längere Zeit, was bei Tagesgeldkonten immer ein netter Bonus ist. So weiß man für eine Weile, wo man beim Zins steht, und das ohne die Tagesgeld-Flexibilität aufzugeben. Diese Garantie geben neuen Kunden derzeit die DAB Bank, die ING-DiBa und die Volkswagen Bank auf ihre Tagesgeldangebote.
Während die DAB Bank ihren Zins von 2,1 Prozent immerhin bis Ende Juni 2011 garantiert, allerdings nur bis zu einer Einlagenhöhe von 10.000 Euro, garantiert die ING-DiBa einen Zins von 1,9 Prozent für ein halbes Jahr ab der Eröffnung des Kontos, allerdings ohne eine Obergrenze beim Anlagebetrag festzulegen, und ist damit auch für höhere Summen interessant.
Girokonto, Kreditkarte: Tagesgeld als Beilage
Das Angebot der Volkswagen Bank bietet eine Zinsgarantie von 2,0 Prozent bis Ende November auf Anlagebeträge von bis zu 20.000 Euro. Für noch höhere Beträge, nämlich bis zu 100.000 Euro, bietet die 1822direkt ihren Neukunden 1,8 Prozent und garantiert diesen Satz bis Mitte März 2011.
Und dann gibt es noch Angebote, die aus dem Schema des klassischen „reinen“ Tagesgeldkontos herausfallen, wie etwa das Angebot der Ikano Bank, die ihren Kunden für Guthaben auf dem Kreditkartenkonto 2,22 Prozent bezahlt, und die Postbank, die ein kombiniertes Tagesgeld- und Girokonto anbietet, auf dem für Guthaben bis 25.000 Euro für das nächste halbe Jahr garantierte 2,2 Prozent zu haben sind. Aber nur, wenn das Konto auch regelmäßige Zahlungseingänge aufweist, sonst werden monatliche Gebühren fällig. Der Tagesgeldmarkt hält damit derzeit für so ziemlich jeden Bedarf ein passendes Angebot bereit.
Redaktion (24.08.2010)