Anleger sollten Vorsicht nicht falsch verstehen. Auch wer voll auf Sicherheit setzt, kann Risiken eingehen. Wer aus Angst vor Inflation auf Gold als Hauptbestandteil seiner Anlage setzt oder sein gesamtes Erspartes in die eigenen vier Wände investiert, der steht nicht notwendigerweise sicher da, sondern sitzt auf einem Klumpenrisiko. Bei fallenden Preisen kann man dann schnell im Regen stehen, vor allem wenn man die Kosten des Erwerbs auch noch wieder zurückverdienen muss. Ausgabeaufschläge, Transport- und Lagerkosten bei Gold, Anschaffungskosten bei Immobilien und vielen Fonds müssen mit berücksichtigt werden.
Wenn man mit seiner Einschätzung der zukünftigen Entwicklung richtig liegt, kann man natürlich große Gewinne einstreichen, indem man alles auf das richtige Pferd setzt. Aber Prognosen in der Finanzbranche sind notorisch schwierig, vor allem, wenn sie, wie das Sprichwort will, die Zukunft betreffen. Selbst der Stand einer schlichten Kennziffer wie dem deutschen Aktienindex DAX ist selbst von den besten Experten regelmäßig nicht zuverlässig auf Jahresfrist vorherzusagen. Die Prognosen von Ende 2010 für den Stand des DAX zum Jahresende 2011 liegen um bis zu 50 Prozent auseinander.
Prognosen: Schwierig, wenn es um die Zukunft geht
Zu viele Ereignisse geschehen, an die niemand gedacht hätte, und selbst wenn jemandem sicher eine zuverlässige Prognose gelänge, würde sie sofort wieder verfälscht durch Anleger, die versuchen, aus dieser vorhergesagten Entwicklung Kapital zu schlagen. Scheinbare Prognoseerfolge können auch schlicht Zufälle sein. Hinzu kommt die Psychologie – Euphorie und Panik führen regelmäßig zu überzogenen Reaktionen auf neue Nachrichten aus der Wirtschaft.
Auch durch den Staat gegen Verlust garantierte, also sehr sichere, Anlagen wie Sparkonten, Tagesgeld und Festgeld haben gewissermaßen „Kursrisiken“. Hier sind es vor allem Leitzins und Inflationsrate, die nicht unter der Kontrolle der Anleger stehen und die Rendite senken können. Auch diese bei den Deutschen sehr beliebten Anlagen sollten also nicht als alleinige Anlage gewählt werden.
Die richtige Mischung für den entspannten Ruhestand
Eine gesunde Mischung von Anlagen – Fonds, Edelmetall, Tages- und Festgeld und so weiter – kombiniert Sicherheit für die Ersparnisse bei guter Rendite und sorgt dafür, dass im für die Aufrechterhaltung des gewohnten Lebensstandards in der Rente genug Geld vorhanden ist. So wird man bei allen unvermeidlich eintretenden Widrigkeiten – Kursschwankungen am Aktienmarkt, Inflation, Preisschwankungen bei Edelmetallen – nicht allzu hart getroffen.
Zuletzt ist die regelmäßige Nutzung von Informationsangeboten im Internet unerlässlich. Der Wettbewerb unter den Banken um die Gelder der Anleger ist hart und zwingt die Institute, regelmäßig Produkte mit verbesserten Konditionen herauszubringen. Die Spanne zwischen einem guten und einem schlechten Angebot – etwa bei Fonds- und Kontoverwaltungsgebühren, Tagesgeld- und Darlehenszinsen – ist teils enorm. Die Differenz kann der Sparer einstreichen, und es kostet ihn nur ein paar Minuten Recherche.
Redaktion (20.06.2011)