Wer einen guten Fonds in sein Portfolio nimmt, kann sich über satte Vermögenszuwächse freuen, wer einen schlechten erwischt, muss sich nicht nur über niedrige Rendite ärgern, sondern zahlt durch Ausgabeaufschlag und Managementgebühren womöglich Jahr für Jahr drauf oder muss am Ende wegen niedriger Kurse mit Verlust verkaufen. Nach wie vor sind Zinsanlagen wie Sparbücher, Tagesgeld und Festgeld die beliebtesten Anlagen der Deutschen. Seit dem Höhepunkt der deutschen Aktienbegeisterung um die Jahrtausendwende ist der Anteil zwar wieder zurückgegangen, trotzdem halten Millionen Deutsche Aktien und Fondsanteile.
Fonds haben dabei gegenüber Einzelaktien je nach Konstruktion den Vorteil einer Streuung des Risikos. Nicht nur mehrere Aktien, sondern auch Anleihen, Rohstoffe und vieles mehr können im Fonds stecken, für Privatanleger mit vergleichsweise niedrigen Anlagesummen eine unmöglich zu erreichende Streuung. Aktiv gemanagte Fonds sollen außerdem ermöglichen, auch zu gewinnen, wenn es mit dem Markt abwärts geht, oder zumindest nicht allzu hoch zu verlieren, indem der Fondsmanager die Anlagen nach Bedarf umschichtet, von sinkenden Schiffen abspringt und neue, vielversprechende Anlagen hinzukauft.
Der Fluch des Erfolgs
In der Praxis gelingt das nicht immer dauerhaft, die Mehrheit der aktiv gemanagten Fonds bleibt hinter den Vergleichsaktienindizes zurück. Die Märkte lassen sich nun mal schwer vorhersagen. Auch der Tip vom Freund oder vom Bank- oder Honorarberater wird oft genug falsch liegen, auch ein Fondsmanager, der in der Vergangenheit über Jahre richtig lag, kann sich verkalkulieren. Hinzu kommt der Fluch des Erfolges: Schafft es ein Fonds an die Spitze eines Rankings, wird er mit neuen Anlegergeldern überhäuft, für die neue Anlagen gefunden werden müssen. Gerade Fonds, die sich auf Nischen spezialisiert haben, haben oft Probleme, die neuen Gelder ebenso gewinnbringend unterzubringen wie die alten. Auch kann der Fonds nicht mehr so schnell reagieren, größere Positionen sind viel schwieriger zu verkaufen als kleinere.
Überdies besteht das Risiko, dass sich personelle Änderungen in einem zuvor erfolgreichen Management ergeben, indem die erfolgreichen Manager abgeworben werden und die neuen Leute nicht denselben Erfolg haben wie ihre Vorgänger. Trotz allem: bessere und aktuellere Informationen als der Privatanleger selbst wird der Manager meist haben.
Sind Fonds etwas für mich?
Wenn man bereit ist, für höhere Rendite auch Risiken in Kauf zu nehmen, und nicht komplett auf Produkte wie Tagesgeld und Festgeld setzen möchte, ist ein gut bewerteter Fonds für den Durchschnittsanleger jedenfalls eine sicherere Wahl als in Eigenregie Zertifikate, Gold, Aktien oder Immobilien zu erwerben und womöglich fatal danebenzugreifen. Trotzdem ist die Fondsauswahl eine kleine Wissenschaft für sich, und auf keinen Fall sollte der Anleger aus Bequemlichkeit einfach zum erstbesten Fonds „seiner“ Bank greifen.
Achten sollte der Anleger zuletzt auf jeden Fall auch auf die Höhe der Gebühren und Ausgabeaufschläge, hier können durch Vergleich und Anbietershopping erhebliche Einsparungen erzielt werden. Auch bei den Gebühren für die Transaktionen, also Käufe und Verkäufe, die der Anbieter des Anlagekontos kassiert, kann Geld gespart werden.
Redaktion (28.06.2011)