Der Kauf von Büchern, Tickets und Unterhaltungselektronik über das Internet ist für die Deutschen schon alltäglich geworden. Immer mehr wird das Internet nun auch zum Vertriebsweg für Finanzprodukte und hat die klassische Filiale für viele Zwecke inzwischen überholt. Für viele Produkte von Versicherungen über Girokonten bis hin zur Geldanlage gibt es inzwischen Vergleichsportale, Möglichkeiten zum Onlineabschluss und Onlineanbieter, die auf das teure Filialnetz verzichten und ihre Produkte allein über das Internet an den Kunden bringen.
Die Einsparungen werden dabei an den Kunden weitergegeben und schlagen sich in günstigeren Konditionen nieder. Aber auch bei den traditionellen Anbietern gibt es oft günstigere Onlinekonditionen. Über die Vergleichsportale kann der Kunde den für ihn günstigsten Anbieter bequem und schnell auswählen und bei den vielen einfachen Standardprodukten, die jeder braucht, gutes Geld sparen. Schwarze Schafe, die mit oberflächlich betrachtet attraktiven Produkten Kunden locken, um sie dann mit versteckten Gebühren zu traktieren, wie es gelegentlich vorkommt, haben so dank des viele-Augen-Prinzips weniger Chancen.
Eine App gegen Berufsunfähigkeit?
Die technische Entwicklung bleibt dabei natürlich nicht stehen. Mehr und mehr Anwendungen für Smartphones und mobile Dienste stehen den Verbrauchern zur Verfügung, wobei die Kunden bei diesen sehr jungen Diensten öfter als bei den bewährten Kanälen noch ergonomische und sonstige Kinderkrankheiten zu bemängeln finden. Sowohl bei der Zahl der Nutzer als auch bei den Funktionalitäten ist also noch viel ungenutztes Potential, das sicherlich nicht mehr lange ungenutzt bleiben wird. Nicht nur die Altersvorsorge stellt dabei einen Anlass für den Kauf von Produkten dar. Auch für die Absicherung der eigenen Kinder sorgen die Deutschen gerne vor.
Schon im jungen Alter fangen viele Deutsche an zu sparen und sichern sich und ihre Kinder gegen die ganz normalen Lebensrisiken wie Erwerbsunfähigkeit, Unfälle und Ähnliches ab, damit im Falle eines Falles nicht die gesamte Familie schlagartig auf die knapp bemessenen staatlichen Sicherheitsnetze angewiesen ist. Dabei lohnt es sich in der Regel, auf möglichst einfache Produkte zurückzugreifen, bei denen, wie idealtypisch bei Tagesgeld und Festgeld, die wichtigen Konditionen auf einen Blick verglichen werden können. Bei komplexeren Produkten ist man oft auf das Urteil von Ratingagenturen angewiesen, die unter Umständen den Vorteil des Emittenten des Finanzprodukts, der die Gutachten zahlt, über den der Privatanleger stellen.
Bessere Beratung dank Austausch
Die immer beliebter werdenden Honorarberater können die Anfälligkeit des Kunden für solche Kungeleien verringern, sind aber teuer und lohnen sich also oft nur bei größeren Anlagen. Außerdem haben eben auch die Honorarberater unter Umständen Schwierigkeiten, zwischen guten und schlechten Informationen zu unterscheiden. Weiterbildungen und Recherche sind teuer und kosten Arbeitszeit, so dass auch Profis Wissenslücken aufweisen können. Neben dem bewährten Prinzip, unnötig komplizierte Produkte wo möglich zu meiden, sind Mundpropaganda und Erfahrungsberichte, seien sie über den Gartenzaun oder über das Internet übermittelt, ein Mittel, die guten von den weniger guten Angeboten zu scheiden.
Viele Anbieter von Finanzprodukten wollen den Kunden nun entgegenkommen. Kompetente und neutrale Beratung wird von den Kunden mehr und mehr als Voraussetzung für den Kauf eines Produkts angesehen, sei das nun in der Filiale, über den Laptop aus dem Büro heraus, oder über das Smartphone unterwegs, und spricht sich auch schnell herum.
Redaktion (22.08.2011)