Viele Versicherer beklagen bei der Absicherung fürs Alter eine Unterversorgung der Deutschen im internationalen Vergleich. Die Probleme der umlagefinanzierten Rente, mit deren Kollaps unter dem Druck der demografischen Entwicklung einige Experten rechnen, machen die private Altersvorsorge umso wichtiger, zumal dank Nachhaltigkeitsfaktor und dem sogenannten Riester-Faktor nur noch mäßige Rentenerhöhungen zu erwarten sind. Die aktuelle Erholung des Arbeitsmarktes, die eine Rekordzahl von Arbeitnehmern mit sich brachte und wohl bald eine Senkung der Rentenbeitragssätze ermöglichen wird, ändert nichts am langfristigen demografischen Trend.
Nicht einmal bestehende staatliche Förderung, vermögenswirksame Leistungen oder betriebliche Altervorsorgeangebote nutzen viele Deutschen voll aus und stehen dabei in Europa als Schlusslichter da. Dabei gibt es gerade hier von Arbeitnehmersparzulage über die Riesterförderung bis hin zur Wohnungsbauprämie ein breites Spektrum an solchen Leistungen. Auch Konsumverzicht um mehr Geld für Sparen und Vorsorge freizumachen kann, je nach finanzieller Lage, nötig werden. Je länger man wartet, desto mehr muss später monatlich angespart werden und desto größer ist folglich die Belastung.
Früher Start in die Vorsorge zahlt sich aus
Laut einer Umfrage der Deutschen Vermögensberatung DVAG gehen fast drei Viertel der Deutschen davon aus, dass sie zur Aufrechterhaltung ihres Lebensstandards im Alter über vier Fünftel ihrer aktiven Arbeitseinkünfte benötigen würden, was durch die gesetzliche Rente nicht gedeckt wird. Viele Deutsche haben Angst vor Altersarmut, in der Altersgruppe der 30- bis 39jährigen fast die Hälfte.
Zur Vermeidung bleiben zwei klare Alternativen: im Alter einschränken, oder frühzeitig vorsorgen, durch Wertpapiere, Immobilien, Versicherungen etc. Mit den geringsten Opfern ist die Altersvorsorge für jüngere Menschen zu sichern, sie bekommen durch Zinseszinseffekte trotz ihrer meist im Vergleich zu Älteren niedrigeren Gehälter mehr Rente fürs Geld. Auch Steuern können durch die Investition in die Altersvorsorge gespart werden.
Gegen Pflegebedürftigkeit absichern
Einige Sparer spekulieren zur Sicherung ihres Ruhestandes auch auf Erbschaften, können dabei aber leicht auf die Nase fallen. Denn oft brauchen die Eltern und Großeltern ihr Vermögen selbst, um die eigene Pflege im Alter zu bezahlen. Viele sind damit finanziell sogar überfordert. Wie die Rentenversicherung ächzt auch die Pflegeversicherung unter der Last der demografischen Entwicklung. Weniger Beitragszahlern stehen mehr Pflegebedürftige gegenüber. Zwischen den Leistungen der Pflegeversicherung und dem Bedarf tut sich oft eine Versorgungslücke in vierstelliger Höhe pro Monat auf, für die, wenn Rente und Vermögen des Pflegebedürftigen nicht ausreichen, am Ende die Kinder des Pflegebedürftigen geradestehen müssen. Damit ist nicht nur das erwartete Erbe weg, sondern es kommt eine zusätzliche finanzielle Belastung hinzu.
Altersvorsorge ist also nicht nur eng als ein privater Zusatz zur staatlichen Rentenversicherung zu verstehen, um einen bestimmten Lebensstandard halten zu können. Auch eine gut auf die Bedürfnisse des Anlegers und seiner Angehörigen abgestimmte private Pflegezusatzversicherung gehört also zum Inventar einer vernünftigen Altersvorsorge, damit ein sorgenfreier Ruhestand gewährleistet ist.
Redaktion (21.03.2011)