Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland schreitet fort, die Arbeitslosenzahl sinkt saisonbereinigt weiterhin, Kurzarbeit wird abgebaut und die Überstundenkonten füllen sich. Im letzten Quartal 2010 waren so viele Deutsche erwerbstätig wie noch nie zuvor, über 41 Millionen, wie das Statistische Bundesamt vermeldete.
Die Prognosen für die nähere Zukunft sind ebenfalls positiv. Der ifo-Wirtschaftsindex stieg im Januar 2011 kräftig und erreichte den höchsten Stand seit Ende 2007. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Perspektiven für das nächste halbe Jahr werden derzeit damit als stark überdurchschnittlich eingeschätzt, und das quer durch die wichtigen Wirtschaftsregionen Westeuropa, Nordamerika und Asien. Für Tagesgeldbesitzer ist von Interesse, dass der Anteil der Experten, die mit einem baldigen Anstieg der Leitzinssätze rechneten, weiter anstieg.
Gute Neuigkeiten sorgen für Stimmung
Die guten Neuigkeiten verfehlen ihre Wirkung auf die Finanzmärkte nicht. Laut einer Umfrage von BofA Merrill Lynch unter Fondsmanagern hatten zwei Drittel der Befragten Aktien in ihren Depots und setzen damit auf anhaltendes Wirtschaftswachstum, so viele wie nie zuvor in der Geschichte der seit zehn Jahren in regelmäßigen Abständen durchgeführten Umfrage. Allein seit Dezember stieg dieser Wert um 27 Prozent. Der Schwerpunkt der Anlagen verlagerte sich allerdings von den Schwellenländern auf die Industriestaaten, mit anhaltender Tendenz. Auch die Fondsmanager gingen verstärkt von steigenden Zinssätzen aus, die überwiegende Mehrheit der Befragten erwartet für dieses Jahr einen Zinsschritt.
Für Sparer bedeutet das in doppelter Hinsicht gute Neuigkeiten. Die gute Konjunktur verbessert die Arbeitsmarktchancen von Arbeitslosen und sichert die Arbeitsplätze der Beschäftigten. Auch Selbständige profitieren von besseren Umsätzen. Feierlaune kommt dabei außerhalb der Profikreise nicht auf.
Privatanleger nur vorsichtig optimistisch
Der Anleger-Stimmungsindex der Investmentbank J.P. Morgan Asset Management verzeichnete einen leichten Rückgang bei der Gruppe der Privatanleger, die über das nächste Halbjahr mit steigenden Börsenkursen rechnen, allerdings überwiegen die Optimisten die Pessimisten zahlenmäßig nach wie vor bei weitem mit 55 zu 14 Prozent. Rund 42 Prozent der befragten Anleger wollten im nächsten halben Jahr zusätzliche Investitionen tätigen, ein leichter Anstieg.
Rund ein Drittel der Deutschen besitzen laut einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Banken überhaupt ein Depot für Wertpapiere, das sind rund 27 Millionen Depots. Fast 800 Milliarden Euro hatten die Sparer in ihren Depots gebunkert. Rund die Hälfte dieser Summe war in Investmentfondsanteilen angelegt, ein weiteres Fünftel entfiel auf Aktien. Die restlichen rund 30 Prozent entfielen auf Anleihen und Schuldverschreibungen. Aktien und Investmentfonds sind auf lange Sicht renditestärker als andere Geldanlagen, unterliegen jedoch einem Kursrisiko, wohingegen andere Produkte wie Tagesgeld- und Festgeldkonten oder Lebensversicherungen bei geringerer Renditechance mehr Sicherheit bieten, weshalb für die meisten Sparer eine ausgewogene Mischung der Klassen das Richtige ist.
Redaktion (21.02.2011)