Tagesgeld Testsieger im Januar 2015

Tagesgeld ab dem 1. Euro
© duncan1890 – iStock

Das Zinsniveau in Sachen Tagesgeld- und Festgeldkonten ist zu Beginn des neuen Jahres weiter alles andere als berauschend. Dennoch gibt es gerade im Bereich der Tagesgelder einige Anbieter, die immer noch Spitze sind und die bundesdeutschen Sparer mit vergleichsweise attraktiven Zinsen erfreuen. Dabei zeigen sich bei Ansicht der aktuellen Tagesgeldzinsen gleich mehrere wichtige Punkte auf:

Die eine Bank bietet nach wie vor eine sehr lange Zinsgarantie.

Eine andere bietet eine hohe Verzinsung nicht nur für Neukunden, sondern auch für Bestandskunden an und eine Bank punktet nach wie vor mit einer sehr hohen Sicherheit der Einlagen.

Zinsgarantie von einem ganzen Jahr!

Nach wie vor attraktiv ist das Tagesgeld der Consorsbank, der ehemaligen Cortal Consors. Auch unter dem neuen Namen wurde die sehr guten Konditionen in Sachen Zinsgarantie von der BNP-Paribas-Tochter beibehalten.

Bei der Consorsbank gibt es eine Garantieverzinsung von 12 Monaten für Neukunden, die ab Kontoeröffnung läuft. Aktuell gilt beim Consorsbank Tagesgeld ein Zinssatz von 1,20 Prozent p.a. Für den Januar 2015 ist dieses Tagesgeldkonto damit zugleich die Empfehlung unserer Redaktion. Der genannte Zinssatz, für den die Zinsgarantie von einem Jahr angelegt ist, gilt für Anlagebeträge von bis zu 50.000 Euro.

Hoher Zinssatz auch für Bestandskunden!

Die höchsten Zinsen für ein Tagesgeldkonto gibt es im Januar dieses Jahres bei der Sberbank. Mit 1,30 Prozent p.a. erfreut die österreichische Bank 2015 weiterhin die deutschen Sparer. Das Beste dabei: Der Zinssatz für das Sberbank Tagesgeld gilt nicht nur für Neukunden, sondern zugleich für Bestandskunden.

Zudem bietet die Sberbank die Möglichkeit, einen Anlagebetrag von bis zu 10 Millionen Euro (!) zu diesem Tagesgeldzins anzulegen. Dies ist die aktuell die mit Abstand höchste Anlagesumme zu einer solch attraktiven Verzinsung. Abgesichert sind dabei über die österreichische Banken & Bankiers GmbH Anlagebeträge von bis zu 100.000 Euro, gemäß der EU-weit geltenden Richtlinie für Spareinlagen bei Banken innerhalb der Europäischen Union.

Garantiert hohe Sicherheit!

Das Tagesgeldkonto mit der höchsten Sicherheit ist auch im Januar 2015 nach wie vor das 1822direkt Tagesgeld. Die Direktbank bietet zwar nur einen Zinssatz von 1,10 Prozent p.a. für Anlagebeträge von bis zu 50.000 Euro, aktuell garantiert bis zum 2. April 2015, dafür sind Einlagen bei der 1822direkt in jeglicher Höhe abgesichert. Das heißt: Egal, wie viel Geld bei der Direktbank-Tochter der Frankfurter Sparkasse anlegt wird, der Anlagebetrag ist über den Sparkassen-Haftungsverbund zu 100 Prozent abgesichert.

Damit dürfte die 1822direkt weiterhin vor allem die Sparer in Deutschland überzeugen, die ihr Geld lieber bei einer deutschen Bank anlegen und zugleich von einer hohen Sicherheit ihrer Ersparnisse profitieren wollen.

Entwicklung Einlagensicherung Privatbanken
Statista

Wirklich hohe Zinsen nur bei Depotwechsel!

Auf normale Tagesgeldkonten gibt es derzeit einen Zinssatz von maximal 1,30 Prozent p.a. Anleger, die hingegen einen Depotwechsel vornehmen, bekommen bei einigen Banken deutlich höhere Zinsen für ihr Tagesgeld.

Bei der Consorsbank werden für einen Wechsel des Depots derzeit bis zu 3,00 Prozent p.a. gewährt für das Tagesgeld. Bei der DAB Bank  sind es sogar bis zu 3,50 Prozent p.a. Sparer, die wirklich gute Zinsen für täglich fällige Einlagen erhalten wollen, können dadurch mit einem Depotwechsel zu einer der genannten Banken von deutlich höheren Tagesgeldzinsen profitieren.

Wie werden sich die Tagesgeldzinsen 2015 entwickeln?

Die Zinsen für Tagesgeldkonten sind im vergangenen Jahr weiter gesunken. Im Durchschnitt lagen die Tagesgeldzinsen im Neugeschäft für private Haushalte im Oktober 2014 auf nur noch 0,27 Prozent p.a., nach 0,29 Prozent p.a. im September, wie die Berechnungen der Bundesbank ergaben.

Damit haben die Zinsen für täglich fällige Einlagen weiter verloren. Ein Ende des Trends ist für das neue Jahr nicht erkennbar. Immer mehr Banken und Sparkassen werden sich mit ihrem Tagesgeld auf das Minizins-Niveau begeben. Einige davon werden sogar sicherlich Strafzinsen für die Einlagen von Privatkunden berechnen.

Eine tatsächliche Prognose zur Zinsentwicklung bei Tagesgeldkonten abzugeben, ist jedoch weiter schwierig. Die Anbieter von Tagesgeldkonten in Deutschland gehen in der Zeit des niedrigen Leitzinses sehr unterschiedliche Wege. Einige Spitzenanbieter, wie die oben genannten Geldinstitute

  • die Consorsbank,
  • die Sberbank und
  • die 1822direkt sowie einige weitere,

bieten nach wie vor vergleichsweise attraktive Zinsen für ihre Tagesgeldkonten an. Andere hingegen sind schon vor geraumer Zeit in den Niederungen nahe der null Prozent ankommen. Bei letzteren ist davon auszugehen, dass sie auch nicht den Schritt hin zu einer negativen Nominalverzinsung für ihre Tagesgelder scheuen.

Tagesgeldzinsen minus Inflationsrate bis 2014
Statista

Strafzinsen für Privatkunden werden zum Alltag werden

Negative Zinsen für täglich fällige Einlagen: Unternehmen und Großanleger haben dies schon im vergangenen Jahr zu spüren bekommen in Deutschland. Für 2015 ist, wenn sich die Zinsen für Tagesgelder weiter so entwickeln, zu erwarten, dass immer mehr Sparer eine negative Nominalverzinsung für ihre Tagesgeldkonten werden hinnehmen müssen.

Ganz durchsetzen wird sich die negative Verzinsung von täglich fälligen Einlagen jedoch wohl weder für Unternehmen noch für Privatanleger, denn nicht jedes Unternehmen und nicht jeder Sparer würde und wird sich dies gefallen lassen und lieber mit seinem Geld zu einer anderen Bank oder Sparkasse wechseln. Dies würde jedoch zugleich in der Folge bedeuten, dass diese Kundeneinlagen den betroffenen Geldinstituten früher oder später fehlen werden. Spätestens dann, wenn sich der Wind beim Leitzins eines Tages wieder drehen wird, fehlen den Instituten genau diese Gelder, um ihre eigene Refinanzierung auf die Beine zu stellen.

Sinkt der Leitzins bei der nächsten EZB-Ratssitzung auf null Prozent?

Seit dem 1. Januar 2015 ist Litauen Mitglied der Euro-Zone. Dies bedeutet zugleich Änderungen bei den Stimmrechten der einzelnen Ratsmitglieder. Zudem wurde der Turnus der Ratssitzungen der Europäischen Zentralbank von einmal im Monat auf alle sechs Wochen verlängert. Damit findet die erste geldpolitische Sitzung des EZB-Rats dieses Jahres nicht am 8. Januar statt, sondern erst am 22. Januar 2015.

In diesem Jahr wird es damit statt zwölf Ratssitzungen nur noch acht Ratssitzungen geben. Weitere Termine für die geldpolitischen Sitzungen der EZB neben dem 22. Januar sind der 5. März, der 15. April, der 3. Juni, der 16. Juli, der 3. September, der 22. Oktober und der 3. Dezember.

Die große Frage für 2015 wird sein: Wird die Europäische Zentralbank nochmals am Leitzins schrauben und diesen von aktuell noch 0,05 Prozent auf null Prozent senken? Möglich ist sogar, sollte die Jahresteuerung in der Euro-Zone nicht endlich wieder merklich steigen, dass sich EZB-Chef Mario Draghi für einen negativen Leitzins stark machen wird. Vorerst beibehalten werden wohl die Strafzinsen, welche Banken seit einigen Monaten für ihre Einlagen bei der Europäischen Zentralbank bezahlen müssen.

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