Trotz Katastrophen und Inflation: Aufschwung robust

Sogar aus den lange schwächelnden USA kamen zuletzt positive Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung, ebenso wie aus den wankenden europäischen PIGS-Staaten. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vermeldete ebenfalls erfreuliche Daten: Baubranche und Industrie legten zu, das Institut sieht auch eine robuste Binnennachfrage. Der ifo-Index, ein weiterer Index der wirtschaftlichen Entwicklung, gab zwar nach, aber weniger stark, als angesichts der Entwicklung in Japan und im Nahen Osten viele erwartet hatten, was ebenfalls als Indiz für die Robustheit des Aufschwungs gedeutet wurde. Experten der Deutschen Bank prognostizieren, dass der deutsche Aktienindex DAX in vier Jahren bei 10.000 Punkten stehen wird.

Viele Privatanleger sind allerdings verunsichert. In einer aktuellen Studie der Union Investment rechneten zuletzt die überwiegende Mehrheit der Befragten mit steigenden Preisen, das Vertrauen in die Erholung der deutschen Wirtschaft ließ nach. Auch der regelmäßig erscheinende J.P. Morgan Investor Confidence Index meldete leicht sinkendes Vertrauen der Privatanleger, auch wenn der Gesamtausblick immer noch als positiv eingestuft wird. Die Profianleger sind wesentlich optimistischer und träumen teils schon von neuen Kursrekorden.

Zentralbankpolitik und Entwicklung der Inflation

Jürgen Stark, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), bekräftigte zuletzt in der Financial Times die Ansicht, angesichts steigender Teuerung müsse die EZB den Leitzinssatz, von dem nicht nur die Teuerungsrate, sondern letztlich auch die Zinssätze aufs Tagesgeld abhängig sind, anheben. Am 7. April soll die Entscheidung fallen, es wird zunächst mit einer Anhebung um ein Viertelprozent gerechnet. Die robuste Reaktion der Weltwirtschaft auf die Katastrophe in Japan spricht dafür, dass diese Maßnahme ohne eine Gefährdung des Aufschwungs im Euroraum durchgeführt werden kann.

Ein Anstieg der Zinssätze und eine Eindämmung der Inflation würden denjenigen Anlegern helfen, die Teile ihres Vermögens auf Tages- oder Festgeldkonten halten müssen oder wollen. Durch die Auswahl von Anbietern mit hohen Zinsen kann die Bilanz verbessert werden, aber die Teuerung erreichte zuletzt Werte, mit denen auch die besten Anbieter nicht mehr mithalten konnten. Die Ankündigung einer Zinswende ist da willkommen.

Redaktion (04.04.2011)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert