Welche Anlage in Rezessionszeiten

Es ist ziemlich deutlich, dass der Wirtschaftskoloss USA die Welt noch stark im Griff hat und die prognostizierten Abkopplungen noch lange nicht so weit sind, wie einige Experten gehofft hatten.

Die Zeit der Sorgen bezüglich der Rezession hält an. Der Aktienmarkt scheint sich weiter auf Talfahrt zu befinden. Ein sich gegenseitig verstärkender Prozess.

Der anhaltende Trend der fallenden Aktienkurse bestätigt jene Analysten, die einen Wiedereinstieg in Aktien für noch zu früh erachten. Sie raten weiterhin, den Fokus auf Fest- und Tagesgeld zu legen. Die Investoren wägen ab.

Aktien

Erste, mutige Wiedereinsteiger wurden bisher schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Vor Neuinvestitionen raten die Experten zum Abwarten. Bei noch gehaltenen Aktien sind Ausdauer und starke Nerven wichtig.

Fonds

Da Fonds aus verschiedenen Aktien bestehen, gilt im Grunde das gleiche Prinzip. Das Risiko ist allerdings etwas breiter gestreut und der Anleger sollte sich die Zusammensetzung vor der Neuinvestition genau ansehen. Bei vielen Fonds, die seit langem bestehen, erscheint es hilfreich, sich den Verlauf in der Vergangenheit und das Handling von Krisenzeiten des betreffenden Fonds anzusehen. Bei krisensicher eingestuften Immobilienfonds sind die Renditen oft weniger lukrativ als die einer Tagesgeldanlage.

Tagesgeld

Dies ist eine Investition, die in Krisenzeiten der Börse als beliebtes Gegeninvestment etabliert ist. Die Banken reagieren schnell mit hohen Zinsen. Aktuell sind bis zu 7% zu erzielen. Der Anleger sollte genau auf Mindesteinlage und partielle Mindestzeit der Anlage achten und die Angebote genau vergleichen.
Generell und besonders durch das von der Bundesregierung aktuell aufgelegte Absicherungs-Paket gibt es eine Absicherung bis zu 20.000 Euro je Einlage. Bei einem höheren Auftragsvolumen kann der ganz vorsichtige Anleger sein Geld bei mehreren Instituten anlegen. Im Gegensatz zur Festgeldanlage sind diese Zinsgarantien eher kurzfristiger Natur. Im Moment finden sich auch Angebote, bei denen Girokonto und Tagesgeld gekoppelt sind – zusätzlich zu den attraktiven Zinsen und Vergünstigungen rund um das Konto.

Festgeld

Auf der ruhigen und sicheren Seite sind die Festgeldinvestoren, selbst wenn in Krisenzeiten keine attraktiveren Zinsen als beim Tagesgeld zu erzielen sind.
Derzeit findet der Interessent dennoch beachtliche Angebote mit bis zu 6%. Allerdings sind diese Prozentzahlen über die vereinbarte Laufzeit garantiert – im Gegensatz zu den sich ständig den Veränderungen anpassenden Tagesgeldzinssätzen.

Aufgrund der dualen Orientierung der Kreditinstitute bei der Festlegung des Zinssatzes an den Vorgaben der Bundesbank und der Entwicklung des Kapitalmarktes ist auch für die Institute selbst eine extrem langfristige Zinsfestlegung nicht sinnvoll. Deshalb steigen die Zinsen zwar mit längerer Anlagedauer, aber nicht proportional. So muss der Anleger ein wenig pokern: Er wählt eine lange Laufzeit bei erwarteten Senkungen des Zinses in der Zukunft und eine kurze bei erwarteten Steigerungen.

Redaktion (19.10.08)

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